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  7. Gymnasium setzt auf Leistungselite und "Ibiza-Effekt"

Beim Tag der offenen Tür im Neubau auf dem Elmo-Gelände waren vor allem Quereinsteiger anderer Grundschulen angesprochen Gymnasium setzt auf Leistungselite und "Ibiza-Effekt"

Von Claudia Labude 28.11.2011, 04:34

Das Trudeau-Gymnasium hatte am Sonnabend erstmals am neuen Standort für Gäste die Türen geöffnet. Und die klapperten bis in den Nachmittag hinein fast ununterbrochen, das Interesse war groß.

Barleben l "This is our Cafeteria - and the "Getränkeautomat..." Jonas Asche und Wendelin Methner feixen. Das englische Wort für den Brause-Spender fiel ihnen partout nicht ein, als sie Besucher vom Tag der offenen Tür auf eine "guided tour", eine englischsprachige Führung durch die Schule mitnahmen.

Erstmals hatte das Internationale Gymnasium "Pierre Trudeau" am neuen Standort, dem ehemaligen Elmo-Werk in Bahnhofsnähe, die Türen geöffnet und Neugierige eingeladen. Deshalb hatte Schulleiter Dr. Michael Kleinen fast gleichermaßen Fragen nach dem Weg wie nach dem pädagogischen Konzept zu beantworten.

Leistungselite aus dem ganzen Landkreis ansprechen

Man wollte mit dem Tag der offenen Tür am Sonnabend vor allem Quereinsteiger ansprechen. Also solche Grundschüler, die bisher noch nicht an der Internationalen Grundschule lernen. Man sehe es auch als den lokalpolitischen Auftrag, offen zu bleiben für Schüler, die erst nach der Grundschule wechseln wollen.

Dr. Kleinen nimmt dabei das Wort "Leistungselite" ganz selbstverständlich in den Mund, wenn er die Schüler beschreiben soll, die er ansprechen möchte. "Das ist ein Begriff, der passt, denn es geht um begabte und leistungsstarke Schüler - die oberen zehn Prozent." Die lernen ab Klasse 5 dann auch gleich zwei Fremdsprachen, nämlich Englisch und Französisch. Ab Klasse 6 kommt für besonders Begabte Chinesisch dazu. Alle Schüler wählen dann ab Klasse 8 eine dritte Fremdsprache - Spanisch oder Chinesisch - oder stattdessen das Fach Wirtschaft.

Gut ein Drittel der Schüler würde sich für ihre Muttersprache entscheiden, erzählt Fachlehrerin Hongzhuan Li. "Es sind aber öfter Jungen, die Chinesisch lernen wollen. Die Mädchen entscheiden sich vermehrt für Spanisch - wir nennen das den "Ibiza-Effekt", weil ihnen wohl die Insel besser gefällt als China", erklärt Dr. Kleinen schmunzelnd.

Am Sonnabend konnten sich die Eltern nicht nur vom Unterrichtsangebot, sondern auch von der Ausstattung der Klassenräume und sogar vom Essen überzeugen.

Der Umgang untereinander ist für Eltern auch ein Kriterium

Katrin Klose aus Jersleben schaute mit Sohn Magnus vorbei. "Er geht schon auf die Internationale Grundschule und interessiert sich schon jetzt sehr fürs Gymnasium." Der Weg des Zweitklässlers soll deshalb auf das Trudeau-Gymnasium führen. "Die Modernität, der Fortschritt und die Philosophie, die dahintersteckt, das ist die Bildung, die wir für unseren Sohn anstreben", schwärmt die Jersleberin.

Yvonne Sander und Carsten Hencke aus Burg können da nur zustimmen. Ihre älteste Tochter Luisa lernt schon in Barleben, Nesthäkchen Linda noch in Burg an der Grundschule. Doch schon mit Beginn des kommenden Schuljahres wird sie den gleichen Schulweg wie ihre Schwester haben. "Uns gefällt nicht nur die Individualität und der Umgang mit den Kindern durch die Lehrer, sondern auch der Umgang der Schüler untereinander - der ist sehr respektvoll, und das ist heute ja auch nicht mehr selbstverständlich", nennt Yvonne Sander Gründe, warum sie ihre beiden Töchter ans Barleber Gymnasium schicken. Deshalb war es für Linda Sander auch ein anderer Ansatz beim Tag der offenen Tür - sie konnte schon mal ihre Klassenzimmer, Lehrer und eventuell auch künftige Mitschüler beschnuppern.