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Jugend Wolmirstedts Jugendbeirat: Bundessieg für demokratisches Handeln

Wolmirstedts Jugendbeirat ist Bundessieger beim Wettbewerb „Demokratisch handeln“ und schon für den nächsten Bundespreis nominiert. Was haben die Jugendlichen geleistet?

Von Gudrun Billowie 03.08.2023, 06:00
Das ist Wolmirstedts Jugendbeirat: Marten Spelsberg (v.l.),Timo Klaus, Oscar Lohe, Vorsitzender Simon Reidenbach, Alexander Werner, Michelle Stürze, Julian Dohl, Thomas Höding sowie nicht auf dem Foto Sascha Rustenbach, Tim Weber und Lina Schmidt.
Das ist Wolmirstedts Jugendbeirat: Marten Spelsberg (v.l.),Timo Klaus, Oscar Lohe, Vorsitzender Simon Reidenbach, Alexander Werner, Michelle Stürze, Julian Dohl, Thomas Höding sowie nicht auf dem Foto Sascha Rustenbach, Tim Weber und Lina Schmidt. Foto: Gudrun Billowie

Wolmirstedt - War das für eine Überraschung: Wolmirstedts Jugendbeirat ist Sieger beim Bundeswettbewerb „Demokratisch handeln“. Und das ist noch längst nicht alles. Die Jugendlichen um den Vorsitzenden Simon Reidenbach sind für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Wofür werden sie ausgezeichnet, womit haben sie so viel Aufmerksamkeit erregt und was wünschen sie sich?

Die Bilanz des Wolmirstedter Jugendbeirats kann sich sehen lassen: Sie haben die Kommunalpolitiker auf den seit langem maroden Zustand des Jugendclubs aufmerksam gemacht. Seither wird heftig auf eine zeitnahe Sanierung gedrungen.

Jugendclub, Feuerwehr und Fragebogen

Sie haben dafür gesorgt, dass die Feuerwehrleute ab dem kommenden Jahr eine höhere Aufwandsentschädigung bekommen. Sie haben mehrfach im Stadtgebiet Müll gesammelt und sich aktiv beim Stadtfest beteiligt. Bei den Sitzungen der Stadträte sind sie regelmäßig präsent.

Außerdem wollten sie auf einem umfangreichen Fragebogen von Jugendlichen wissen, was sich Jungen und Mädchen in der Stadt wünschen, haben auch nach der Meinung zu einem Generationenspielplatz gefragt. Über 700 Rückmeldungen werden derzeit ausgewertet.

Dieses Engagement beeindruckte die Jury des Wettbewerbs „Demokratisch handeln“, ein von der Kultusministerkonferenz empfohlener Schüler- und Jugendwettbewerb, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von den Kultusministerien der Ländern unterstützt wird. Träger ist der Förderverein Demokratisch Handeln.

Wertschätzung macht Mut

Diese Wertschätzung auf Bundesebene freut die Jugendlichen um den Vorsitzenden Simon Reidenbach ungemein. Zumal ihnen der Preis auch deshalb zuerkannt wurde, weil sie Meinungen und Wünsche der Jugendlichen in politische Debatten einbringen. Auf kommunaler Ebene vermissen sie diese Wertschätzung. „Wir haben noch nie ein Danke gehört“, sagt Simon Reidenbach. Zuspruch würde sie freuen, zumal sie dem öffentlichen Bild, dass sich Jugendliche nicht für Kommunalpolitik interessieren, etwas entgegen setzen.

Nachwuchs ist gern gesehen

Den Jugendbeirat gibt es seit fast drei Jahren, die erste Legislaturperiode endet im Dezember 2023. Mitmachen dürfen Jugendliche nur, bis sie 21 Jahre alt sind. Das ist bei einigen bald der Fall, wie also geht es weiter? „Wir haben Kontakt zur Gutenberg-Schule aufgenommen“, sagt Simon Reidenbach, „dort wollen wir eine Arbeitsgemeinschaft für Demokratiebildung ins Leben rufen. Das sichert uns hoffentlich Nachwuchs.“

Der Sieg beim Wettbewerb „Demokratisch handeln“ gibt Aufwind und nun auch noch die Nominierung für den Deutschen Engagementpreis. Dabei ist Wolmirstedts Jugendbeirat einer von 19 Vereinen, Organisationen und Personen aus Sachsen-Anhalt sowie von 390 Nominierten bundesweit. Der Deutsche Engagementpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für bürgerschaftliches Engagement im Land. Er wird im September in fünf Kategorien vergeben, es folgt die Chance für den Publikumspreis. Preisübergabe ist am 5. Dezember in Berlin.