Tiere Wenig Zeit und viele Katzen im Heim
Für das Wolmirstedter Tierheim war 2015 ein ruhiges Jahr, aber mit viel Arbeit verbunden. Evelin Horwitz vom Tierschutzverein zieht Bilanz.
Wolmirstedt l Neugierige Augen schauen jeden Besucher gleich an, der einen Blick in die Zimmer oder Zwinger wirft. Hauptsächlich Hunde und Katzen suchen momentan ein neues Zuhause. „2015 haben wir außergewöhnlich viele Katzen hier“, sagt Evelin Horwitz, Vorstandsmitglied des Wolmirstedter Tierschutzvereins.
Allerdings haben die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter auch mehr als 70 Katzen in neue Zuhause vermitteln können. Auch für 23 Hunde konnten die Tierheim-Mitarbeiter neue Familien finden. Arbeit haben die Mitarbeiter dennoch immer reichlich. Momentan tun neben der hauptamtlichen Leiterin Heike Scheffler und ihrer Stellvertreterin Anita Wunderlich noch drei FÖJ-ler ihren Dienst im Freiwilligen Ökologischen Jahr, dazu zwei Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst und zwei Praktikanten. „Und trotzdem fehlt uns die Zeit, uns so mit den Tieren zu beschäftigen wie es eigentlich richtig wäre“, bedauert Evelin Horwitz.
Finanzielle Unterstützung erhält das Tierheim über Pauschalverträge mit den umliegenden Gemeinden. Wolmirstedt, Barleben und die Hohe Börde geben gemeinsam insgesamt 18 000 Euro pro Jahr für den Tierheimbetrieb. Dazu kommen noch einmal zwischen 4000 und 12 000 Euro für eine Einzelabrechnung, abhängig von der Anzahl der Tiere. Im Idealfall sind das also 40 000 Euro. Der Betrieb des Tierheims mit Personal- und Materialkosten schlägt allerdings auch 2015 mit rund 130 000 Euro zu Buche. „Den Fehlbetrag müssen wir über Spenden, Mitgliedsbeiträge und Fördermittel einwerben“, erklärt Evelin Horwitz.
Im Rückblick auf das fast vergangene 2015 fasst sie zusammen: „Uns fehlt es eigentlich immer an Geld und Leuten. Und selbst mit mehr Platz wäre uns nicht komplett geholfen, weil wir auch dann mehr Geld und mehr Helfer bräuchten.“ Allerdings begann das Jahr gleich mit einer Fernsehsendung, die im Tierheim zu Gast war. In der Folge konnten mehrere Vierbeiner in neue Familien ziehen. „Das war wirklich ein schöner Jahresauftakt“, sagt Evelin Horwitz. Große Höhen und Tiefen habe es 2015 nicht gegeben.
Ihre Wünsche fürs neue Jahr haben natürlich mit Tieren zu tun: „Mein größter Wunsch wäre, dass die Tiere nicht so lange auf ein neues Zuhause warten müssen. Wie unsere Kaukasenhündin Duma. Duma ist 2008 geboren, geimpft, kastriert, verträglich mit Rüden und ihre Schulterhöhe beträgt 70 Zentimeter. Im Moment warten auch noch fast 40 Katzenkinder darauf, endlich in eine eigene Familie ziehen zu dürfen.“