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Gemeinde Loitsche-Heinrichsberg investiert rund eine Million Euro - Leader-Programm unterstützt mit 350000 Euro EU fördert Bau einer Werk- und Kulturscheune

Von Burkhard Steffen 09.11.2013, 02:09

Die Europäische Union fördert über ihr Leader-Programm den Bau einer Werk- und Kulturscheune in Loitsche mit 350000 Euro. Insgesamt kostet das Vorhaben rund eine Million Euro.

Loitsche l Im Schatten der ehrwürdigen Dorfkirche, mitten im schmucken Ortskern von Loitsche, soll eine Vision Wirklichkeit werden. Der Verein "Werk- und Kulturscheune Loitsche" hat das gleichnamige Umbaukonzept entworfen. Der Stall und die Fachwerkscheune auf dem Pfarrhof sollen Werkstatt und Hort der Kultur werden - für junge Leute und für generationsübergreifende Begegnungen.

Schon heute arbeiten Verein und Gemeinde eng zusammen, organisieren Projekte und Freizeitangebote vor allem für junge Leute aus der ganzen Umgebung. Benjamin Otto ist der Vorsitzende des Vereins "Werk- und Kulturscheune Loitsche" und im Hauptberuf Sozialarbeiter bei der evangelischen Kirche. Er arbeitet zusammen mit Sandra Kirchmann. Sie ist Jugendkoordinatorin für die Verbandsgemeinde Elbe-Heide, zu der die Gemeinde Loitsche-Heinrichsberg gehört. Der Raum der Kirchengemeinde im alten Loitscher Pfarrhaus ist zu klein geworden für die bisher gut angenommenen Angebote der Jugendarbeit.

Neben dem alten Pfarrhaus bröckelt der Stall. Wie die Scheune ist das Fachwerkhaus aufgrund seines baulichen Zustandes nicht mehr zumutbar für die Jugendfreizeiten und Workshops. Zusammen mit den Jugendlichen hat der Verein "Werk- und Kulturscheune" ein Nutzungskonzept entwickelt.

In der Scheune soll ein großer Seminarraum für Veranstaltungen und Workshops entstehen. Hinter der Scheune wird ab dem kommenden Jahr ein Anbau mit Sanitäranlagen und einem Küchenraum zum gemeinsamen Kochen gebaut. Ein Neubau wird den alten Stall ersetzen. Darin sind eine Kreativwerkstatt mit einem schallgedämmten Bandprobenraum, mit Holz- und Metallwerkstatt, mit Kreativräumen für Foto-, Töpfer- und andere Kurse vorgesehen. Auf dem Stallboden sollen Jugendgruppen auf Matratzen übernachten können. Mit dem Vorhaben eröffnen sich auch für die Freiflächen des Pfarrgrundstücks neue Möglichkeiten. Bereits in der Bauphase sollen die Jugendlichen bei so genannten "Bauwochenenden" mit eingebunden werden. Sie helfen mit bei der Entrümpelung, schaffen Bau- freiheit, helfen bei anderen baubegleitenden Arbeiten.

Für die Neugestaltung der Außenbereiche sollen ihre Ideen Vorlage sein - für dann in der Werkstatt selbst herzustellende Holzbänke und Tische, stählerne Feuerschalen oder Leuchten. Auch der Bau eines Lehmofens durch die jungen Leute ist eine Idee. Zukünftig sollen Bandworkshops, Technik- und Möbelseminare, Jugendleiterschulungen, Medienwochenenden in Loitsche eine Heimstatt finden.

Im Herbst 2014 soll Rohbau stehen

Auch Feste, Open-Air-Kino oder Konzerte sind vorstellbar, betonte der Vereinsvorsitzende Benjamin Otto und ergänzte: "Durch den offenen Werkstattcharakter entstehen generationsübergreifende Begegnungen. Ältere und jüngere Menschen werken miteinander, tauschen sich aus und lernen voneinander. Außerhalb der Projektangebote können die Menschen der Region die Werkstätten nutzen. Großeltern, Eltern und Kinder können zusammen werken und ihre Projekte gemeinsam durchführen." "Das sind erhebliche Haltefaktoren gerade für die junge Generation", ergänzte Wolfram Westhus, der Manager der Lokalen Aktionsgruppe "Colbitz-Letzlinger Heide", zu der auch die Verbandsgemeinde Elbe-Heide gehört.

Bis zum Herbst des kommenden Jahres soll der Rohbau der "Werk- und Kulturscheune" stehen. Die Gemeinde investiert gut eine Millionen Euro, einschließlich der 350000 Euro Leader-Mittel. Entworfen hat das Umbauprojekt Steffen Lauterbach von einem Magdeburger Architekturbüro.