Corona-Krise Wernigerodes Musiksommer ist gerettet
Corona hat Wernigerodes Veranstaltungskalender ausgedünnt. Mit dem Summer-Sound-Festival soll es trotzdem Konzerte geben - unter Auflagen.
Wernigerode l Für Freunde der Kultur ist 2020 bisher ein Desaster. Anfang des Jahres habe man sich noch auf ein Rekordjahr voller Feste und Konzerte gefreut, vieles davon war bereits ausverkauft, sagt Roman Müller. Und jetzt das: „Eine Veranstaltungsabsage jagt die andere“, muss der Vize-Geschäftsführer der Wernigerode Tourismus GmbH (WTG) berichten. Die Durststrecke ist zwar noch nicht überwunden, doch die WTG versucht nun zu retten, was zu retten ist – ein erster Versuchsballon ist das Marstall-Summer-Sound-Festival, das Mitte August startet.
Roman Müller und WTG-Mitarbeiter Rainer Hochmuth sind froh, dass sie damit ein Format gefunden haben, das den derzeitigen Bedingungen Rechnung trägt. An drei Freitagen im August, jeweils von 19 bis 22 Uhr, bekommen Musikliebhaber auf dem Vorplatz des fürstlichen Marstalls Live-Musik serviert, die thematisch passend sortiert ist.
Eingeladen haben die Festivalmacher vor allem regionale Künstler. „Unsere Musiker hatten lange nichts zu tun“, sagt Roman Müller – hier wolle man ihnen nach der langen Pause ein Forum bieten. „Rock und Pop“ ist am Freitag, 14. August, mit Drei G, Pictures of Soul und DreiF angesagt. „Songs“ gibt es am Freitag, 21. August, mit Skibba & Beck, LiedZweig und Triple B. Irish Folk spielen am Freitag, 28. August, die Wernigeröder Gruppe Cellart und Nobody Knows aus Tangermünde.
Konform mit den Corona-Auflagen und wetterunabhängig – die Anforderungen waren nicht leicht zu erfüllen. Die Veranstaltungsmanager der WTG müssen an alles denken. „Wir kämpfen uns durch die aktuellen Verordnungen und prüfen, was möglich ist“, so Müller. Klar war: Open Air ist die Variante der Wahl, so kann mehr Publikum erreicht werden.„Wir können das anbieten, weil wir mit dem Vorplatz eine abgegrenzte Fläche haben“, sagt Rainer Hochmuth. Und mit dem Saal im Marstall ist die Schlechtwettervariante nur wenige Schritte entfernt. „Das ist der große Vorteil, dass wir deshalb bei Regen nicht absagen müssen“, so Hochmuth.