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Wolmirstedt Das wird aus dem BFZ in Wolmirstedt

Der Leiter des Bildungs- und Freizeitzentrums geht in den Ruhestand. Das wird jetzt aus der Begegnungsstätte.

Von Kristina Reiher 11.09.2023, 06:13
Zum 30. Geburtstag des Bildungs- und Freizeitzentrums verabschiedet sich der Leiter Gunther Schöndube in den Ruhestand.
Zum 30. Geburtstag des Bildungs- und Freizeitzentrums verabschiedet sich der Leiter Gunther Schöndube in den Ruhestand. Foto: Kristina Reiher

Wolmirstedt - Über 30 Jahre lang setzte er Himmel und Hölle in Bewegung, um das Bildungs- und Freizeitzentrum (BFZ) in Wolmirstedt erfolgreich am Laufen zu halten, pünktlich zum 30. Geburtstag verabschiedet sich Gunther Schöndube nun in den Ruhestand.

Verdient, wie die zahlreichen Redner erkennen lassen. Dabei hat er vor allem bei Andrik Krüger, dem Geschäftsführer der Gemeinnützigen Paritätische Sozialwerke-PSW GmbH, zu der das BFZ als Tochtergesellschaft der Gemeinnützigen Paritätischen Integral GmbH gehört, einen Legendenstatus hinterlassen. Und das gleich zu Beginn der gemeinsamen Zusammenarbeit. „Immer, wenn ich im Februar das BFZ besucht habe, war Herr Schöndube nicht im Haus, drei Jahre ist er mir aus dem Weg gegangen“, sagt Krüger lachend. Wie sich herausstellte, war Schöndube als Leiter und leidenschaftlicher Sportler des BFZ, zu der Zeit alljährlich im Skilager, um sein Wissen an die Kursteilnehmer weiterzugeben. Sein couragierter Einsatz für Familien und Kinder, für den er nicht selten auch mit Krüger und anderen Größen der sozialen Arbeit und der Politik aneinandergeraten ist, könne nicht hoch genug geschätzt werden. „Er ist seinen Prinzipien immer treu geblieben“, würdigt Krüger.

Durchsetzungsvermögen hat Gunther Schöndube bereits in jungen Jahren gelernt - mit drei Brüdern blieb ihm auch nichts anderes übrig. Ehrgeiz, vor allem sportlicher, gehörte dabei immer zu seinem Leben. Nach seiner Ausbildung zum Elektromonteur, einem Sportstudium und der Arbeit als Kreissportlehrer, verschlug es ihn in die Position des Jugendamtsleiters.

„Bürohengst zu sein, war aber nicht so meins“, sagt Gunther Schöndube. „Ich habe die sichere Beamtenlaufbahn aufgegeben, um hier zu arbeiten - und das nie bereut“. Sein verschmitztes Grinsen und seinen Witz hat er seinen Kollegen zufolge trotz der teilweise schwierigen Jahre nie verloren.

Aus dem ehemaligen Stasigebäude hat er einen Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemacht, hat eine Insolvenz und das Wegbleiben von Kindern zu bewältigen gehabt. „Trotz allem war hier immer voller Betrieb“, resümiert Gunther Schöndube. Das soll auch so bleiben. Der Leiter hinterlässt große Fußstapfen für seinen Nachfolger.

Für das Freizeit - und Erholungszentrum sieht es gut aus, trotz des Umstandes, dass es sich zum Großteil selbst finanzieren muss. Unterstützung gibt es finanziell und auch sonst vom Landkreis Börde. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass das BFZ erhalten bleiben kann“, versichert Landrat Martin Stichnoth, der als Wolmirstedter mit der Begegnungsstätte eng verbunden ist.

Das größte Problem sieht Schöndube für die Zukunft im Anwerben junger Mitarbeiter. „Wir haben hier ganz tolle Kollegen, aber auch die gehen irgendwann in Rente.“ Lange geblieben ist der Nachwuchs bisher nie. „Wir haben so viel geschafft in den letzten 30 Jahren, das schafft das BFZ auch noch“, ist sich der Leiter sicher. Schweren Herzens dann aber ohne ihn.