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Bauausschuss empfiehlt nach Vor-Ort-Begehung in Rottmersleben einen Neubau statt Umbau Diskussion um Feuerwehrhaus flammt wieder auf

Von Maik Schulz 11.12.2013, 01:10

"Ja" zum Neubau des Rottmersleber Feuerwehrhauses sagt der Bauausschuss Hohe Börde. Im November hatte sich der Finanzausschuss deutlich für einen wesentlich billigeren Umbau aus- gesprochen.

Rottmersleben/HoheBörde l Neue Nahrung bekommt die seit Monaten schwelende Diskussion über die Zukunft des Rottmersleber Feuerwehr- hauses. Das Hin und Her zwischen Neubau und Umbau hatte im November einen vorläufigen Abschluss gefunden, der nun wieder umstritten ist.

Finanz-Obmann erinnert an zukünftige Feuerwehrstruktur

Aus Kostengründen hatte der Finanzausschuss der Hohen Börde im November jedes Neubauprojekt für ein Feuer- wehrhaus in der Gemeinde abgelehnt, so lange keine langfristige Struktur der Feuerwehrlandschaft in der Hohen Börde festgeschrieben worden ist. Anstelle eines auf bisher 410000 Euro (inzwischen ist gar von 470000 Euro die Rede) teuren Neubaus sprach sich der Finanzausschuss für einen 150000 Euro billigeren Umbau aus, der zumindest die grundlegenden Auflagen der Feuerwehrunfallkasse erfüllt.

Nach einem filmreifen Abgang des wutentbrannten Rottmersleber Ortsbürgermeisters Hans Eike Weitz (SPD) im Bauausschuss Hohe Börde, trafen sich dessen Mitglieder nun vor Ort in Rottmersleben - mit Weitz, mit Rottmers- lebens Ortswehrleiter Thomas Brzezinski und mit Gemeindewehrleiter Axel Klitschke. Auch Bauamtsleiter Rüdiger Schmidt und der Vorsitzende des Finanzausschusses Rolf Zimmermann (Fraktion GHB) waren dabei.

Ein entspannterer Ortsbürgermeister erinnerte an die Monate lange Diskussion, die schließlich in die vom Rottmersleber Ortschaftsrat empfohlene Neubau-Entscheidung gemündet war. "Wir haben gemeinsam mit Planer und Bauamt sämtliche Möglichkeiten ausgelotet und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Neubau die verantwortungsvollste Varinate ist", erklärte Weitz.

Rolf Zimmermann erinnerte an das zu erwartende Brandschutzkonzept der Gemeinde: "Entscheidend für den Finanzausschuss war und ist die Antwort auf die Frage, ob die kleinteilige Struktur mit den 16 Ortsfeuerwehr auf Dauer so erhalten bleibt."

Angesprochen auf die zukünftige Struktur der Gemeindefeuerwehr und der Ortsfeuer- wehren in der Hohen Börde erklärte Axel Klitschke: "Das Brandschutzgesetz wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern. Fristen wie die zwölf Minuten bis zum Einsatzort nach Alarmierung werden bleiben. Wir als Gemeindefeuerwehr werden bis zum Februar unser Konzept überarbeiten, grundsätzlich wird es wohl so bleiben wie es ist." Das betreffe auch die Größe und die Stärke der Ortsfeuerwehr Rottmersleben.

Vorbehaltlich des von Klitschke für Februar 2014 in Aussicht gestellten Strukturkonzeptes setzten sich die Mitglieder des Bauausschusses nach einer Besichtigung des Feuerwehrhauses für einen Neubau ein.

Eine Sanierung sieht hauptsächlich eine Verlängerung der zu kurzen Maschinenhalle in Richtung Straße und eine aufwändige Entfernung eines Stützpfeilers an den Eingangstoren vor. "Mit so einer Sanierung würden wir sinnlos Geld versenken", erklärte der Hermsdorfer Ortsbürgermeister und Gemeinderat Dieter Dähnhardt (FWG).

Entscheidung soll dauerhaft für Entspannung sorgen

Bei einer Sanierung würden sich Dähnhardt zufolge die Bedingungen für die Feuerwehrleute zwar auflagengerecht aber dennoch nicht wesentlich verbessern. "Dafür so viel Geld auszugeben, halte ich für falsch. Ein Neubau würde die Lage auch im Interesse eines schnellen Ausrückens wesentlich verbessern." "Wir wollen mit unserer Entscheidung kein Holz in den Wald tragen", pflichtete auch der Bauausschussvorsitzende Heinz Ehrecke (CDU) bei.

Grundsätzlich plädiert der Bausschuss für die Neubau- variante. Man wolle nun konkret die Realisierungsmöglichkeiten, bauliche Details und vor allem die Kosten diskutieren. Dazu gehöre auch ein Stellplatz im Neubau für das zweite Fahrzeug der Rottmersleber Brandschützer. Das steht bisher in einer 300 Meter vom jetzigen Feuerwehrhaus entfernten Garage. "Alles muss auf den Tisch, auch das Gesamtkonzept für sämtliche Feuerwehren der Gemeinde. Wir machen jetzt Nägel mit Köpfen", erklärte Ehrecke zum Abschluss.