Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt Mit Video: Hochwasser der Ohre in Wolmirstedt - Häuser sind in Gefahr
Das Hochwasser in Wolmirstedt steigt. Ohre-Anlieger kommen zum Teil nur über Stege an ihre Häuser. Der Pegel stand bereits am Montag, 25. Dezember, bei 2,71 Meter. Das heißt: Alarmstufe 3!
Wolmirstedt. - Die Ohre ist in Wolmirstedt weit über die Ufer getreten, Straßen wurden gesperrt. Für die Anwohner ist Weihnachten eine harte Zeit. Und das Wasser steigt weiter.
Wasserstand der Ohre nimmt bedrohliche Ausmaße an - Anlieger in Bedrängnis
Seit Tagen steigt der Wasserstand der Ohre kontinuierlich an und nimmt mittlerweile bedrohliche Ausmaße für die Ohre-Anlieger an. Alarmstufe 3 wurde bereits am Sonnabend, 23. Dezember, ausgerufen, da stand der Pegel bei 2,50 Meter. Inzwischen ist er auf 2,71 Meter angestiegen und Ohre-Anwohner kommen längst in Bedrängnis.
Die Straße Am Küchenhorn ist komplett gesperrt. Die Anwohner haben ihre Fahrzeuge in angrenzende Straßen gebracht. Der Weg von und zu ihren Häusern ist abgeschnitten von Wassermassen. Vor einigen Häusern wurden bereits Stege errichtet. Andere Anwohner gelangen per Boot zu ihren Eingängen.
Elbeuer Wassermühle von Wasser umgeben
Ebenfalls vom Wasser umschlossen ist die Elbeuer Wassermühle. War das Gebäude bis vor wenigen Tagen noch über die asphaltierte Zufahrtsstraße erreichbar, ist der Weg im Bereich der Mühle inzwischen komplett überflutet.
Die Ohrepromenade steht ab Höhe des Spielplatzes an der Amtsbrücke in Richtung Eisenbahnbrücke und Bodelschwingh-Haus ebenfalls unter Wasser. Selbst das Stück unterhalb der Freilichtbühne ist überflutet.
Die Ohrewiesen unterhalb des Bürgerhauses sowie zwischen Fabrikstraße und Elbeu gleichen einem riesigen See. Der Wind kräuselt Wellen ins Wasser, die Vogelwelt fühlt sich wohl. Zwar dienen diese Wiesen als Überflutungsflächen, doch das jetzige Ausmaß bedroht die angrenzenden Häuser. Das Außengelände des Nomi-Rubel-Hauses in der Fabrikstraße ist komplett überflutet.
Ohre drückt an Deich: Handwerkerring geschützt
Der neue Deich am Handwerkerring muss derzeit seine erste Bewährungsprobe bestehen. Er wurde erst vor wenigen Wochen fertig gestellt, nun drückt die Ohre an den Deichkörper. Immerhin: Der neue Deich verhindert, dass der Handwerkerring in Gefahr ist.
Wie sich die Lage entwickelt, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Alarmstufe 3 bedeutet, Behörden richten einen Wachdienst ein. Alarmstufe 3 wird ausgerufen, wenn Grundstücke, Straßen und Keller überflutet sind, beziehungsweise bei eingedeichten Gewässern das Wasser bis zur halben Deichhöhe steht. Die Wasserwehren sind in Alarmbereitschaft versetzt und kontrollieren die Deiche.
Danach folgt nur noch Alarmstufe 4. Sie tritt in Kraft, wenn sobald die Standsicherheit der Deiche gefährdet ist oder Deiche überströmen können. Dann muss mit Evakuierungen gerechnet werden. So weit ist es in Wolmirstedt bisher nicht. Wie sich die Situation aufgrund weiterer Regenfälle entwickelt, bleibt abzuwarten.