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Brauereifest, Umweltpreis, Investitionspläne - Tom Koch fragte dazu AB-InBev-Deutschlandchef Chris Cools "Wollen Wernigeröder Marke erlebbar machen"

13.10.2011, 04:22

Volksstimme: Die Marke "Hasseröder" präsentiert in diesem Jahr mit "Hasseröder 4" und "Schwarz" zwei neue Produkte. Was bedeutet das für die Arbeitsplätze in Wernigerode? Soll dennoch weitere Verwaltungsarbeit in Wernigerode nach Bremen bzw. aus Deutschland zu AB In-Bev-Standorten in Tschechien und Ungarn ausgelagert werden?

Chris Cools: In Wernigerode sind aktuell rund 320 Mitarbeiter beschäftigt. Der Standort ist zugleich eine der modernsten Brauereien in Europa. Darauf sind wir stolz und daran werden wir weiter arbeiten. Mit unseren Servicecentern nutzen wir europaweit Synergien, damit wir uns auf unsere Kernkompetenzen, dem Brauen und Vermarkten von Bier, konzentrieren können.

Volksstimme: Anfangs im Zwei-Jahres-Rhythmus hatte "Hasseröder" zum Brauereifest eingeladen, 60000 bis 80000 Menschen wurden seinerzeit an solchen Wochenenden begrüßt. Wann wird in Wernigerode das nächste dieser Feste gefeiert?

Chris Cools: Die Brauereifeste waren eine hervorragende Möglichkeit, die Marke vor Ort erlebbar zu machen. Wir arbeiten inzwischen daran, "Hasseröder" national weiter bekannt zu machen. Daher haben wir uns für 2011 dazu entschlossen, die Wernigeröder Marke auch bundesweit erlebbar zu machen. 26Wochen tourt dazu das sogenannte "Hasseröder Männer-Camp" durch Deutschland. Ein mobiles Haus mit vielem, was Männerherzen höher schlagen lässt - Flatscreen, Kicker, Playstation, Whirlpool - macht Station in Hamburg, Köln, München, Leipzig, Berlin und Hannover. Abschluss dieser Tour ist übrigens selbstverständlich in Wernigerode. Das bedeutet aber nicht, dass wir künftig keine Brauereifeste mehr feiern - für dieses Jahr haben wir aber dem nationalen Programm den Vorzug gegeben, um die Marke breiter bekannt zu machen.

Volksstimme: "Hasseröder" hat sich vor Jahren stark dem Thema Umwelt gewidmet, beispielsweise mit dem Nationalpark einen Naturpreis ausgelobt. Warum wurde dieses Projekt eingestellt?

Chris Cools: Anheuser-Busch InBev verfolgt branchenweit anspruchsvolle Ziele zum Thema Umwelt. Hierbei konzentrieren wir uns logischerweise vor allem auf unsere eigenen Themen, um hier Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen neue Maßstäbe im Bereich Umweltschutz als Teil unseres "Better World" ("Bessere Welt" - d.Red)-Programms setzen. Unter anderem soll der Wasserverbrauch im Brauwesen um fast 20Prozent auf dann 3,5Liter Wasser pro Liter produzierten Bieres gesenkt werden. Mit dem Erreichen dieser Zielmarke wäre ABInbev weltweit die effizienteste Brauerei im nachhaltigen Einsatz von Wasser. Die konzernweiten Ersparnisse würden umgerechnet eine Wassermenge ergeben, die immerhin 25000 Swimmingpools der olympischen Größe füllen würden.

Verantwortung erstreckt sich bei uns auch auf das Thema "Genussvoller Konsum". So haben wir beispielsweise mit "Hasseröder" neben einem eigenen TV-Spot auf über 4500 Plakaten in und um Hannover zum Fahren mit 0,0Promille aufgerufen. Die Aktion ist Teil unseres Engagements im Bereich "Don\'t drink and drive" ("Nicht trinken und fahren" - d.Red.) und setzt gezielt auf das Männerthema Fußball. So wichtig Aktionen wie der angesprochene Umweltpreis auch sind - um als glaubwürdiger Partner in der Gesellschaft zu wirken, nehmen wir uns zuerst die Themen vor, die uns unmittelbar betreffen.

Volksstimme: Wie steht ABInBev zu früheren Plänen, in Wernigerode mit Hilfe von Treber-Rückständen eine Biogas-Anlage zu errichten?

Chris Cools: Die Großfermentationsanlage war und ist für uns ein hochinteressantes Projekt. Leider hat das Partnerunternehmen, mit dem wir dieses Vorhaben umsetzen wollten, sich vor dem Hintergrund der zurückliegenden Wirtschaftskrise entschieden, seine Pläne nicht zu realisieren. Zurzeit suchen wir gemeinsam mit der Wernigeröder Stadtverwaltung de nach einem neuen Partner für das Projekt.