1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Neue Straße fürs neue Stadion in Wolmirstedt?

Stadionneubau Neue Straße fürs neue Stadion in Wolmirstedt?

Wird das neue Stadion gebaut, bietet es sich an, den anliegenden Landwirtschaftsweg zur Straße auszubauen. Diese Idee treibt die CDU-Fraktion des Stadtrates voran. Doch wie realistisch ist der Straßenbau?

Von Gudrun Billowie Aktualisiert: 30.06.2021, 17:22

Wolmirstedt - Die Zeichen für das neue Stadion stehen gut. Es soll in der Samsweger Straße westlich der Streuobstwiese entstehen, in Sichtweite von Auerbachs Mühle. Stadträte sehen den Stadionneubau als gute Gelegenheit, den angrenzenden Feldweg zur Straße auszubauen. Diese Straße soll nicht nur der Publikumsverkehr zu Sportveranstaltungen entspannen, sondern vor allem den Schulverkehr. Fahrzeuge könnten von der Schwimmbadstraße am Stadion vorbei weiter auf die Samsweger Straße fahren und umgekehrt (Siehe Grafik).

Die Idee ist vor allem deshalb verlockend, weil die Schwimmbadstraße vor Schulbeginn und nach Schulschluss zum Nadelöhr gerät. Der Verkehr zum Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium und zur Gutenbergschule kann nicht hindurchrollen, sondern muss in der Sackgasse wenden und zurückfahren, was die Zahl der Fahrzeuge somit quasi verdoppelt. Mit der neuen Straße wäre Durchgangsverkehr möglich. Doch noch steht in den Sternen, ob sie jemals gebaut wird.

Gemeinsames Projekt von Stadt und Landkreis

Für so eine Straße wäre nicht die Stadt allein zuständig, sondern der Landkreis mit im Boot. Dem gehört die Samsweger Straße, außerdem das Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium. Deshalb muss so ein Straßenbauprojekt ein gemeinsames Projekt von Stadt und Landkreis werden, bei dem die Stadt die Straße baut und der Landkreis die Anbindung zur Samsweger Straße übernimmt.

Der Landkreis kennt diese Idee, wird sich jedoch erst positionieren, wenn es in der Stadt Wolmirstedt konkrete Planungsabsichten gibt. Selbst dann würde noch viel Zeit ins Land gehen, denn schließlich muss auch Geld vorhanden sein. Zunächst wird für den Landkreis Börde der Doppelhaushalt 2022/2023 beschlossen. Darin ist kein Geld für so ein Straßenstück vorgesehen.

Neue Straße könnte mit 2,4 Millionen zu Buche schlagen

Konkrete Planungen gibt es auch in der Stadt noch nicht. Im Wolmirstedter Rathaus wurde lediglich grob überschlagen, was für eine neue Straße nötig wäre. Das sind zunächst etwa 2,4 Millionen Euro und eine Bauzeit von fast drei Jahren. Darin inbegriffen sind unter anderem Planungsleistungen, Kanalbau und Tiefbau, Straßenbau und Beleuchtung.

Vor allem aber muss die Stadt weitere Flächen kaufen, denn die Straße muss breiter werden, als der bestehende Feldweg, damit sich Fahrzeuge begegnen können, Busse Platz finden, ein Radweg nebenher führen kann. Fahrbahn, Rad- und Gehweg würden gut 6000 Quadratmeter einnehmen, weitere 800 Quadratmeter müssten für parkende Fahrzeuge sowie eine Bringe-Zone zum gefahrlosen Aussteigen vorgehalten werden.

Andere Fraktionenwollen die Straße auch

Trotz der großen Investition und der offenen Frage, ob der Landkreis mitzieht, unterstützten Mitglieder anderer Fraktionen den CDU-Antrag. Rudolf Giersch (FUWG) befürchtet gar, dass der Feldweg illegal genutzt wird, sollte die Straße nicht gebaut werden. Auch Nico Henning (SPD) sieht es als sinnvoll an, den CDU-Antrag weiterzuverfolgen.

Unabhängig vom CDU-Antrag hat sich auch die Verwaltung mit der Straßenführung befasst, zumal es bereits in der Zeit, als das Gymnasium gebaut wurde, ähnliche Pläne gab. Bürgermeisterin Marlies Cassuhn betonte trotzdem, das Stadion und eine eventuell entstehende neue Straße als zwei getrennte Baustellen zu behandeln.

Für das Stadion hat die Stadt 6,4 Millionen Euro eingeplant. Kürzlich wurden die Ausschreibungen veröffentlicht. Für den Sport stehen 39000 Quadratmeter zur Verfügung. Allerdings sind beim Bau gut zehn Höhenmeter zu überwinden, deshalb werden die einzelnen Sportbereiche in eine Art Terrassen unterteilt.

Da auf dieser Fläche 5000 Quadratmeter mehr zur Verfügung stehen, als auf dem ursprünglich geplanten Standort von der Kleingartenanlage bis hinter die Streuobstwiese, können nun ein Basketballfeld sowie zwei Beachvolleyballfelder zusätzlich integriert werden.

Finanziert werden diese zusätzlichen Sportflächen, weil auf dem neuen Standort kein großer Lärmschutzwall erforderlich ist, außerdem sind die Flächenpreise geringer, als beim ursprünglichen Standort.

Läuft alles nach Plan, soll das neue Stadion 2025 stehen.