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Fördermittel Am Jersleber See in Barleben wird ohne Fördermittel gebaut

Die Gemeindeverwaltung Barleben hat dieser Tage eine Hiobsbotschaft erreicht: Wichtige jüngst im Nachtragshaushalt forcierte Projekte werden nicht durch das „Leader“-Programm gefördert.

Von Sebastian Pötzsch 25.07.2021, 04:15
Das in die Jahre gekommene Sanitärgebäude am Jersleber See soll saniert werden - nur eben ohne ?Leader"-Fördermittel.
Das in die Jahre gekommene Sanitärgebäude am Jersleber See soll saniert werden - nur eben ohne ?Leader"-Fördermittel. Foto: Pötzsch

Jersleber See - Kaum war der Volksstimme-Artikel am Mittwoch über den jüngst vom Gemeinderat verabschiedeten Nachtragshaushalt erschienen, kam die Nachricht vom „Leader“-Management: Keines der im Frühjahr beantragten Vorhaben am Jersleber See wird in der nun auslaufenden Förderperiode berücksichtigt. Dabei handelt es sich um die Sanierung des Sanitärgebäudes sowie des Rettungsturms als auch die Anschaffung der schwimmenden Wasserspiellandschaft. Aber auch der Fitness-Pfad in Meitzendorf sowie ein sogenannter Natur-Smart-Pfad entlang des Barleber Steinbruchs wurden nicht berücksichtigt - zumindest nicht für die aktuelle Förderperiode.

„Wir hatten die Hoffnung, dass zumindest das Sanitärgebäude in die ‚Leader‘-Prioritätenliste aufgenommen wird“, erklärt Barlebens Bürgermeister Frank Nase (CDU) gegenüber der Volksstimme. Das Projekt wie auch die anderen genannten fanden zwar Berücksichtigung, landeten in der besagten Liste jedoch auf Plätzen jenseits des neunten. Tatsächlich werden jedoch nur die ersten neun Vorhaben der Liste gefördert, alle anderen gingen zunächst leer aus.

Dabei hatte die Gemeinde eigens den Nachtragshaushalt aufgestellt, um die Projekte schnellstmöglich umsetzen zu können.

Eigenmittel und andere Fördertöpfe

War die ganze Arbeit nun umsonst? Laut Frank Nase habe zunächst die Frage im Raum gestanden, die besagten Vorhaben in der nächsten Förderperiode von 2021 bis 2027 erneut auf die Tagesordnung zu heben. „Doch noch gibt es keine Richtlinien und die Töpfe stehen auch nicht bereit“, sagt der Rathauschef. Laut dem aktuellen Zeitplan des Landes würden die ersten Mittel wohl erst im Jahr 2023 fließen können.

Zum Hintergrund: Für die „Leader“-Förderregion wird jedes Jahr eine neue Prioritätenliste erstellt, wobei unberücksichtigte Projekte aus den Vorjahren aufrücken und andere Vorhaben neu hinzukommen. „Die Liste wird also jedes Jahr neu bewertet“, erklärt „Leader“-Manager Wolfram Westhus auf Nachfrage. Dabei mache das Management Vorschläge nach ganz bestimmten Kriterien. Die endgültige Entscheidung, welches Vorhaben auf welchen Platz der Liste kommt, treffen dann die Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe (LAG).

Barleben ging in der ausgehenden Förderperiode nicht leer aus. So sind im vergangenen Jahr Fördermittel für den Umbau des Bürgerhauses zur Errichtung des Jugendclubs in Ebendorf zugesagt worden. Außerdem erinnert Westhus an die zwei Machbarkeitsstudien zum Jersleber See und zur touristischen Entwicklung der Gemeinde. Auch der Verein „Liba“ sei für mehrere seiner Projekt bedacht worden.

Sind nun die Projekte am Jersleber sprichwörtlich ins Wasser gefallen? Laut Frank Nase nicht. „Wir werden andere Fördertöpfe suchen“, sagt der Bürgermeister und erklärt, zumindest den Rettungsturm mit Eigenmitteln auf Vordermann bringen zu wollen.

Er verweist aber auch auf andere Dringlichkeiten, zum Beispiel die Schulen mit Filtern gegen das Coronavirus auszustatten. „Dennoch wollen wir nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag warten und prüfen. Vielleicht können wir anderer Mittel im aktuellen Haushalt umschichten.“

Dies gilt zumindest für das in die Jahre gekommene Sanitärgebäude, das laut dem Betriebsleiter des Naherholungszentrums Jersleber See, Patrick Säuberlich, auf den neusten Stand der Technik gehoben werden soll. Doch die schwimmende Wasserspiellandschaft sowie der Rettungsturm wurden so in den Nachtragshaushalt eingearbeitet, dass sie auch ohne Fördermittel umgesetzt werden könnten.

Das soll im kommenden Jahr geschehen, bis zum Saisonende Mitte September wäre die Zeit zu knapp. Für dieses Jahr verspricht Patrick Säuberlich die vorbereitenden Maßnahmen, so dass mit dem Beginn der Badesaison im kommenden Jahr sowohl die Rettungsschwimmer ihren neuen Turm nutzen können als auch die Badegäste die Wasserlandschaft.