Senioren-Stadtplan Wo ist Wernigerode barrierefrei?
Für die bunte Stadt am Harz soll es bald einen Senioren-Stadtplan geben. Damit möglichst viele barrierefreie Stelle aufgeführt werden können, sind nun Wernigeröder gefragt.

Wernigerode - „Viele Augen sehen viel“, sagt Rüdiger Dorff, Dezernent der Stadt Wernigerode. Aus diesem Grund sind nun die Ideen und Vorschläge der Wernigeröder gefragt. Und zwar zum Thema Barrierefreiheit.
Es gibt viele verschiedene Stellen, die vor allem für ältere Menschen relevant sind, wenn sie in den Straßen der bunten Stadt am Harz unterwegs sind. Welche das sind, möchten Initiatoren der Stadt Wernigerode gemeinsam mit einem Team der Hochschule Harz um Prof. Dr. Birgit Apfelbaum in einem Senioren-Stadtplan zusammentragen.
Guter Überblick
Wo können ältere Menschen problemlos Anträge stellen? Wo finden sie gut sortierte Sanitätshäuser oder Apotheken, bei denen sie keine Treppenstufen überwinden müssen? Wo lässt es sich spazieren, ohne einer Stolpergefahr ausgesetzt zu sein?
Mit dem Plan soll die ältere Generation sich einen besseren Überblick verschaffen können, was in der Nähe für sie wichtig sein könnte. Beispielsweise Seniorenvereine, Vernetzungs- und Beratungsstellen sowie ehrenamtliche Hilfen.
Foto machen und mitwirken
Am Ende, so Rüdiger Dorff, soll der Plan ein „Produkt aus der Bevölkerung“ werden. Aus diesem Grund kann jeder seinen Vorschlag einbringen. „Wir möchten mit Unterstützung der Wernigeröder jene Orte identifizieren, sichtbar machen und bündeln, die für Menschen mit Unterstützungsbedarf relevant sind“, erläutert Petra Seidemann, Leiterin des Amtes für Jugend, Gesundheit und Soziales.
Es soll ein Senioren-Stadtplan „entsprechend aller Bedürfnisse“ werden, ergänzt Prof. Dr. Birgit Apfelbaum von Hochschule Harz. Als Mitglied der Achten Altersberichtskommission hat sich die Professorin für Kommunikations- und Sozialwissenschaften am Fachbereich Verwaltungswissenschaften in den vergangenen Jahren intensiv mit den Bedürfnissen der älteren Generation befasst und Projekte für Senioren ins Leben gerufen.
Fotos sind gefragt
Um bei der Entwicklung des barrierefreien Stadtplans mitzuwirken zu können, setzt das Team aus Mitarbeitern der Stadt und Hochschule Harz auf eine Foto-Aktion. Wernigeröder müssen einfach nur ein Foto des für sie wichtigen Ortes knipsen und anschließend mit einer kleinen Nachricht per Whatsapp oder das soziale Netzwerk Telegram an das Team der Hochschule Harz schicken. Möglich sei alles: eine leicht zugängliche öffentliche Toilette, ein breiter Gehweg oder auch ein Café ohne Stufen, beschreibt Birgit Apfelbaum.
Die Aufnahmen können bis Ende August eingereicht werden. Anschließend werden die gewonnenen Daten ausgewertet und fließen in die grafische Umsetzung des Senioren-Stadtplanes ein. Ende des Jahres soll dieser dann in digitaler sowie in Papier-Form für jeden zugänglich sein. „Mit der Zeit sollen aber auch neue Orte hinzukommen, so dass der Plan aktuell bleibt“, beschreibt Julia Bruns von der Hochschule Harz. Besonders in der Corona-Zeit hat Nadine Albrecht vom Familien- und Seniorenhaus bemerkt, dass Senioren viel besser mit einem Smartphone umgehen können. „Für viele war es die einzige Möglichkeit, Kontakt zu Familienangehörigen und Bekannten zu halten“, erinnert sie sich. Gefördert wird das Projekt mit Geldern der Beratungsstelle zur kommunalen Quartiersentwicklung (BEQISA) in Sachsen-Anhalt. Als Petra Seidemann den Aufruf gesehen habe, sah sie die Chance, sich dem Projekt Stadtplan zu widmen, der als eines von 20 Projekten in Sachsen-Anhalt gefördert wird, heißt in einer Mitteilung aus dem Rathaus.
Fotos können per WhatsApp an die Mobilnummer 0157/39011454 oder per E-Mail an jbruns@hs-harz.de geschickt werden.
