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Wirtschaft Stein aus Mammendorf ist sehr gefragt

Der Zielitzer Bergmannsverein und der Ring Deutscher Bergingenieure haben in Mammendorf einen gemeinsam Stammtisch veranstaltet.

Von Burkhard Steffen 03.07.2015, 01:01

Mammendorf/Zielitz l Mit einem herzlichen „Glück Auf“ begrüßte André Kühne die Besucher, die sich ob der bergmännischen Begrüßung gleich heimisch fühlten. André Kühne ist als Bruchmeister unter anderem für die Sprengungen im Mammendorfer Steinbruch verantwortlich, der von der Cronenberger Steinindustrie betrieben wird.

Hier herrscht derzeit Hochbetrieb. „Wir beliefern die A14-Baustelle bei Karstedt in Mecklenburg-Vorpommern“, berichtete Kühne. In zwei Schichten gewinnen rund 30 Mitarbeiter im Mammendorfer Steinbruch den gefragten Baustoff.

Denn, ob Straßen-, Wasser- oder Gleisbau - an hochwertigem Splitt und Schotter aus dem Mammendorfer Steinbruch der Cronenberger Steinindustrie kommt kaum ein Bauvorhaben vorbei. „Für den Autobahnbetonbau in ganz Deutschland gelten unsere Produkte sogar als Referenzstein“, wies André Kühne auf die hohe Qualität hin.

Vergleichbare Gesteinsvorkommen wie die im Flechtinger Höhenzug gibt es erst wieder in Skandinavien. Dementsprechend gefragt ist der Andesit-Splitt aus Mammendorf. Rund eine Million Tonnen verlassen jährlich den Steinbruch in der Magdeburger Börde. Der war nicht unumstritten, als 1993 die ersten Planungen begannen. Immerhin weist der Bördeacker die höchsten Bodenwerte in Deutschland auf. „Deshalb werden wir neben zahlreichen anderen Bodenkompensationsmaßnahmen vor Ort zehn Hektar Ackerfläche wieder herrichten“, so André Kühne.

„Paläontologen fanden im Steinbruch bislang noch unbekannte urzeitliche Schnecken und Muscheln.“

Dort, wo jetzt das Hartgestein abgebaut wird, befand sich einst die Brandungszone der Ur-Nordsee. „Paläontologen fanden im Steinbruch bislang noch unbekannte urzeitliche Schnecken und Muscheln“, wies André Kühne auf eine Besonderheit hin. Archäologen konnten hier menschliche Siedlungen von der Jungsteinzeit bis hin zur römischen Kaiserzeit nachweisen. Deshalb gibt es enge Kontakte zum Landesamt für Denkmalpflege und zu verschiedenen Universitäten, berichtete der Bruchmeister.

Zum Schluss bedankten sich Manfred Witzel, Vorsitzender des Bergmannsvereines, und Ulf Hölzl vom Ring Deutscher Bergingenieure mit herzlichen Worten und einem kleinen Präsent bei André Kühne für die interessante Führung.