Fest für Kinder Wie die Kleinmühlinger Vereine ihr Kinderfest feiern
Die Kleinmühlinger Vereine organisierten das traditionelle Fest für ihre Kinder und boten ein buntes Programm mit vielen Höhepunkten.
Kleinmühlingen - Das traditionelle Kinderfest der Vereine wurde am Sonnabend in Kleinmühlingen gefeiert und ist trotz Veranstaltungen in anderen Ortschaften gut besucht gewesen, wie Helga Sebon vom Kirchbauverein Kleinmühlingen berichtet.
Wie üblich begann das Fest mit dem Kaffeetrinken unter den Linden vor der Kirche, wie es die Frauen des Kirchbauvereins häufiger veranstalten. Die angebotenen süßen Sachen wurden von diesen und anderen Frauen des Ortes gebacken. Das Schalmeienorchester umrahmte dieses gemütliche Sitzen musikalisch. In diesem Jahr versorgte erstmalig die Brüderwirtschaft aus Großmühlingen diejenigen Besucher, die andere Speisen vorzogen, mit Schmorwurst, Limonade und Bier, teilt Helga Sebon mit. In dieser Zeit werden auch die Tiere, darunter Enten, Hühner und Tauben, die der Geflügelzuchtverein präsentierte, bestaunt.
Traditioneller Reigen zur Eröffnung
Das eigentliche Kinderfest begann um 15 Uhr mit der Eröffnung des Ortsbürgermeisters Tim Andy Sroka, zu der die Mädchen des Radsportvereins, in diesem Jahr war auch wieder ein Junge dabei, den Bänderreigen tanzten. Diese Tradition begann bereits 1895, nur unterbrochen vom Zweiten Weltkrieg und von Mitte der 1960er Jahre bis 2015. Zum 120. Jubiläum wurde dieser Tanz von dem Mädchen sowie den älteren Damen des Ortes, die schon als Kind den Reigen vorgeführt hatten, wieder einstudiert. „Jetzt gibt es wieder Bestrebungen, die Erwachsenen erneut zu dieser Vorführung zu bewegen“, verrät Helga Sebon.
Auch die Spiele, die zum alljährlichen Programm gehören, sind zum größten Teil altbekannte. Sackhüpfen, Topfschlagen und Eierlaufen organisierten Rolf und Birgit Ebeling aus dem Ort. Büchsenwerfen und Luftballons befüllen ist Sache der Gymnastikfrauen. Der Verein Radfreizeit-Radsportgeschichte hatte unter anderem Tischkicker im Angebot. Die freiwillige Feuerwehr ließ die Kinder mit der Kübelspritze einen Brand löschen. Glücklicherweise ist dieser nur auf eine Holzplatte gemalt gewesen. Für das Basteln und Schminken war die Kita verantwortlich.
Eine einzigartige und drei neue Attraktionen
Eine wiederum nur in Kleinmühlingen anzutreffende Attraktion ist die „Würstchenrolle“. Dieses Gerät zum Würstchenschnappen wurde zum Kinderfest 1894 eingeführt und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Seit einigen Jahren steht dort ein Klapptritt als Aufstiegshilfe.
Die Mitglieder des Radsportvereins übernahmen auch das Waffelbacken. Eine Gaumenfreude, die nicht nur von Kindern geliebt wird. Wie Helga Sebon erzählt, gab es in diesem Jahr gleich drei neue Attraktionen: Frank Nimmich aus Großmühlingen hatte seinen Stand „Der Rattenfänger“ mitgebracht. Und es wurden emsig die Plüschratten auf die Fallen geworfen. Franziska Sperl und ihr Sohn Charlie hatten kleine Armbrüste und Gummipfeile dabei. An ihrem Stand durfte auf fantastische geflügelte Wesen geschossen werden. Doch am begehrtesten war der Stand von Gärtnerin Dorothee Sperl. Dort wurden Blumenkränze geflochten, die die Mädchen zum Bänderreigen trugen. Auch etliche Frauen versuchten sich im Anfertigen dieses wunderschönen bunten Schmuckes.
Die Kinder, die sich eifrig an den verschiedenen Stationen beschäftigten, erhielten an jeder Station einen Stempel auf den Arm. Sobald sie fünf Stempel vorzeigen konnten, durften sie zwischen den Geschenken, die alljährlich von Privatpersonen gespendet werden, einen Gegenstand auswählen. Das kann dauern! Zusätzlich durften auch Schmuckstücke gesichtet und mitgenommen werden. Diese tollen Ketten und Armreifen sind ebenfalls Spenden von Frauen.
Der letzte Höhepunkt des Festes ist das Erscheinen des Sandmännchens gewesen. Jonas Brösel hat diesen Part seit Jahren inne. Er kommt im Beiwagen des Motorradgespanns, das Dietrich Zickner lenkt und verteilt Bonbons, die emsig aufgesucht werden. Zum Abschluss verstreut er Sand beziehungsweise Mehl, um für müde Kinderaugen zu sorgen.
Nach mehreren Stunden des Ausgelassenseins, des Spielens und der Unterhaltung findet damit das Kinderfest sein Ende. Fleißige Helfer sorgen für den Abbau der Stationen, Tische, Bänke, des Zeltes und der Reinigung des Platzes und der Kirche. „Und dann freuen sich alle wieder auf das nächste Jahr, wenn wieder zum Kinderfest der Vereine eingeladen wird“, blickt Helga Sebon voraus.