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Einrichtung soll zur Gemeinschaftsschule umbenannt werden Alte Turnhalle der Gutenberg-Schule muss für moderne Werkstätten weichen

Von Ragna Iser 12.04.2013, 01:12

An der Gutenberg-Schule können Jugendliche nicht nur ihren Realschulabschluss, sondern auch ihr Abitur absolvieren. Die Einrichtung soll nun zur Gemeinschaftsschule umbenannt werden. Außerdem wird die alte Turnhalle zu berufs-orientierten Werkstätten umgebaut.

Wolmirstedt l Die Ganztagsschule "Johannes Gutenberg" wird zur Gemeinschaftsschule umbenannt. Dies soll zum neuen Schuljahr erfolgen, so hofft zumindest Schulleiter Helmut Thiel. Seit zwei Jahren läuft an der Einrichtung ein Schulversuch, dass Jugendliche unter bestimmten Voraussetzungen an der Schule die gymnasiale Oberstufe besuchen können. Bis zur zehnten Klasse würden diese Schüler aber in ihrem bisherigen Klassenverband bleiben. "Die Lehrer arbeiten mit Aufgaben, die unterschiedliche Anspruchsgrade haben", so Thiel, der unterstreicht: "Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zum Gymnasium."

Mit der Umbenennung werde der Schulversuch fortgeführt, so Thiel. Das Abitur absolvieren die Schüler an der Gutenberg-Schule aber nicht nach zwölf Jahren, wie sonst üblich, sondern nach 13 Jahren. Die längere Schulzeit erklärt Thiel unter anderem damit, dass die Jugendlichen zunächst ihren Realschulabschluss absolvieren müssen. Weiterer Grund: An der Ganztagsschule wird Berufsorientierung groß geschrieben, weshalb die alte Turnhalle zu modernen Werkstätten umgebaut werden soll. Der Startschuss für dieses Vorhaben soll voraussichtlich im Mai fallen, so hofft der Schulleiter. Er wartet nur noch auf Bescheid des Landkreises.

Auf Werkstattdach soll eine Photovoltaikanlage kommen

Bis Ende Dezember 2014 muss der Umbau fertig sein. So lautet eine der Voraussetzungen, die für das Förderprogramm Stark III gelten. Über dieses, vom Land Sachsen-Anhalt aufgelegte Programm zur energetischen Sanierung von Schulen, soll das Vorhaben finanziert werden.

Die Kosten für den Umbau schätzt der Schulleiter auf etwa 3,5 Millionen Euro. "Die genaue Summe ist davon abhängig, welche energetischen Maßnahmen genehmigt werden", erklärt er. So sei auf dem Dach der Werkstattgebäudes eine Photovoltaikanlage geplant. "Die Energie wollen wir nicht ins Stromnetz einspeisen, sondern selbst nutzen." Für Energie, die zu viel produziert wird, sei ein Stromspeicher beantragt.

Kooperation mit anderen Schulen geschlossen

Im Erdgeschoss der alten Turnhalle entsteht eine Malerwerkstatt. "Dort soll es einen extra Bereich für Trockenbau und zum Schleifen geben", erklärt Thiel. Weiterhin sollen dort eine Mechanikerwerkstatt, die unter anderem die Schulfirma "Gutbikes" nutzen soll, und eine Ökologiewerkstatt mit einem Gewächshaus errichtet werden. Neben Elektronik- und Mechatronik- sei auch eine Robotikwerkstatt geplant. Die Werkstätten sollen mit einem Glasdach versehen werden, so dass vom Obergeschoss in die Arbeitsbereiche des Erdgeschosses geblickt werden kann.

In der oberen Etage sind unter anderem ein Verwaltungsraum für die Schülerfirmen und ein Medienzimmer vorgesehen. Außerdem ist eine Werkstatt für Hotel- und Gaststättenwesen geplant.

Für die Nutzung der Werkstätten habe die Gutenberg-Schule mit anderen Einrichtungen, wie der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Schule, Kooperationen geschlossen.