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Kriminalprävention Lothar Schirmer verrät die Tricks der Gauner und Ganoven bei Lesung in Jersleben

Kriminalprävention ist in Zeiten des digitalen Vormarsches wichtiger denn je. Dass der geneigte Ganove aber auch noch mehr kann als nur den typischen Enkeltrick oder den klassischen Internetbetrug, weiß auch Kriminalrat Lothar Schirmer.

Von Tom Wunderlich 11.04.2022, 09:42
Lothar Schirmer verrät die Tricks der Gauner und Ganoven in Jersleben. Mittlerweile hat er schon sein zweites Buch zu der Thematik veröffentlicht.
Lothar Schirmer verrät die Tricks der Gauner und Ganoven in Jersleben. Mittlerweile hat er schon sein zweites Buch zu der Thematik veröffentlicht. Foto: Tom Wunderlich

Jersleben - „Wer heutzutage behauptet, dass es früher weniger Kriminalität gab als heutzutage, der hat nur teilweise recht“, erklärt Lothar Schirmer. Der Kriminalrat außer Dienst tourt seit mehreren Jahren durch die Bürgerhäuser Sachsen-Anhalts und gibt seine Erfahrungen als Polizist wieder. Insgesamt 40 Jahre war Schirmer Kriminalpolizist in Magdeburg. „Ich hatte das seltene Glück, dass ich davon zwanzig Jahre in der Deutschen Demokratischen Republik und zwanzig in der Bundesrepublik Deutschland gearbeitet habe“, erzählt er weiter. Glück deshalb, weil er so zwei verschiedene Generationen von Gaunern und Ganoven habe erleben können. Er kennt auch die Kriminalitätsstatistiken der letzten Jahrzehnte. „Von daher kann ich auch sagen, dass wir in Magdeburg zu Zeiten der DDR konstant etwa 6000 bis 8000 Straftaten pro Jahr registriert haben. Mit der Öffnung der Mauer haben wir bis 1995 einen massiven Anstieg verzeichnet. In diesem Jahr wurden rund 65.000 Straftaten registriert.“ Das habe zum Teil daran gelegen, dass sich die Polizei im Wandel befunden habe und die Gauner aus zwei verschiedenen Ländern aufeinander getroffen waren. „Plötzlich hatten die ostdeutschen Ganoven schnellere Autos und größere Waffen. Die Westdeutschen wiederum konnten auf das Fachwissen und die Ortskenntnisse der Zonen-Gauner zurückgreifen.“