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Wernigerode Wann die Schwimmhalle nach dem Bau-Marathon endlich wieder öffnet

In Wernigerodes Schwimmhalle wird gebaut - schon seit etlichen Monaten. Baumängel müssen beseitigt werden. Viele Wernigeröder sehnen die Wiedereröffnung des Badetempels herbei.

Von Ivonne Sielaff 20.07.2021, 12:11
Es dauert noch ein paar Wochen, bis wieder Wasser in das große Becken in der Wernigeröder Schwimmhalle eingelassen werden kann. Baudezernent Immo Kramer (von links), Bäderchef Ralf Schult und Bauamtsmitarbeiter Ronny Schneckner begutachten die Arbeiten.
Es dauert noch ein paar Wochen, bis wieder Wasser in das große Becken in der Wernigeröder Schwimmhalle eingelassen werden kann. Baudezernent Immo Kramer (von links), Bäderchef Ralf Schult und Bauamtsmitarbeiter Ronny Schneckner begutachten die Arbeiten. Foto: Ivonne Sielaff

Wernigerode - Die gute Nachricht zuerst: Die Schwimmhalle öffnet spätestens Ende September wieder ihre Pforten. Wasserbegeisterte Wernigeröder wird es freuen. Der städtische Badetempel in der Weinbergstraße ist nämlich seit gut anderthalb Jahren Dauerbaustelle.

Denn auf einen Schaden folgte der nächste. „Als wir 2019 die Sauna saniert haben, haben wir gesehen, dass der Fußboden beim Übergang zur Umkleide durchfeuchtet war“, blickt Bauamtsmitarbeiter Ronny Schneckner zurück. Der Grund: eine defekte Wasserleitung in der Sauna. Der Schaden wurde behoben, aber es sickerte weiter Wasser durch den Fußboden bis in den Keller. Wie sich herausstellte, war auch in der Herrendusche eine Leitung kaputt. „2020 haben wir deshalb den kompletten Boden in den Duschen und in den Umkleiden samt neuer Leitungen und Haustechnik erneuert“, so Schneckner.

Zugute kam der Stadtverwaltung, dass die Halle wegen der Corona-Pandemie ohnehin im März 2020 schließen musste. „Wir haben die Corona-Pause also sinnvoll genutzt“, bringt es Baudezernent Immo Kramer auf den Punkt.

Allerdings sollte es bei der maroden Leitung nicht bleiben. „Uns ist aufgefallen, dass die abgehangene Decke über der Cafeteria und über dem Nichtschwimmerbecken durchhängt“, so Schneckner.

Decken erneuert

Nichts Ungewöhnliches, wenn man das Alter der einzelnen Bauelemente betrachte, erläutert Kramer. Vor 50 Jahren wurde die Schwimmhalle erbaut. 1993 wurde sie zuletzt saniert . Das sei über 27 Jahre her. Die maximale Nutzungsdauer sei damit mehr als ausgereizt, so der Dezernent. Das Problem: Die Aufhänger seien in die Jahre gekommen, konnten das Gewicht der Decke nicht mehr vollständig halten. Damals seien Spanplatten mit Akustikputz verwendet worden. „Und die sind sehr schwer“, so Schneckner. Zudem sei das Material ermüdet, die Holzplatten marode.

Nach der Erneuerung des Umkleidebereichs wurde deshalb „aus Sicherheitsgründen erst die Decke über dem Nichtschwimmerbereich und der Cafeteria erneuert. Und aktuell ist zudem der Bereich über dem großen Schwimmerbecken an der Reihe. „Auch da hatte sich nämlich schon der Putz gelöst, und die Deckenplatten waren wellig“, erläutert Bauamtsmitarbeiter Schneckner.

Die Arbeiten sind momentan in vollem Gange. Die alte Decke ist abgebaut. Über dem leeren Schwimmbecken steht ein Flächengerüst, über welches die Arbeiter die Decke gut erreichen können. Man setze nun nicht mehr auf beschichtetes Holz als Deckenplatten, sondern auf eine sogenannte Mineralfaserrasterdecke. Energiesparende LED-Leuchten und Lautsprecher werden ebenfalls eingebaut.

Fakt ist: Wenn die Schwimmhalle im Spätsommer wieder aufmacht, erwartet die Wernigeröder eine fast nigelnagelneue Badestätte. „Wir sind dann im Großen und Ganzen einmal durch“, sagt Schneckner. Nur die beiden barrierefreien Umkleiden müssten noch erneuert werden.

Baumaterial ist vorhanden

Wie hoch die Kosten des Bau-Marathons sind, darüber will Baudezernent Kramer noch keine Auskunft geben. „Das wissen wir erst, wenn die Schlussrechnung vorliegt“, so der Dezernent. Die Kosten würden den Haushalt zumindest nicht „außerplanmäßig“ belasten, weil die Ausgaben über das Budget Instandhaltung laufen. Schneckner und Kramer sind optimistisch, dass der Zeitplan bis Mitte September eingehalten werden kann. „Ungewöhnlicherweise gibt es keine Lieferengpässe wir bei anderen Baustellen. Die Baufirmen haben ihr Material schon zusammen“, so der Dezernent.

Das freut auch Ralf Schult als Chef der Wernigeröder Badestätten. „Wir bekommen in letzter Zeit ständig Nachfragen, wann die Schwimmhalle endlich wieder öffnet.“ Ein Ende der Schließzeit sei nun abzusehen. Einen großen Wunsch hat Schult. „Wir möchten den 50. Geburtstag der Schwimmhalle am 7. Oktober feiern. Es wäre schön, wenn wir vorher eröffnen könnten.“

Die Decke über den Nichtschwimmerbecken war in die Jahre gekommen. Sie wurde bereits erneuert.
Die Decke über den Nichtschwimmerbecken war in die Jahre gekommen. Sie wurde bereits erneuert.
Foto: Ivonne Sielaff
Derzeit sind die Arbeiten über dem großen Schwimmerbecken in vollem Gange.
Derzeit sind die Arbeiten über dem großen Schwimmerbecken in vollem Gange.
Foto: Ivonne Sielaff