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Hilfe für Tansania Colbitzerin geht nach Afrika

Beate Kerntopf aus Colbitzgeht Anfang September für ein Jahr als Freiwillige nach Tansania.

Von Burkhard Steffen 19.08.2015, 01:01

Colbitz l Beate Kerntopf zieht es vom Kalimandscharo an den Kilimandscharo. „Ab September werde ich in Sanjayuu, einer Kleinstadt im Norden Tansanias, eine Freiwilligenstelle in einem Frauenhaus antreten“, freut sich die 24-Jährige auf ein spannendes Jahr in Afrika.

Sehnsüchtig wartet sie bereits auf die Visaunterlagen. Darum kümmert sich das Leipziger Missionswerk, das Beate Kerntopf nach Tansania schickt. „Wenn alle Unterlagen rechtzeitig da sind, geht es am 1. September los“, kann es die Colbitzerin kaum noch erwarten. Durch das Leipziger Missionswerk ist Beate Kerntopf in mehreren Seminaren auf ihren Einsatz in Sanjayuu vorbereitet worden.

In Tansania wird sie in einem Frauenhaus tätig sein. „Dieser Einrichtung ist eine Schule angeschlossen, die den Frauen eine Ausbildung ermöglicht. So werden beispielsweise Hotelfachfrauen dort ausgebildet.“

Beate Kerntopf übernimmt einen Teil dieser Ausbildung. „Ich werde die Frauen in deutscher Sprache unterrichten“, kennt sie bereits ihre Aufgabe. Dabei hofft sie auf gewísse Vorkenntnisse bei ihren Schülerinnen, denn drei ihrer Vorgängerinnen auf dieser Einsatzstelle hatten den afrikanischen Frauen ebenfalls Deutschkenntnisse vermittelt. Im Gegenzug will die Colbitzerin die Sprache ihrer Schülerinnen erlernen. „Zwar werden in Tansania zahlreiche Sprachen gesprochen, aber Amtssprache ist Swahili, das ich unbedingt sprechen möchte.“

Doch der Einsatz als Sprachlehrerin ist nur ein Teil ihrer Aufgabe in Sanjayuu. „Am Nachmittag betreue ich dort die Kinder der Frauen“, so Beate Kerntopf. Und da ist sie voll in ihrem Metier. Die Colbitzerin hat nämlich eine Ausbildung als staatlich anerkannte Erzieherin abgeschlossen. Bis vor einigen Wochen war sie noch in der Kindertagesstätte im Magdeburger Hundertwasserhaus tätig.

Colbitz und Tansania - war da nicht etwas? „Ja, die evangelische Kirchengemeinde Colbitz pflegt seit über 25 Jahren freundschaftliche Beziehungen zur Diözese Itamba in Tansania“, klärt Beate Kerntopf auf.

Ihre Eltern, das Pfarrerehepaar Gabriele und Dieter Kerntopf, waren schon mehrmals in Itamba, wo die Colbitzer Christen die Sekundarschule mit Sachspenden und finanziellen Mitteln unterstützen.

„Im vergangenen Jahr war ich mit meinen Eltern erstmals dort“, erzählt die junge Frau, „diese Reise und die vielen Eindrücke waren für mich der Auslöser, mich für einen Einsatz in Tansania zu bewerben. Ich freue mich schon unheimlich auf das Land und die Menschen.“

Doch Itamba ist weit weg von der Einsatzstelle im Norden Tansanias. „Es liegen mehr als 600 Kilometer dazwischen“, hat die Colbitzerin mit Bedauern feststellen müssen. „Aber bei meinem Einsatz bekomme ich nicht nur ein Taschengeld, sondern auch 20 Tage Urlaub. Die will ich im April nehmen. Dann kommen meine Eltern wieder nach Itamba, und ich möchte sie dort für einige Tage treffen.“ Natürlich wird es dann auch ein Wiedersehen mit vielen Menschen geben, zu denen Beate Kerntopf im vergangenen Jahr freundschaftliche Kontakte geknüpft hat. Eine Erinnerung an diese erlebnisreichen Tage hat sie noch in ihrem Zimmer: eine handgeschnitzte Giraffe. Der Freiwilligeneinsatz wird im August 2016 enden. „Auf jeden Fall möchte ich dann wieder in den Erzieherberuf zurückkehren“, betont Beate Kerntopf.