Laufsport Ultra-Läufer fühlen sich gut betreut
Der achte Kanal-Ultra-Lauf hat in Wolmirstedt 125 Läufer an den Start gelockt. 19 von ihnen begaben sich auf die 60-Kilometer-Strecke.
Wolmirstedt l Punkt neun Uhr fiel der Startschuss für die 30-Kilometer-Strecke. Der Strom der 106 Läuferinnen und Läufer quoll durch das Tor neben der Schlosskapelle. Bei angenehmen Spätsommertemperaturen machten sie sich auf den Weg Richtung Sparschleuse, Burg, durch den Külzauer Forst und zurück.
Über weite Strecken liefen sie am Mittellandkanal entlang, dem Namensgeber des Kanal-Ultra-Laufs. Diesmal sei es sehr windig gewesen, sagen die Läufer, als sie das Ziel auf der Schlossdomäne erreichten. Der schnellste Mann war Andreas Steinbrügger. Er lief diese Strecke in einer Stunde, 58 Minuten und sieben Sekunden. Die schnellste Frau, Nadine Grothe, brauchte zwei Stunden, 15 Minuten und 14 Sekunden.
Zwei Stunden vor den 30-Kilometer-Läufern waren die 60-Kilometer-Läufer gestartet. Sie liefen die Runde zweimal. Für diesen Start war Bürgermeister Martin Stichnoth extra früh aufgestanden. Punkt sieben Uhr drückte er den Abzug der Starterpistole.
Helge Gülle war aus der Nähe von Braunschweig gekommen und hatte die 30 Kilometer entlang des Kanals in „drei Stunden und einem bisschen“ zurückgelegt. „Es war wieder eine sehr schöne Atmosphäre, sehr familiär. Ein schöner Lauf“, bescheinigt er am Ende.
Solche Worte hörte Petra Schultz im Zielbereich oft von den Läufern. Die Wolmirstedterin hat den Kanal-Ultra zusammen mit ihren Teamkollegen des Vereins „Magdeburger Laufkultur“ schon zum achten Mal organisiert. „Eine sehr schöne Strecke“, schwärmte auch Andreas Wölm aus Kabelsketal bei Halle, „es war sehr angenehm, am Wasser entlang und durch den Wald zu laufen.“ Der 50-Jährige war auf der 30-Kilometer-Strecke weniger als zwei Stunden und 40 Minuten unterwegs gewesen.
Claudia Bree hatte sich auf die 60-Kilometer-Strecke gewagt und kehrte nach fünf Stunden, 52 Minuten und 18 Sekunden ins Ziel zurück. Die zweite Frau, die sich diese Distanz zugetraut hatte, brauchte für den Weg gut eine Stunde länger. „Es war ein Trainingslauf“, erklärte Claudia Bree, „er diente als Vorbereitung für den 24-Stunden-Lauf, an dem ich demnächst teilnehme.“
Was treibt Läufer an, solch weite Strecken zu laufen? Diese Frage konnte keiner beantworten, das Laufen ist längst Teil ihres Lebens geworden.
Petra Schultz und die Teamkollegen der „Magdeburger Laufkultur“ wissen, den neunten und zehnten Lauf wird es geben. Ob danach am Kanal weitergelaufen wird, muss sich zeigen. Der Aufwand für die Organisatoren ist hoch. So ein Lauf erfordert viele helfende Hände.
Etwa 30 Mitstreiter sicherten die Strecke ab, versorgten die Läufer unterwegs mit Wasser und Salzgebäck, begleiteten Einzelne mit dem Fahrrad, kümmerten sich um das Zeitstoppen, die Ergebnislisten und überhaupt um alles, was den Sportlern und ihren Angehörigen den Aufenthalt an Start- und Zielpunkt und zwischendurch angenehm macht.
Als alles gelaufen war, resümiert Petra Schultz: „Es war wieder eine sehr schöne Veranstaltung.“ Das bestätigten auch ihre Teamkollegen Heiko und Sabine Björn. Bürgermeister Martin Stichnoth überzeugte sich ebenfalls vor Ort von den zufriedenen Läufern und ermunterte die Läufergruppe zum Weitermachen. Als Motivation steuerte er einen Scheck von 150 Euro bei.
Die besten Läufer bekamen eine Urkunde, außerdem Pokale und Geschenke. Als Souvenir gab es silberne und goldene Laufschuhe, klein genug, um sie in einer Handtasche verschwinden zu lassen und neckisch genug, um sie anschließend in einer Vitrine angemessen zu präsentieren. Über dieses Erinnerungsstück freuten sich alle.