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Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt Mit Video: Hochwasser der Ohre in Wolmirstedt - Häuser sind in Gefahr

Das Hochwasser in Wolmirstedt steigt. Ohre-Anlieger kommen zum Teil nur über Stege an ihre Häuser. Der Pegel stand bereits am Montag, 25. Dezember, bei 2,71 Meter. Das heißt: Alarmstufe 3!

Von Gudrun Billowie Aktualisiert: 27.12.2023, 11:44
Hochwasser in Wolmirstedt, die Ohre ist weit über die Ufer getreten: Die alte B189 wirkt wie ein Damm.
Hochwasser in Wolmirstedt, die Ohre ist weit über die Ufer getreten: Die alte B189 wirkt wie ein Damm. Foto: Matthias Strauß

Wolmirstedt. - Die Ohre ist in Wolmirstedt weit über die Ufer getreten, Straßen wurden gesperrt. Für die Anwohner ist Weihnachten eine harte Zeit. Und das Wasser steigt weiter.

Wasserstand der Ohre nimmt bedrohliche Ausmaße an - Anlieger in Bedrängnis

 
Hochwasser: Land unter in Wolmirstedt - Häuser sind in Gefahr. (Kamera: Thomas Schulz, Schnitt: Alexandr Pförtsch)

Seit Tagen steigt der Wasserstand der Ohre kontinuierlich an und nimmt mittlerweile bedrohliche Ausmaße für die Ohre-Anlieger an. Alarmstufe 3 wurde bereits am Sonnabend, 23. Dezember, ausgerufen, da stand der Pegel bei 2,50 Meter. Inzwischen ist er auf 2,71 Meter angestiegen und Ohre-Anwohner kommen längst in Bedrängnis.

Hochwasser in Sachsen-Anhalt: Die Straße Am Küchenhorn ist gesperrt. Für einige Anwohner wurden bereits Stege errichtet.
Hochwasser in Sachsen-Anhalt: Die Straße Am Küchenhorn ist gesperrt. Für einige Anwohner wurden bereits Stege errichtet.
Foto: Gudrun Billowie

Die Straße Am Küchenhorn ist komplett gesperrt. Die Anwohner haben ihre Fahrzeuge in angrenzende Straßen gebracht. Der Weg von und zu ihren Häusern ist abgeschnitten von Wassermassen. Vor einigen Häusern wurden bereits Stege errichtet. Andere Anwohner gelangen per Boot zu ihren Eingängen.

Hochwasser an der Ohre: Die Wiesen in Elbeu sind überflutet, normalerweise ist hier kein Wasser zu sehen.
Hochwasser an der Ohre: Die Wiesen in Elbeu sind überflutet, normalerweise ist hier kein Wasser zu sehen.
Foto: Gudrun Billowie

Elbeuer Wassermühle von Wasser umgeben

Ebenfalls vom Wasser umschlossen ist die Elbeuer Wassermühle. War das Gebäude bis vor wenigen Tagen noch über die asphaltierte Zufahrtsstraße erreichbar, ist der Weg im Bereich der Mühle inzwischen komplett überflutet.

Ohre-Hochwasser um Weihnachten: Die Zufahrt zur Elbeuer Wassermühle steht unter Wasser. Die Fahrzeuge mussten in Sicherheit gebracht werden.
Ohre-Hochwasser um Weihnachten: Die Zufahrt zur Elbeuer Wassermühle steht unter Wasser. Die Fahrzeuge mussten in Sicherheit gebracht werden.
Foto: Gudrun Billowie

Die Ohrepromenade steht ab Höhe des Spielplatzes an der Amtsbrücke in Richtung Eisenbahnbrücke und Bodelschwingh-Haus ebenfalls unter Wasser. Selbst das Stück unterhalb der Freilichtbühne ist überflutet.

Hochwasser an der Ohre: Die Ohrepromenade im Bereich der Amtsbrücke ist überflutet.
Hochwasser an der Ohre: Die Ohrepromenade im Bereich der Amtsbrücke ist überflutet.
Foto: Gudrun Billowie

Die Ohrewiesen unterhalb des Bürgerhauses sowie zwischen Fabrikstraße und Elbeu gleichen einem riesigen See. Der Wind kräuselt Wellen ins Wasser, die Vogelwelt fühlt sich wohl. Zwar dienen diese Wiesen als Überflutungsflächen, doch das jetzige Ausmaß bedroht die angrenzenden Häuser. Das Außengelände des Nomi-Rubel-Hauses in der Fabrikstraße ist komplett überflutet.

Der neuer Deich am Handwerkerring muss seine erste Taufe bestehen. Die Ohre drückt bereits dagegen.
Der neuer Deich am Handwerkerring muss seine erste Taufe bestehen. Die Ohre drückt bereits dagegen.
Foto: Gudrun Billowie

Ohre drückt an Deich: Handwerkerring geschützt

Der neue Deich am Handwerkerring muss derzeit seine erste Bewährungsprobe bestehen. Er wurde erst vor wenigen Wochen fertig gestellt, nun drückt die Ohre an den Deichkörper. Immerhin: Der neue Deich verhindert, dass der Handwerkerring in Gefahr ist.

Die Ohre zwischen Amtsbrücke und Elbeuer Brücke ist um ein vielfaches breiter als üblich. Der Schornstein der ehemaligen Fleischerei Esche steht bereits unter Wasser.
Die Ohre zwischen Amtsbrücke und Elbeuer Brücke ist um ein vielfaches breiter als üblich. Der Schornstein der ehemaligen Fleischerei Esche steht bereits unter Wasser.
Foto: Gudrun Billowie

Wie sich die Lage entwickelt, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Alarmstufe 3 bedeutet, Behörden richten einen Wachdienst ein. Alarmstufe 3 wird ausgerufen, wenn Grundstücke, Straßen und Keller überflutet sind, beziehungsweise bei eingedeichten Gewässern das Wasser bis zur halben Deichhöhe steht. Die Wasserwehren sind in Alarmbereitschaft versetzt und kontrollieren die Deiche.

Danach folgt nur noch Alarmstufe 4. Sie tritt in Kraft, wenn sobald die Standsicherheit der Deiche gefährdet ist oder Deiche überströmen können. Dann muss mit Evakuierungen gerechnet werden. So weit ist es in Wolmirstedt bisher nicht. Wie sich die Situation aufgrund weiterer Regenfälle entwickelt, bleibt abzuwarten.