Bericht der Koordinatorin für Jugendarbeit in der Hohen Börde im Kulturausschuss Petra Berndt stellt sich hinter die Jugend
"Jugendliche sind nicht einfach, aber nicht so schlimm, wie die meisten meinen". Diese Einschätzung gab Peter Berndt am Montag im Kulturausschuss der Hohen Börde. Berndt ist seit Anfang des Jahres Koordinatorin der Jugendarbeit in der Gemeinde.
Bebertal/Hohe Börde. Gerade in Zeiten großer Sparmaßnamen sollte alles getan werden, um die Jugend zu halten und ihnen Angebote zu machen, betonte Petra Berndt in der Runde des Kulturausschusses. Sie räumte auf Anfrage von Ausschussmitglied Linhard Wiedmann ein, dass es in den einzelnen Jugendklubs auch Probleme gibt.
Niveau der Jugendarbeit vor Ort unterschiedlich
"Ich bin nicht überall gleichzeitig, das geht gar nicht. Aber ich bemühe mich, zusammen mit den Betreuern vor Ort für die Durchsetzung festgelegter Regeln zu sorgen. Nicht immer halten sich die Jugendlichen daran, nicht immer können die Betreuer vor Ort sein. Auch ihre Arbeitszeit ist beschränkt. Es gibt auch unterschiedliche Qualitäten der Jugendarbeit vor Ort. Das hängt zum einen mit der Ausstattung der einzelnen Jugendklubs zusammen und zum anderen vom Verhältnis zwischen den Jugendlichen und ihren Betreuern."
Betreut werden die Jugendklubs fast ausschließlich von Ein-Euro-Jobbern, die meist älter als 50 Jahre sind. Und es gelingt nicht jedem, ein Vertrauensverhältnis zu den Jugendlichen aufzubauen. Vor der Einstellung von ausgebildeten – aber nach Tarif zu bezahlenden – Sozialarbeitern schreckten die Gemeinden schon zu besseren Finanzzeiten zurück. Straßenbau gilt vielen Räten wichtiger im Vergleich zur Jugendarbeit. Das hat auch seinen Grund in Vorfällen mit Zerstörung und erheblichen Regelverstößen in einigen Klubeinrichtungen.
"Bei einigen Betreuern fehlt auch die Motivation, das gebe ich zu. Aber ich muss auch betonen:
Feste Strukturen und klare Regeln
Wir haben feste Strukturen in der Jugendarbeit, und wir setzen die Auflagen des Kinder- und Jugendschutzgesetzes konsequent durch, wir bieten eine breite Palette von Freizeitmöglichkeiten, auch wenn die Kassen knapp sind", sagte Berndt.
Es komme darauf an, mit den vorhandenen Möglichkeiten das Beste zu organisieren. Berndt regte eine Vernetzung der Jugendklubs mit den örtlichen Vereinen an. An die Mitglieder und Gäste des Kulturausschusses gewandt, bat Petra Berndt: "Wo sehen Sie Möglichkeiten der Zusammenarbeit? Was können Jugendklubs und Vereine zusammen tun, etwa Feste organisieren, Turniere anschieben oder Ähnliches." Ein erster alle Ortschaften umspannender Höhepunkt soll am 23. Juni zum Ferienbeginn eine große Party für alle Jugendlichen der Hohen Börde in Irxleben werden.
Ausschussmitglied Mathias Tullner sah Anknüpfungspunkte zwischen Kirche und Jugendklubs: "Gerade die Kirchen machen doch mitunter eine tolle Jugendarbeit. Vielleicht bestehen Möglichkeiten, miteinander etwas zu organisieren, ohne dass die Konfession im Vordergrund stehen muss. Da kann die Kirche durchaus mit in die Pflicht genommen werden."
Der Hohenwarsleber Ortsbürgermeister Wolf Graf von Westarp erklärte: "Viele Vereine haben Nachwuchssorgen, der Sport allein kann es nicht richten. Deshalb ist der von Frau Berndt angesprochene Vernetzungsgedanke richtig und wichtig. Sowohl die Vereine als auch die Jugendklubs können davon profitieren. Die Jugend ist die Zukunft der Vereine."
Des Weiteren informierte Berndt über eine neue heranwachsende Jugendklub-Generation nach dem Einbruch durch den Nachwende-Geburtenknick. Daher werden verstärkt auch Angebote für jüngere Klubbesucher gemacht.