Viertklässler der Wolmirstedter Diesterweg-Schule erleben einen spannenden Projekttag im Zielitzer Kaliwerk Schüler gehen Arbeitsweg der Bergleute bis zum Korb
Zielitz l Was eine Kaue ist, wissen die Schüler der Klassen 4a und 4b der Wolmirstedter Diesterweg-Schule seit Montag ganz genau. Bei einem Besuch im Zielitzer Kaliwerk erfuhren sie, dass sich die Bergleute - sowohl die, die unter Tage, als auch die, die über Tage in der Fabrik arbeiten - in der Kaue umziehen. Es gibt einen Bereich, in dem die Straßenbekleidung hängt, und einen, in dem die Arbeitskleidung hängt. Beide Bereiche sind durch die Duschen voneinander getrennt. Schränke gibt es hier übrigens nicht, jeder Arbeiter hat eine Kette, an der die Sachen aufgehängt werden, ehe sie an die Decke gezogen und mit einem Schloss gesichert wird.
Während der Betriebsbesichtigung lernten die Schüler auch den Bereich kennen, in dem die Bergleute vor der Einfahrt in die Grube ihre Lampen und ihre Selbstretter an sich nehmen. In dem Retter sind verschiedene Hilfsmittel enthalten, die den Bergleuten im Ernstfall das Leben retten können. Reiner Pforr, der als Mitglied des Bergmannsvereins "Scholle von Calvörde" die Führung übernommen hatte, erklärte den Schülern, wie wichtig es ist, dass jeder Bergmann eine Marke mit einer Nummer hat, die immer an der richtigen Stelle hängen muss. Sie zeigt an, ob der Bergmann in die Grube eingefahren ist oder nicht. "Hier geht keiner verloren", sagte Reiner Pforr.
Weiter ging es über die Seilfahrtsbrücke bis hin zum Fahrstuhl. Die Schüler erfuhren, dass der Korb in einer dreiminütigen Fahrt bis zu 92 Arbeiter bis in 700 Meter Tiefe bringen kann. Auch bei den Grubenwarten, die dank moderner Technik den gesamten Schacht im Blick haben, hatten die Viertklässler einige Fragen. Weitere interessante Fakten über den Salzabbau erfuhren sie durch eine Filmvorführung und im Anschluss statteten sie auch der Werksfeuerwehr noch einen Besuch ab. Sie staunten angesichts der Technik, mit der die Feuerwehrleute arbeiten.
Bei der Beantwortung von Fragebögen zeigten sie, dass sie gut aufgepasst hatten. Aber auch gestern spielte der Besuch des Kaliwerkes, der Teil des zweitägigen Schul-Projektes "Heimatliche Spuren" war, noch einmal eine Rolle. Wie die Klassenlehrerin der Klasse 4a, Birgit Winnig, erklärte, gestalteten die Schüler Schaubilder für ihre Mitschüler.
Heute möchten die Mitarbeiter des Zielitzer Kaliwerkes erneut jungen Leuten Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben. Das Unternehmen beteiligt sich am "Tag der Berufe". Die Agentur für Arbeit ermöglicht hiermit Schülern der siebenten bis neunten Klasse in Zusammenarbeit mit verschiedenen Unternehmen, sich über verschiedene Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Unter den etwa 1800 Mitarbeitern des Kaliwerkes sind derzeit etwa 150 Auszubildende.