Orgelbauer Jost Truthmann aus Frankfurt/Oder gibt Kirchen-Instrument alten Klang zurück Wienrodes Orgel klingt wieder wie neu
Anerkennendes Händeschütteln in Wienrodes Kirche. Orgelbauer Jost Truthmann hat ganze Arbeit geleistet. Er gab dem alten Instrument seinen Klang zurück.
Wienrode l Etwa ein halbes Jahr hat die Restaurierung der Wienröder Kirchenorgel gedauert. Nun wurde sie von Fachleuten technisch abgenommen, mit einem festlichen Gottesdienst in der gut besuchten Dorfkirche eingeweiht und damit ihrer Bestimmung zurückgegeben.
Eine in Frankfurt an der Oder ansässige Orgelbaufirma hatte die Restaurierungsarbeiten übernommen, das Instrument in der evangelisch-lutherischen Kirche demontiert und die Einzelteile wie Pfeifen, Ventile, Manual und Pedal in die Werkstatt transportiert. Lediglich das hölzerne Gehäuse blieb auf der Empore zurück.
Nun ist das Instrument wieder zurück an seinem angestammten Platz und voll in seinem ursprünglichen Klang einsatzfähig. Das bestätigten die Fachleute, Rüdiger Wilhelm als Orgelsachverständiger in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Braunschweig, und Martin Schuseil als Leiter des Baureferats dieser Einrichtung, nach gründlicher Überprüfung.
"Die Arbeiten verliefen relativ unkompliziert, denn seit dem Bau der Orgel von Wilhelm Boden aus Halberstadt im Jahr 1841 mit ihren neun Registern war so gut wie alles noch im Originalzustand erhalten", bestätigt Orgelbauer Jost Truthmann, der unlängst auch die Restaurierungsarbeiten an der Orgel der Blankenburger Bartholomäuskirche übernommen hatte. Allerdings seien die einzelnen Bauteile sehr verschlissen gewesen. So kostete die Reparatur auch etwa 26 000 Euro, wovon eine Hälfte von der Landeskirche bezahlt wurde und die andere von der gerade einmal etwa 100 Mitglieder zählenden Kirchgemeinde zu übernehmen war.
Die hatte seit 2002 gesammelt, zu Benefizkonzerten eingeladen und auch Zuwendungen von Sponsoren außerhalb der Kirchgemeinde erhalten. "Ein großer Kraftaufwand, für den wir allen Unterstützern herzlich danken möchten", sagt Pfarrer Oliver Meißner vom Gemeindeverband, zu dem auch die Wienröder gehören. Auch jetzt müsse weiter gesammelt werden, denn für eine dem Gotteshaus angepasste Farbgestaltung der Orgel fehle zurzeit noch das Geld, so der Pastor.