Baustelle Tunnel in Glindenberg bleibt dicht
Der Tunnel, der in Glindenberg unter dem Mittellandkanal hindurchführt, wird fü drei Monate gesperrt.
Wolmirstedt l „Die Bauarbeiten lassen keine halbseitige Sperrung zu“, macht Johannes Kutscher deutlich. Der Sachbereichsleiter beim Magdeburger Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt ist für die Baustelle zuständig und erklärt, dass sich Autofahrer noch bis zum 18. Oktober gedulden müssen, der Tunnel zu bleibt. Schon der Sperrzeitraum von drei Monaten sei ein Zugeständnis an die Bürger, die Baufirma hatte eigentlich vier Monate eingeplant. Trotzdem, Johannes Kutscher sagt: „Es ist vereinbart, dass die Straße nach drei Monaten wieder frei ist.“
Die Bürger müssen während der Sperrzeit Umwege in Kauf nehmen, über die Autobahn A2 oder über Wolmirstedt, wo die Schranken mitunter sehr lange geschlossen sind. Der Unmut in der Bevölkerung war von Beginn an groß und wurde noch viel größer, als tagelang niemand auf der Baustelle gesehen wurde. Die Absperrbaken wurden beiseite geschoben, Autofahrer fuhren trotz Verbotsschilds durch den Tunnel.
Damit soll nun Schluss sein. Aus Sicherheitsgründen wird die Absperrung verstärkt, sodass sie nicht einfach versetzt werden kann. „Es müssen Betonbau- und Sandstrahlarbeiten ausgeführt werden“, erklärt Johannes Kutscher. Die erfolgen an den Wänden und der Decke, und zwar über den gesamten Querschnitt. Da wäre Fahrzeugverkehr für alle Beteiligten sehr gefährlich.
Die Straße ist eine Kreisstraße, deshalb ist der Landkreis für diesen Abschnitt und auch für die Genehmigung der Sperrung zuständig. Doch auch ein Vertreter der Stadt Wolmirstedt war bei der Baubesprechnung mit vor Ort. Dirk Illgas, im Wolmirstedter Rathaus für den Fachdienst Service- und Ordnungangelegenheiten zuständig, appellierte an das Sicherheitsbedürfnis der Bürger: „Die Sperrung kann nicht einfach geöffnet werden. Selbst wenn niemand im Tunnel arbeitet, kann während der Bauzeit etwas von der Decke fallen.“
Trotzdem: Der Fuß- und Radweg an der Seite ist weiterhin frei, doch auch das ist eigentlich ein Zugeständnis an die Bürger und erfordert von den Bauarbeitern besondere Umsicht.
Die waren an den vergangenen Freitagen, in der vorigen Woche sogar schon am Donnerstag, nicht auf der Baustelle gesehen worden. Der Bauleiter erklärt: „Sie hatten ihre Arbeitsstunden für die jeweilige Woche bereits erfüllt.“ Derzeit werden jedoch mit Hochdruck Risse verpresst und Schadstellen im Beton ausgebessert.
Zu Glindenberg gehört auch eine Straße jenseits des Mittellandkanals, sie heißt „Am Birkenwäldchen“. Die Anwohner sind weiterhin an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen, ihnen steht bei Bedarf ein Rufbus zur Verfügung. Der muss zwei Stunden vorher angemeldet werden. Details hängen am Buswartehäuschen aus.
Ebenso werden die Kinder des Birkenwäldchens zur Schule gebracht. Sobald das neue Schuljahr los geht, werden sie entweder im Rufbus oder im Taxi über die Umleitung chauffiert.
Ortswehrleiter Andy Opitz war ebenfalls Teilnehmer der Baubesprechung. Ihm war wichtig, dass den Verantwortlichen klar ist, dass südlich des Mittellandkanals nun auch die Magdeburger Feuerwehr gefragt ist. Aber, sagt er, das wurde auch vor der Sperrung schon öfter praktiziert.