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Heimatverein Barleben in Bildern

Die Mitglieder des Heimatvereines Barleben haben einen neuen Kalender gestaltet. Der Monatsanzeiger für 2024 wurde mit einigen Neuerungen versehen.

Von Sebastian Pötzsch 20.07.2023, 10:15
Während einer Arbeitspause präsentiert Elisabeth Oelze das Deckblatt des neues Kalenders für 2024, der ab Anfang September beim Barleber Heimatverein zu haben ist.
Während einer Arbeitspause präsentiert Elisabeth Oelze das Deckblatt des neues Kalenders für 2024, der ab Anfang September beim Barleber Heimatverein zu haben ist. Foto: Sebastian Pötzsch

Barleben - Auf dem Schmiedeplatz im historischen Dorfkern von Barleben herrscht am Dienstagvormittag arbeitsames Treiben. Mitglieder des örtlichen Heimatvereines haben es sich wieder einmal zur Aufgabe gemacht, den geschichtsträchtigen Ort auf Vordermann zu bringen. Rosen müssen beschnitten und Unkraut muss gejätet werden. Dabei gehen Annemarie und Franz-Ulrich Keindorff, Elisabeth Oelze, Ingrid Garz und Heike Hildebrandt nicht gerade zimperlich vor. Die abgeblühten Stachelgewächse werden großzügig gestutzt. „Wir wollen ja, dass die Rosen noch einmal austreiben und ihre schönen Blüten zeigen“, begründet Heike Hildebrandt.

Schmiedeplatz mit historischem Bezug

Die Mitglieder des Heimatvereines sorgen bereits seit dem 2016 für Ordnung und Sauberkeit auf dem Schmiedeplatz. Damals hatte die Gemeindeverwaltung Privatpersonen und Vereine dazu aufgerufen, öffentliche Räume zu pflegen. „Wir hatten uns den Schmiedeplatz wegen des geschichtlichen Bezuges bewusst ausgewählt“, berichtet Vereinsvorsitzende Annemarie Keindorff. Hier stand nämlich einst die Schmiede der Familie Mahlfeld. Sie gilt als die älteste nachgewiesene Schmiede in Barleben. Das Grundstück dient heute ausschließlich zu Wohnzwecken.

„Über die Jahrhunderte hinweg lehnte sich die Gestaltung des Platzes an die Funktion an“, erzählt die Vorsitzende. Eher schmucklos diente die mit Feld- beziehungsweise Pflastersteinen befestigte Fläche zum Rangieren und Abstellen von Pferdefuhrwerken. Doch 2004 wurde das Kleinod komplett umgestaltet. Die Sanierungsarbeiten waren Bestandteil des zweiten Bauabschnittes der Maßnahme Ernst-Thälmann-Straße.

Kontroverse Diskussionen um Barockgarten

Doch bevor es tatsächlich losgehen konnte, gab es eine kontroverse Diskussion über die Gestaltung des Platzes. Im Jahr 2003 konnte eine Entscheidung im Gemeinderat herbeigeführt werden. Mehrheitlich war für die Variante „Kleiner Barockgarten“ gestimmt worden. Seit 2005 steht hier eine Bronzeplastik, die an das alte Handwerk erinnert. Seither dient der Platz als beliebtes Fotomotiv, ist immer wieder Ziel von Dorfführungen und hat es schon mehrmals in die Kalender des Heimatvereines der vergangenen Jahre geschafft.

Auch für 2024 wird es wieder einen Monatsanzeiger geben, verrät Annemarie Keindorff und gibt zu: „Es war dieses Mal sehr schwierig, neue Motive zu finden, also Ansichten, die noch in keinem Kalender berücksichtig wurden.“ Deshalb haben sich die Barleber Heimatfreunde Unterstützung gesucht. Die fanden sie beim Fotografen Rainer Schmidt. Aber auch Hobbyfotografen aus den eigenen Reihen haben Motive beigesteuert.

Die Motive haben wir passend zur jeweiligen Jahreszeit ausgesucht.

Vereinsvorsitzende Annemarie Keindorff

So dient die am 30. April eingeweihte Skulptur „Himmelstor von Barleben“ im Bürgerpark neben dem Verwaltungsgebäude der Gemeindeverwaltung als Deckblatt, ist aber auch im Kalender selbst zu finden. Außerdem ist der Adamsee abgebildet sowie die Wasserspiele im Breiteweg oder ein Schnappschuss des alljährlichen Oldtimertreffens der Barleber IFA-Freunde. „Die Motive haben wir passend zur jeweiligen Jahreszeit ausgesucht“, erklärt die Vereinschefin. Und der Barleber Kalender 2024 kann mit zwei Neuerungen aufwarten. So ist jeder Monat mit einer passenden alten Bauernregel versehen sowie mit den früher verwendeten Monatsnamen. So ist der Januar mit Harting bezeichnet, der August mit Ernting und der Dezember mit Julmond. Diese Namen sind bereits vor rund zweitausend Jahren so oder zumindest ganz ähnlich verwendet worden. So gilt der in der Region als Plattdeutsch verwendete Dialekt als rudimentäres Überbleibsel der altsächsischen Sprache. „Die Idee, die alten Monatsnamen zu verwenden, hatte die Plattsprechergruppe in unserem Verein“, löst Annemarie Keindorff auf.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten seien die alten Monatsnamen vor allem auf dem Lande verwendet worden, „wenn auch je nach Region etwas anders ausgesprochen“, erklärt die Vereinsvorsitzende und führt weiter aus: „Zu DDR-Zeiten ist wohl kein Wert mehr auf diese Tradition gelegt worden.“

Die Vorbereitungen für den neuen Kalender sind also abgeschlossen, 500 Exemplare werden dieser Tage gedruckt. Erstmalig zu haben sind die Monatsanzeiger während des Erntedankfestes am „Tag der Regionen“ am Sonnabend, 30. September, in der Zeit von 14 bis 18 Uhr auf den Hof der Mittellandhalle.