„Mitmachen statt meckern“ Wie der MDR Welsleben zu einem neuen Parkplatz verhilft
Seit zehn Jahren unterstützt das MDR-Fernsehmagazin geplante und gemeinnützige Projekte im Land. Jetzt waren sie in Welsleben zu Gast. Wie liefen die Arbeiten?
Welsleben - „Mitmachen statt meckern“ – so lautet das Motto von TV Reporter Michael Wasian vom Fernseh-Landesmagazin MDR Sachsen-Anhalt Heute, der wöchentlich unterwegs ist, um Hilfestellung bei der Lösung von Problemen zu leisten und sich für eine gute Sache stark zu machen. Am gestrigen Mittwoch war das Mitmachen-Team in Welsleben zu Gast, um sein nächstes Vorhaben zu realisieren.
Mittels Fördermaßnahmen durch das Leader-Programm und zahlreicher Spenden aus dem Ort, konnte der MTV Welsleben im vergangenen Jahr bereits eine neue Einzäunung, eine Beregnungs- und Ballfanganlage sowie ein Soccer Court als Glanzstück errichten. „Unser Angebot ist vielfältig. Neben Fußball bieten wir zum Beispiel auch Volleyball, Step-Aerobic und Kinderturnen an. Dadurch kommen ganz viele Sportler von außerhalb zu uns. Allerdings haben wir Sachen auf dem Herzen, die uns bewegen: Besonders die Parkplatzsituation ist unbefriedigend, und wir müssen dringend die Außenanlagen herrichten“, begründet Hans-Jürgen Korn, Geschäftsführer des MTV sowie Ortsbürgermeister (Bürgerinitiative Welsleben) die Bewerbung für das Projekt.
Pünktlicher Beginn
Zur Vorbereitung der Pflasterarbeiten organisierte der MTV Welsleben am Sonnabend noch einen Arbeitseinsatz, um die entsprechende Fläche zugängig zu machen und sofort anfangen zu können. Einzig das Wetter verursachte leichte Bedenken, glücklicherweise blieb es morgens aber trocken. So konnten die Arbeiten am Mittwoch beginnen. Pünktlich um kurz vor 9 Uhr war das Fernsehteam des MDR vor Ort, um den Aktionstag aufzuzeichnen. Bereits früher am Tag sind Bauarbeiter und Firmen da, um die anstehende Pflasterung des Parkplatzes vorzubereiten. Rund 300 Quadratmeter Parkfläche vor der Anlage des MTV Welsleben wurden am Mittwochmorgen von zahlreichen freiwilligen Helfern aller Altersgruppen gepflastert. Der Ablauf klappte dabei hervorragend – drei bis vier Leute verlegen die Steine, andere reichen an, so lange ausreichend Nachschub vorhanden ist.
„Frühjahrsputz im Juli“
Derweil betätigten sich vor allem die Frauen des Ortes im Sportheim: Küche, Thekenbereich, Umkleiden, Pokale und Vitrinen, alles wurde entstaubt, geputzt, repariert oder instandgesetzt. Ein „Frühjahrsputz im Juli“, witzelt der erste Vorsitzende Marcel Fronecke. Der Bereich um das Sporthaus wurde ebenfalls hergerichtet. Dachrinnen wurden gereinigt, Rasen gemäht, und die Kinder der örtlichen Kita sowie der Grundschule pflegten den Bereich um die Socceranlage.
„Der Termin wurde bewusst gewählt. Da die Schüler heute ihre Zeugnisse erhalten, wollten wir ihnen die Möglichkeit bieten, anschließend ebenfalls mitzuwirken“, erklärt Michael Wasian. Dieser zeigte sich zudem äußert positiv überrascht von der Resonanz aus Welsleben. Es sei nicht selbstverständlich, dass an einem Werktag um 9 Uhr so viele freiwillige Helfer zusammenkommen, äußert er sich zwischendurch anerkennend zur Arbeitsbereitschaft des Dorfes und der Umgebung.
Kameras motivieren
Gemeinsam mit Hans-Jürgen Korn plante er die Aktion. Wie schon in Hunderten Städten und Dörfern Sachsen-Anhalts zuvor, schien auch in Welsleben die Anwesenheit der Fernsehkameras die Helfer anzulocken und zu beflügeln. „Viele Leute sind mit Lust und Freude dabei und sehr motiviert“, lobt Hans-Jürgen Korn, der dankbar für die Aktion ist und hervorhebt, dass sich viele extra einen Tag Urlaub genommen haben, um helfen zu können.
Die Idee zur Anmeldung hatte Korn von seinem Bürgermeisterkollegen Martin Schmidt (SPD) aus Eickendorf, wo das Team um Michael Wasian Anfang des Jahres zu Gast waren, um die Weihnachtsbuden aufzuarbeiten. Es sei zwar viel Arbeit und Stress im Vorfeld, der Aufwand lohne sich allerdings für den neuen Parkplatz, so Hans-Jürgen Korn.
Begegnungsstätte im Dorf
„Ein Sportverein eines Ortes dient nicht nur der körperlichen Ertüchtigung, sondern dient mit Spiel und Spaß gleichzeitig dazu, soziale Kontakte zu fördern. Doch dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen“, so der MDR-Redakteur Michael Wasian. Eine Auffassung, die auch der Vorstand des MTV Welsleben vertritt. Andre Kanemeier, zweiter Vorsitzender des Vereins, möchte auch in Zukunft weitere Projekte und Aktionen umsetzen, um den Verein und die Anlage noch attraktiver zu machen. „Die Anlage soll nicht nur für den MTV bestimmt sein. Neben der Feuerwehr soll der Sportverein eine Begegnungsstätte für alle im Dorf werden“, plant Andre Kanemeier.
Dass der Verein eine zentrale Rolle im Dorf spielt, war bereits gestern unschwer zu erkennen. Von den fünf Mannschaften des Jugendfußballs und den 25 Kindern der Turnsparte und selbstverständlich aus den Sparten Volleyball und Fitness waren zahlreiche Helfer vor Ort.
Einzig der Weg zum Sporthaus an der Einfahrt muss noch fertiggestellt werden, was für den MTV kein Problem darstellen dürfte. Entsprechende Vorarbeiten wurden geleistet, Priorität hatte gestern allerdings der Parkplatz.