Hauptausschuss stimmte Bebauungsplan zu Kommt bald Asphaltmischwerk?
Wolmirstedt l In Elbeu soll hinter dem Mittellandkanal demnächst ein Asphaltmischwerk entstehen. Der Investor hat bei der Stadt Wolmirstedt einen Bebauungsplan eingereicht, Flora und Fauna untersucht. Der Hauptausschuss stimmte diesem Entwurf in seiner Sitzung am Montag zu.
Schon seit dem vergangenen Jahr steht das Vorhaben auf dem Plan. Bereits im September positionierte sich die Stadt Wolmirstedt positiv, der Stadtrat gab grünes Licht für das Vorhaben. Damit war der Weg frei, den Bebauungsplan zu erstellen.
Für die Firma ist der Bau des Asphaltmischwerkes besonders im Zusammenhang mit dem Bau der A14 interessant. Ob die Bürger dadurch belästigt werden, klärten Doris Bunk vom Bauamt und Bauausschussvorsitzender Dirk Hummelt bei einem Besuch zweier Asphaltmischwerke in Niedersachsen.
Schließlich gibt es einige Bedenken auszuräumen. "Das ganze Ding ist mehr als fragwürdig", meinte Frank Senkel (Grüne) im Hauptausschuss. Er fürchtet, dass die Elbeuer einerseits durch Geruch belästigt werden, andererseits durch den immensen Lkw-Verkehr nicht zur Ruhe kommen. "Die Elbeuer kennen noch die Abdeckerei", sagte er. Der Gestank hatte die Bewohner des Ortsteils oft sehr gepeinigt. Auch die Zeit, als sich eine unendliche Autoschlange Tag für Tag durch den Ort quälte, endete erst mit dem Bau der Umgehungsstraße.
Doris Bunk und Dirk Hummelt haben bei ihrem Besuch in Niedersachsen keine Geruchsbelästigung festgestellt. "In unmittelbarerer Nähe riecht es nach Teer", so Doris Bunk, "aber schon nach kurzer Entfernung riecht man nichts mehr." Frank Senkel gab jedoch zu bedenken: "Es entsteht ja nicht nur während des Produktionsprozesses Geruch, sondern auch beim Beladen der Lkw."
Um die Lärmbelästigung objektiv zu erfassen, hatte Doris Bunk in Niedersachsen ein Dezibel-Messgerät mit dabei. "Ab 300 Meter Entfernung vom Werk waren die Werte im zulässigen Bereich." In unmittelbarer Nähe der niedersächsischen Asphaltmischwerke gab es Eigenheimsiedlungen. "Die Anwohner fühlten sich nicht gestört", weiß Dirk Hummelt. Die Elbeuer würde sogar noch der Mittellandkanal vom Werk trennen.
Frank Senkel sieht die größte Belastung der Elbeuer jedoch im Lkw-Verkehr. Die Fahrzeuge sollen eigentlich nicht durch den Ort rollen. "Aber was, wenn sie doch den kurzen Weg nehmen?", fragt Senkel. "Das sind immerhin 140 Lkw-Ladungen pro Tag, also acht bis zehn Fahrzeuge in der Stunde."
Gisela Gerling-Köhler (FDP) sah die Bedenken auch, wollte aber das Projekt nicht in Frage stellen. "Es ist ein industrielles Projekt und kein Komposthaufen", stellte sie klar. "Trotzdem ist es wichtig, dass wir uns dazu entschließen. Was sollen die Menschen in Zielitz oder Loitsche mit den Kalihalden vor der Nase sagen?"
Gisela Gerling-Köhler hat vor allem an die Steuereinnahmen im Blick, Frank Senkel fragte nach: "Was hat eigentlich die Stadt davon?" Vier Arbeitsplätze werden in diesem Werk entstehen, die Gewerbesteuern fließen weitgehend in die Stadtkasse. Bauausschussvorsitzender Dirk Hummelt sieht noch weiter. "Vielleicht ist das Werk ja so etwas wie eine Initialzündung, dass sich an dieser Stelle gerade im Zusammenhang mit dem Bau der A14 noch mehr Industrie ansiedelt. Die Stadt kann jedenfalls jeden Steuer-Euro gebrauchen", sagt er. Am Montag entscheidet der Stadtrat.