Spendenaktion Eine Bank für unser Dorf
Gersdorf und Dahlenwarsleben bekommen neue Bänke. Ermöglicht durch eine Aktion von Ortschaftsrat und Heimatverein.
Dahlenwarsleben/Gersdorf l Auf dem Spielplatz in Gersdorf steht sie schon. Die erste Bank wurde aus massiven Stahlprofilen gefertigt, anschließend verzinkt und pulverbeschichtet. An der blauen Rückenlehne prangt der Schriftzug „Gersdorf“, das verwendete Holz ist aus Lerche und wurde vom örtlichen Tischler angefertigt. Seit mehreren Tagen schon steht hier das Freiland-Möbelstück und bietet seither Spaziergängern sowie Spielplatznutzern eine erholsame Sitzmöglichkeit.
Bei der Bank handelt es sich um einen Prototypen. „Den haben wir in Zusammenarbeit mit der Firma Blechverarbeitung in Dahlenwarsleben und der Tischlerei gestaltet, extra für unseren Ort“, erklärt Ortschaftsratsmitglied Matthias Conert. Sowohl sein Heimatort Gersdorf als auch Dahlenwarsleben luden bisher nicht zum Verweilen ein, „schlicht weil es keine Möglichkeiten gibt. Schöne Plätze gibt es hingegen genug.“ Dies sei während den Ortsbegehungen festgestellt worden.
„Das wollten wir ändern“, ergänzt Thomas Beringer vom Heimat- und Kulturverein „Gersdorfer Kessel“. So sei die Idee von einer Spendenaktion aufgegriffen worden. Im Sommer hatten die Initiatoren Bürger und Unternehmen beider Dörfer dazu aufgerufen, die nötigen Mittel auf ein extra erstelltes Bankkonto zu überweisen.
Ziel war es, bis Ende August das Geld für insgesamt 15 Bänke zusammen zu bekommen. „Die künftigen Standorte haben wir bereits ausgewählt. Eine etwas größere Anzahl wird in Dahlenwarsleben aufgebaut, der Rest in Gersdorf“, erklärt Matthias Conert.
Zuvor haben die Initiatoren Angebote eingeholt. 380 Euro kostet eine Bank. Etwa 5700 Euro an Spenden mussten es also sein. „Das Geld ist da. 50 Bürger und Firmen haben fleißig überwiesen. Das Konto ist jetzt geschlossen worden“, berichtet der Lokalpolitiker weiter. Nunmehr seien die Aufträge zum Bau der Freiluftmöbel ausgelöst.
„Wir haben aber noch Feinabstimmungen vorgenommen“, ergänzt Thomas Beringer vom Heimatverein. So sei sich auf die Farbe anthrazit verständigt worden, das verbaute Holz wird farblos lackiert.
Auch über die Anbringung der Plaketten sei viel diskutiert worden. So werden die Sitzmöglichkeiten kleine Schildchen mit allen Namen der insgesamt 50 Spender zieren. „Dabei wird jede Bank die selben Plaketten mit den Spendernamen erhalten“, sagt Matthias Conert.
Ferner musste geklärt werden, in wessen Eigentum die gespendeten Bänke übergehen. Die Gemeinde konnte die Verantwortung nicht übernehmen, schließlich müsste sie zusätzliche Mittel für Pflege und Instandhaltung ausgeben. Nun, so der Plan, gehen die Möbel wohl in das Eigentum des „Gersdorfer Kessels“. Die Genehmigung aus der Gemeinde zum Aufstellen liege bereits vor.
„Es ist doch schön, dass aus den eigenen Reihen heraus etwas bewegt werden kann“, freut sich Matthias Conert über den Erfolg der Spendenaktion. Auch Thomas Beringer kann nur Positives aus dem Projekt ziehen und zitiert den einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst.“ Nun hoffen die Beiden, dass der Funke aus Dahlenwarsleben und Gersdorf auch auf andere Ortschaften der Niederen Börde überspringt.