Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Colbitz Kameraden bekämpfen zwei Großbrände
Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Colbitz eröffnen alljährlich den Reigen der Jahreshauptversammlungen in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide. Am Freitag zogen sie Bilanz.
Colbitz l Es war ein Novum innerhalb der letzten 35 Jahre: eine Jahreshauptversammlung ohne Martin Specht. Der schwer erkrankte Wehrleiter wurde schmerzlich vermisst. Für ihn leiteten seine beiden Stellvertreter Thomas Nielebock und Bastian Sölter die Versammlung.
Den Rechenschaftsbericht trug Thomas Nielebock vor. Er informierte zunächst über den Personalbestand der Wehr. Mit 68 Mitgliedern, darunter 15 Frauen, ist die Colbitzer Feuerwehr die größte in der Verbandsgemeinde Elbe-Heide. Davon stehen 46 Kameradinnen und Kameraden als aktive Einatzkräfte zur Verfügung.
Sie wurden im vergangenen Jahr zu 16 Einsätzen alarmiert. "Darunter waren zwei Großbrände", betonte Thomas Nielebock, "der Brand in der Gaststätte in Hütten und der Brand in der Rogätzer Polsterei." Dazu kamen mehrere Hilfseinsätze bei schweren Verkehrsunfällen. Zweimal konnten die Colbitzer Kameraden dabei die Verunfallten nur noch tot bergen.
Neu seit dem Jahr 2011 ist, dass bei allen Einsätzen eine gemeinsame Alarmierung mit der Lindhorster Feuerwehr erfolgt.
Thomas Nielebock hob in seinem Bericht das hohe Ausbildungsniveau hervor. "Das ist besonders der guten Vorbereitung der Standortausbildung durch die verantwortlichen Gruppenführer zu verdanken", lobte er. Und wenn ein Ausbilder erkrankt oder aus anderen schwerwiegenden Gründen nicht zur Verfügung stand, sprang "Joker" Mirko Schwarz ein. Dennoch gebe es bei der Ausbildungsbeteiligung noch Reserven, betonte Nielebock.
Die Technik befindet sich dank des Gerätewartes Eckhard Otto sowie seiner Mitstreiter Norbert Holland, Kevin Genz, Detlef und Dietmar Ziep in einem hervorragenden Zustand. Im vergangenen Jahr konnten unter anderem ein Trennschleifer mit Verbrennungsmotor, ein Lichtverkehrsleitsystem, ein Airbag-Sicherheitssystem und ein LED-Flutlichtstrahler neu angeschafft werden.
Ein großes Lob bekam auch die Nachwuchsabteilung ausgesprochen. Bernd Bohne, Manuela Otto und Franziska Holze betreuen die derzeit 15 Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr. In der Kinderfeuerwehr, den "Löschzwergen", schwankt die Mitgliederzahl zwischen 6 und 12. Die jüngsten Feuerwehrleute werden von Manuela Otto, Manuela Waldmann, Anja Henning, Franziska Holze und Bernd Bohne angeleitet.
Ein besonderer Höhepunkt der Jahreshauptversammlung war die Multimedia-Schau, die Sebastian Nielebock akribisch vorbereitet hatte. Bild-, Ton- und Filmbeiträge ließen das Einsatzgeschehen 2011 noch einmal lebendig werden.
Bastian Sölter, der derzeit die Geschäfte der Wehr führt, erinnerte an das im Juni anstehende Fest zum 120-jährigen Gründungsjubiläum der Colbitzer Wehr. Dort werden auch die anstehenden Auszeichnungen und Beförderungen vorgenommen.
Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Schmette hob hervor, dass die Colbitzer Wehr sehr gut aufgestellt ist. Er ging auch auf den seit Jahren diskutierten Neubau eines Gerätehauses ein. "Die Gemeinde Colbitz hat die Grundstücksfragen dafür geklärt. Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert. Ziel ist es, im Jahr 2014 zu bauen."
Der Colbitzer Bürgermeister Heinz Kühnel bedankte sich auch im Namen des Gemeinderates für die ständige Einsatzbereitschaft und das große Engagement der Feuerwehrleute. Er wies darauf hin, dass sie mit Werner Bock einen Colbitzer Ehrenbürger in ihren Reihen haben.
Mit dem abschließenden gemeinsamen Abendessen bewiesen die "Küchenchefs" in der Wehr, dass sie hervorragend kochen können.