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Basketball SBB Baskets spielen in Wolmirstedt endlich wieder vor Publikum und feiern den Sieg

Die SBB Baskets sind reif für die zweite Bundesliga, damit bekommt Wolmirstedt eine Profimannschaft. Was bedeutet das für eine kleine Stadt?

Von Gudrun Billowie Aktualisiert: 28.06.2021, 19:51
Spieler, Trainer, Sponsoren, Vorstand, Fans und Landrat Martin Stichnoth freuen sich gemeinsam über den Aufstieg.
Spieler, Trainer, Sponsoren, Vorstand, Fans und Landrat Martin Stichnoth freuen sich gemeinsam über den Aufstieg. Foto: Gudrun Billowie

Wolmirstedt - Die SBB Baskets haben die Regionalliga gewonnen, sind auf dem Weg in die zweite Bundesliga. Dem Heimspiel in der Halle der Freundschaft folgten 250 Zuschauer. Dass so viele dabei sein durften, ermöglichte ein Modellprojekt des Landes. Die Fans erlebten einen harten Kampf, den die SBB Baskets mit 90 zu 61 für sich entschieden. Beim Rückspiel siegten sie 89:82. Doch was folgt nun, welchen Platz nimmt eine Bundesliga-Mannschaft in einer Kleinstadt ein? Halten die SBB Baskets an Wolmirstedt fest?

Endlich durften wieder Zuschauer in die Halle der Freundschaft. Wolmirstedter Fans feuerten ihre Mannschaft an.
Endlich durften wieder Zuschauer in die Halle der Freundschaft. Wolmirstedter Fans feuerten ihre Mannschaft an.
Foto: Gudrun Billowie

„Auf jeden Fall“, sagt Vorsitzender Dirk Uhlemann, „in der Halle der Freundschaft sehen wir unsere Zukunft.“ Die Halle gehört der Stadt und noch ist sie nicht komplett bundesligatauglich. Ein paar Veränderungen in der Anordnung des Spielfelds, des Lichts sowie der Anzeigen sind erforderlich. „Wir hoffen“, sagt Dirk Uhlemann, „dass die Stadt uns unterstützt.“

Wolmirstedt wird also eine Stadt mit Bundesliga-Mannschaft, sowie München, Dortmund oder Düsseldorf, die durch Fußballvereine in aller Munde sind. Passt das zusammen? „Für die Spieler auf jeden Fall“, sagt Dirk Uhlemann. Die kommen aus aller Herren Länder, die meisten wohnen in Wolmirstedt. Der Kleinstadtcharakter werde eher als Vorteil wahrgenommen. „Es gibt wenig Ablenkung, da können sich die Spieler aufs Training konzentrieren.“

Wenig Ablenkung lässt Raum für Training

Doch auch die Wolmirstedter sollen profitieren. Die SBB Baskets wollen den Weg weitergehen, der lange vorher eingeschlagen wurde. Seit über 20 Jahren wird in Wolmirstedt im Verein Basketball gespielt, aus allen Teilen Deutschlands kamen Kinder und Jugendliche ins sommerliche Basketballcamp und trainierten mit Amerikanern. Nun haben die SBB Baskets eines der Ruder übernommen und auch unter ihrer Regie werden Kinder und Jugendliche einbezogen. Vor Corona haben 350 Mädchen und Jungen aus 13 Schulen Englisch beim Basketballspiel mit den Profispielern gelernt. Sie haben beim Training ihre Muttersprache Englisch ganz nebenbei vermittelt.

Sofern Corona wieder Mannschaftstraining zulässt, wird dieses Angebot fortgeführt und darüber hinaus in den Freizeitbereich erweitert. Der Platz in der zweiten Bundesliga verpflichtet, einen hauptamtlichen Jugendtrainer einzustellen. Damit steht das Ziel, vielleicht in fünf Jahren ein Eigengewächs in der SBB-Mannschaft zu haben. Zuletzt spielte dort Linus Wascher, der sich nun seinem Studium widmet.

Außerdem entflammt die Hoffnung, dass an Magdeburgs Sportschule und Sportgymnasium Basketball künftig wieder als Leistungssport geboten wird. Derzeit ist das in Halle möglich.

Starkes Netz aus Sportlern, Fans und Sponsoren

Sport erfordert starke Sponsoren. Die AWG gehört zu denen, die sich über den Aufstieg freuen, ihren Balkon für die Meisterfeier zur Verfügung stellen. „Wir unterstützen viele Vereine in und um Wolmirstedt“, sagt Vorstand Steffen Mairose, „die Baskets liegen uns sehr am Herzen, weil dieser Sport populärer wird. Jetzt kann vor allem der Aufstieg in die zweite Bundesliga die Stadt bereichern.“ Steffen Mairose schätzt es sehr, dass eine Fankultur vorhanden ist, dass sich Sponsoren um den Sport herum vernetzen. Das könne der Wirtschaft in und um Wolmirstedt zugute kommen.

Wolmirstedt ist Sportstadt, doch meist feiern erfolgreiche Sportler ihre Siege außerhalb. Die 16-jährige Amy Keller ist Deutsche Meisterin im Ringen. Sie besucht die Sportschule in Frankfurt/Oder, den Titel hat sie in Berlin geholt. Nächstes Ziel ist die Deutsche Meisterschaft im Juli.

Wolmirstedt ist schon lange Sportstadt

Für erfolgreiche Kanuten dient der Kanuverein als Kaderschmiede. Am Elbeuer Bootshaus entdeckte Felix Gebhardt seine Liebe zum Wassersport. Inzwischen trainiert der 24-Jährige beim SCM, holte kürzlich in Sibirien beim Weltcup zusammen mit Peter Kretschmar den zweiten Platz im Zweier-Kanadier nach Hause.

Das Team um Trainer Eiko Potthast brauchte zwei Halbzeiten, um ins Spiel zu finden. Dann erkämpften die SBB Basktes den Sieg.
Das Team um Trainer Eiko Potthast brauchte zwei Halbzeiten, um ins Spiel zu finden. Dann erkämpften die SBB Basktes den Sieg.
Foto: Gudrun Billowie