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Kreis- und Landesverkehrswacht zeigen das richtige Verhalten im Straßenverkehr Kinder kennen sich im Kreisverkehr aus

Von Gudrun Billowie 19.10.2011, 06:23

Beinahe 180 Kinder aus den Kindergärten von Wolmirstedt und Samswegen kamen gestern in den Verkehrsgarten. Sie lernten spielerisch, worauf es im Straßenverkehr ankommt.

Wolmirstedt l "Autofahren ist toll", strahlt die vierjährige Mariella. Das kleine Mädchen mit der rosa Mütze aus der Kita "Storchennest" meint den grünen Traktor, auf dem sie fährt, den sie gar nicht mehr hergeben mag. "Die beiden Traktoren sind bei uns der Renner", sagt auch Dieter Frinken, Leiter der Kreisverkehrswacht und Organisator des Kinder-Verkehrssicherheitstages.

Doch auf die Art der Fahrzeuge kommt es gar nicht an, sondern darauf, die Verkehrszeichen zu erkennen und sich am Fußgängerüberweg oder im Kreisverkehr so zu verhalten, dass niemand in Gefahr kommt. Und ein bisschen wissen die Kinder schon Bescheid. "Was ist denn das für ein Schild?", fragte Carsten Pietrasiak von der Kreisverkehrswacht. Die kleine Charlotte Schwanz erkannte nicht nur das Hauptstraßenschild, sondern auch den Hinweis auf den Kreisverkehr und die Einbahnstraße. Sie und viele andere Kinder fanden sich im "Schilderwald" bestens zurecht. Nachdem die Kinder den Parcours zu Fuß abgegangen waren, durften sie sich Roller oder Traktor schnappen und entlang der aufgestellten rot-weißen Kegel fahren.

Landesverkehrswacht brachte Puppenbühne und Parcours mit

"Normalerweise gehen wir in die Kindergärten", erzählt Dieter Frinken, "oder die Gruppen kommen einzeln zu uns." Dann erklären die Mitarbeiter der Kreisverkehrswacht etwas zur Theorie, anschließend absolvieren die Kinder die praktischen Übungen.

Am Dienstag waren aber 180 Kinder im Verkehrsgarten in der Samsweger Straße. Eine Beteiligung, die die kühnsten Erwartungen der Veranstalter übertraf. Manchmal entstanden Wartezeiten an den Stationen. Die Kinder spielten so lange. Die große Beteiligung war aber eigentlich gewollt, denn sie hatte ihre Vorteile. Nämlich, dass sich ein weiterer Partner in den Verkehrssicherheitstag einklinkte.

"Die Landesverkehrswacht ist mit von der Partie", machte Dieter Frinken aufmerksam, "mit einem Geschicklichkeitsparcours und einer Puppenbühne." Auf dem Geschicklichkeitsparcours liefen die Kinder über weiche Felder, überquerten eine Wippe und einen Netzweg. "Das schult die Motorik", erklärte Frank Röhr von der Landesverkehrswacht. Er reicht den Kindern auf dem Parcours die Hand, denn Wippe und Netzweg sind ganz schön wackelig. Trotzdem, Kinder wie die kleine Melissa Hofmann aus der evangelischen Kita konnten gar nicht genug bekommen und stellten sich immer wieder hinten an.

Die Kinder aus der Samsweger Kita "Fuchsbau" saßen indes im warmen Container. Dort spielte die Puppenbühne der Landesverkehrswacht. Romi Klemme und Veronika Müller hatten sich hinter der Puppenbühne versteckt und erzählten mit Handpuppen die Geschichte vom Zauberkaninchen. Das wurde von seinem Zirkus vergessen und versuchte nun allein zum nächsten Spielort in Leipzig zu kommen. Dabei musste es mehrere Straßen überqueren und sich obendrein noch am Bahnhof zurecht finden. Aber das Kaninchen war nicht allein. Immer, wenn es nicht weiter wusste, sprangen die Kinder mit Hinweisen ein. Am Ende wurde natürlich alles gut, die Leute vom Zirkus hatten ihr Kaninchen längst vermisst und sich auf die Suche begeben."Das war lustig", strahlte die kleine Joanne Schikora am Ende. Wahrscheinlich hat sie gar nicht bemerkt, wie viel sie bei diesem Puppenspiel gelernt hatte.

Kinder können den Roller- oder Fußgängerpass bekommen

"Wir schulen die Kindergartenkinder soweit, dass sie erst einen Fußgängerpass bekommen, ein Jahr später einen Rollerpass", sagte Frinken. Dieser Pass zeigt, dass sie die Grundlagen kennen. Erst in der Grundschule kommt der Fahrradpass hinzu. Außerdem bietet die Kreisverkehrswacht ein Schulwegprogramm an. "Wir gehen mit den Kindern den Weg zur künftigen Schule", so Frinken, "machen dabei auf besondere Situationen und Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam."

Dieses Projekt der Kreisverkehrswacht ist inzwischen auch mit dem Bodelschwingh-Haus angelaufen. "Dort gehen wir mit den Behinderten den Weg zur Arbeitsstätte."