Seit zehn Jahren treffen sich Frauen im BFZ, die altes Wissen erhalten Kräuterhexen essen gern Rotklee
Wolmirstedt l Seit zehn Jahren treffen sich "Kräuterhexen" im Bildungs- und Freizeitzentrum und beschäftigen sich mit allem, was die heimische Flora zur Heilung, Ernährung, Kosmetik und zum Würzen bereit hält. "Das Küchenhorn hat dafür einiges zu bieten", sagt Angelika Magnus und daher führen ihre Pflanzensammelaktionen bis zu zwölf Frauen regelmäßig ins Grüne direkt vor der Haustür. "Rotkleeblüten sind gut gegen Frauenkrankheiten", sagt Ute Röhrmann, zupft eine Blüte vom Stiel und steckt sie flugs in den Mund. Andere wissen, dass die herzförmigen Blätter des Hirtentäschels essbar sind und ihren Namen bekamen, weil die Form der Tasche der Hirten gleicht.
Den Namen "Kräuterhexen" tragen die Frauen mit Stolz und Humor. Ihr Wissen haben sie sich in vielen Seminaren angeeignet und untereinander weitergegeben. Feste Themen gibt es bei den Treffen nicht. "Jede von uns bringt mal ein Rezept oder eine Idee mit", sagt Angelika Magnus, "das setzen wir dann gemeinsam um." Sie essen Holunderblüten-Eierkuchen oder Löwenzahnsalat, stellen Beinwellsalbe her oder Fliedersirup. Und wenn es außerhalb des Küchenhorns "Beute" zu machen gilt, fahren sie zum Bärlauchsammeln nach Hundisburg.
Trotz allen Wissens bleiben auch "BFZ-Kräuterhexen" nicht von Fehlschlägen verschont. "Vogelbeeren haben wir vor dem Frost geerntet", erinnert sich Angelika Magnus, "alles wurde bitter."