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Harzklub Zweigverein Tanne pflegt Beziehungen Wieso ein Verein aus Baden-Württemberg regelmäßig den Harz besucht

Der Harzklub-Zweigverein Tanne unterhält zum Schwarzwaldverein „Kleines Wiesental“ ein enge Partnerschaft. Gepflegt wird diese durch gegenseitige Besuche. Wie es dazu kam.

Von Matthias Distler 15.10.2024, 15:48
Tanner und Schwarzwälder auf ihrem gemeinsamen Ausflug in Wernigerode.
Tanner und Schwarzwälder auf ihrem gemeinsamen Ausflug in Wernigerode. Foto: Christian Resow

Tanne. - Es ist eine seit langer Zeit bestehende Freundschaft. Man hält Kontakt, besucht sich gegenseitig, unternimmt Aktivitäten. Wie etwa neulich, als es erst in Hasseröder Brauerei nach Wernigerode ging und anschließend die bunte Stadt am Harz besichtigt wurde. Die Rede ist vom Harzklub Zweigverein Tanne und dem Schwarzwaldverein „Kleines Wiesental“ im Südschwarzwald, die seit Jahren eine enge Partnerschaft pflegen.

Freundschaft zwischen Vereinen besteht schon seit langer Zeit

Schon seit 1990 bestehe diese Freundschaft, informiert der Vorsitzende des Harzklub Zweigvereins Tanne, Hans-Joachim Wolf. Diese wird in regelmäßigen gegenseitigen Besuchen bis heute gepflegt. Beim jüngsten Besuch in Wernigerode waren rund 32 Besucher aus dem Südschwarzwald und 19 Tanner zu Gast, um die Brauerei zu besichtigen, mit der Schlossbahn auf das Wernigeröder Schloss und mit der HSB auf den Brocken zu fahren.

Begründet wurde diese langjährige Partnerschaft zwischen den beiden Vereinen ursprünglich von Werner Rödel aus Bürchau, einen Ortsteil der Gemeinde Kleines Wiesental im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg, und Werner Freystein aus Tanne. Rödel, einst selbst Vorsitzender des Schwarzwaldvereins, hatte familiäre Verbindungen in den kleinen Oberharz-Ort. Und Freystein war der Vater des ersten Vorsitzenden des Tanner Zweigvereins, Bernd Freystein.

Zweigverein war an touristischer Erschließung beteiligt

Der ehemalige Bürgermeister von Bürchau Herbert Baier und seine Frau Erika sorgen schon seit vielen Jahren dafür, dass den Tannern immer wieder ein erlebnisreiches Programm im Schwarzwald geboten wird und organisieren auch die Gegenbesuche in den Harz. Während einige alte Hasen schon öfter dabei sind, waren dieses Mal auch zehn Neue mit dabei, die die bunte Stadt am Harz noch nicht kannten.

Der Verein in Tanne ist übrigens der erste Harzklub-Zweigverein, der in der ehemaligen DDR entstanden ist. Dessen Geschichte begann aber nicht erst 1989. Bereits 1891 war Tanne der Harzklubfamilie beigetreten. Dieser Zweigverein bestand für mehr als 50 Jahre und war während dieser Zeit maßgeblich an der touristischen Erschließung des Gebietes rund um Tanne verantwortlich, informiert Tannes Ortsbürgermeister Christian Resow (parteilos).

Gründungstreffen mit 35 Personen

Wanderwege wurden angelegt und beschildert, der bekannte Aussichtspunkt auf dem Kapitelberg geschaffen, Schutzhütten gebaut. Mit dem Zweiten Weltkrieg kam die Tätigkeit vorerst zum Erliegen, 1949 kam das offizielle Verbot für den Harzklub im Ostharz.

Mit dem Mauerfall änderte sich die Situation wieder. In Tanne wurde bereits am 18. Dezember 1989 zu einer Gründungsversammlung im Kulturhaus aufgerufen, an der 35 interessierte Bürger teilnahmen. Unterstützt wurde die Gründung maßgeblich durch den Zweigverein in Braunlage. Auch daraus entwickelte sich eine bis heute bestehende Partnerschaft.

Die offizielle Eintragung in das staatliche Vereinsregister erfolgte schließlich am 19. Januar 1990 und war damit der erste neue Zweigverein im Ostharz. Zu den Aktiven zählte schon damals der heutige Vorsitzende Hans-Joachim Wolf. Das Ehrenamt hat er bereits seit 1998 inne. Heute zählt der Zweigverein in dem kleinen Tanne zu einer der aktivsten Gruppen, so Christian Resow. Derzeit hat der Verein circa 110 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren.