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Badesaison Jersleber See im Landkreis Börde ist ab 1. Juni für Badegäste geöffnet

Das zweite Jahr in Folge startet der Jersleber See in die Badesaison. Bevor es los gehen konnte, wurde an der Aufenthaltsqualität geschraubt. Allerdings gibt es auch Neuerungen die zu beachten sind. Vor allem das Thema Corona und Hygiene spielt hierbei eine wichtige Rolle.

Von Tom Wunderlich Aktualisiert: 28.05.2021, 13:21

Jersleben - Für viele Ausflügler in der Region ist es der Badesee schlechthin: Der Jersleber See nördlich von Magdeburg. Auch wenn dieser rein geografisch auf dem Gebiet der Niederen Börde angesiedelt ist, befindet er sich doch im Besitz der Gemeinde Barleben. Diese hat so einiges für die Zukunft des beliebten Ausflugsziels geplant. Ein erster Schritt ist allerdings die Eröffnung des Badebetriebs. Dafür sind allerdings einige Regeln zu beachten. Nicht zuletzt aufgrund der immer noch anhaltenden Corona-Pandemie.

2400 Tonnen Sand für Badestrand

Patrick Säuberlich freut sich bereits auf die kommende Woche. Endlich zieht wieder Leben am Jersleber See ein. Der Betriebsstättenleiter und sein Team haben in den letzten Wochen viel Arbeit in das weitläufige Gelände investiert um dieses für die bevorstehende Saison vorzubereiten. Eines der größten Projekte war dabei der neue weitläufige Sandstrand. „Insgesamt haben wir 2400 Tonnen Sand hierher bringen lassen um die Liegefläche am See optisch aufzuwerten“, erklärt Säuberlich. Erfreulich sei dabei, dass der Sand aus der direkten Umgebung stand. „Tatsächlich kommt der Sand aus dem Adamsee.“ Dieser sei seit letzter Woche mit einer großen Planierraupe breit gefahren worden, erzählt Säuberlich weiter. Für die Badegäste sei das natürlich eine enorme Verbesserung zum bisherigen Zustand.

„Ab 1. Juni werden wir unsere Tore wieder für die Badegäste öffnen. Allerdings müssen auch in diesem Jahr wieder einige Regeln beachtet werden“, erklärt Säuberlich weiter. Prinzipiell würden sich alle Maßnahmen am See an der 13. Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt orientieren. „Diese erlaubt die Öffnung von Strandbädern und gilt erstmal bis 17. Juni, danach müssen wir schauen, inwieweit wir weiter lockern können oder wieder zurückrudern müssen.“

1500 Menschen dürfen gleichzeitig Baden gehen

Ab 1. Juni dürfen dann bis zu 1500 Menschen gleichzeitig den Strand des Jersleber Sees nutzen. Allerdings wird dies streng kontrolliert werden. „Wie auch im letzten Jahr muss der Badestrand wieder eingezäunt werden.“ Nur so könne man kontrollieren, wie viele Menschen sich tatsächlich aktuell im eingezäunten Bereich aufhalten. Kontrolliert werde das durch entsprechendes Security-Personal auf dem Gelände des Jersleber Sees.

Im vergangenen Jahr musste der Saisonbeginn in drei Schritten erfolgen. Ab Mai 2020 war es zunächst nur Dauercampern erlaubt, das Erholungsgebiet „Jersleber See“ zu nutzen. In Abständen von mehreren Wochen war das Kleinod dann auch für Kurzzeitcamper, im Juni auch für Badegäste geöffnet worden.

Damit es nicht schon eher zu einer unkontrollierten Nutzung kommt, wird das Gelände ab Freitag, 28. Mai, nicht mehr betretbar sein. „Da unser Sicherheitspersonal erst ab 1. Juni im Einsatz ist, werden wir vorher alle Tore schließen.“ Dauercamper würden dann trotzdem noch auf das Gelände kommen. Diese bekommen laut Säuberlich einen entsprechenden Schlüssel. Dass das Thema Camping am Jersleber See eine wichtige Rolle spielt, bestätigt auch Gemeindesprecher Thomas Zaschke. „Unsere Dauercamper sind wie in jedem Jahr, trotz Corona-Auflagen da.“ Auch das Pfingstwochenende sei von den Kurzzeitcampern gut genutzt worden. „Alle Plätze waren restlos besetzt.“ Das sei ein sehr gutes Zeichen für die ungebrochene Beliebtheit des Sees.

Dass es endlich wieder los geht, freut auch Bürgermeister Frank Nase. Er machte sich beim Vorort-Termin am Donnersnachmittag persönlich ein Bild von der aktuellen Lage. „Unser wichtigstes Ziel ist derzeit Freiheit durch Freizeit zu schaffen. Deswegen war es uns so wichtig, den Jersleber See auch in der aktuellen Saison zu öffnen“, so Nase. Das man dabei nur beschränkt öffnen könne, könne man sehen wie man wolle. „Wir halten uns nur an die aktuelle Eindämmungsverordnung. Ein Bußgeld oder gar die Schließung zu riskieren, weil wir uns daran nicht halten, ist das letzte was wir wollen.“

Minusgeschäft in der Pandemie

Dass die Öffnung in der Corona-Zeit ein Minusgeschäft ist, wissen alle Beteiligten. Laut Patrick Säuberlich waren in der letzten Saison rund 38000 zahlende Gäste am Jersleber See. „Das entspricht in etwa auch dem Niveau der letzten Jahre“, so der Betriebsstättenleiter. Allerdings, hakt der Bürgermeister ein, würden die Zusatzmaßnahmen das ganze erschweren. „Rein theoretisch bräuchten wir jeden Monat rund 30000 Gäste um die aktuellen Kosten im schwarzen Bereich zu halten“, erklärt Frank Nase. Schließen sei allerdings keine Option. „Wir werden viel mehr in die Zukunft des Geländes investieren.“

Dabei sei der Sandstrand nur ein erster Schritt gewesen. „Das Gelände soll mittelfristig eine Ausflugsperle werden.“ Unter anderem soll zum Beispiel die Strandpromenade modernisiert werden. Insgesamt sollen sieben Millionen Euro investiert werden. Was genau gemacht werden soll, erklärt eine Machbarkeitsstudie. Die Investitionen sollen mehr Touristen für den Campingplatz locken sowie „Gäste zu gewinnen, die mehr Geld ausgeben und den Betrieb des Naherholungszentrums rentabel machen“, heißt es in der Studie. Zur Umsetzung dieses Zieles schlagen die Verfasser zwei Ausbaustufen vor. Die erste Ausbaustufe sieht die Aufwertung des Campingplatzes vor. Außerdem sind Investitionen in Sanitärbereiche, Mietzelte, Mobilheime und Mietwohnwagen verschiedener Ausstattungen, in Gastronomie mit Terrasse, in den Bau eines Kinderspielhauses, die Einrichtung verschiedener Verleihstationen, wie in Elektroboote und Elektrofahrräder sowie die Errichtung einer Wasserlandschaft mit Trampolin und Luftkissen geplant. Hinzu kommen unter anderem Felder für Ballsportarten, eine Erlebniswasserrutsche sowie die Aufwertung des gesamten Umfeldes und die Einrichtung eines kleines Einkaufladens mit Backshop.

„Wir haben hier auf jeden Fall noch sehr viel vor“, sagt Frank Nase mit Blick in die Zukunft. Wichtig sei jetzt vor allem, dass man wieder Badegäste empfangen könne. Dem stimmt auch Patrick Säuberlich zu. „Wir freuen uns natürlich auf jeden Gast der hierher kommt.“ Kleiner Wermutstropfen für alle Parker: Die Parkkosten pro Stunde erhöhen sich von 50 Cent auf einen Euro.