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Lehrer Zoff an der Diesterweg-Schule

In der Diesterweg-Grundschule in Wolmirstedt herrscht dicke Luft. Eltern haben einen offenen Brief geschrieben.

Von Gudrun Billowie 03.01.2020, 00:01

Wolmirstedt l Zwei Grundschulen gibt es in Wolmirstedt, die Gutenberg- und die Diesterweg-Grundschule. Während die Gutenberg-Grundschule regelmäßig in der Öffentlichkeit präsent ist, sei es durch besondere Schulaktionen, Lernformen oder die viel zitierte Platznot, arbeitet die Diesterweg-Grundschule weitgehend geräuschlos. In beiden Schulen werden jeweils über 200 Kinder unterrichtet, Lehrer, Eltern und Kinder scheinen sich an beiden Schulen wohlzufühlen, beide Schulen genießen einen guten Ruf. Doch dieses Bild bekommt nun einen Riss.

Cathleen Bergmann hat ein Kind an der Diesterweg-Grundschule, ihre Mutter ist dort Lehrerin. Sie hat im Namen einiger Eltern einen offenen Brief geschrieben, berichtet darin von Lehrern, die langzeitkrank beziehungsweise psychisch angeschlagen sind. Diskrepanzen mit der Schulleitung machen offenbar den älteren Kollegen zu schaffen. „Alles, was sie an Erfahrung in die Schule und in den Unterricht stecken, ist nun angeblich schlecht. Ständig ist jemand vom Schulamt in der Schule, der ... die Lehrer massiv unter Druck setzt“, schreibt Cathleen Bergmann. Weiterhin führt sie auf, es habe stets eine positive Arbeitsweise und einen freundlichen Umgang gegeben, jedoch habe sich die Stimmung mit dem Wechsel der Schulleitung geändert.

Den Wechsel gab es vor gut drei Jahren, da hatte sich Petra Heimlich in den Ruhestand verabschiedet, Nachfolgerin wurde Ines Vogler. Ihr wird im Elternbrief unter anderem vorgeworfen, zu Gesprächen mit Lehrern nicht bereit zu sein.

Holger Häberer ist der schulfachliche Referent des Landesschulamtes. Er kennt die Problematik, Hinweise und Beschwerden seien auch von Eltern an ihn herangetragen worden. Deshalb habe er sich die Schule genauer angeschaut. „Zwei Kollegen sind krank“, bestätigt er und er weiß auch, dass es eine Verunsicherung im Kollegium gibt. Dass er jemanden unter Druck gesetzt habe, bestreitet er. „Ich habe hospitiert. Die Beobachtungen habe ich mit den Kollegen ausgewertet.“

Holger Häberer sieht die Angelegenheit als schulinternen Prozess an und hält sich mit Einzelheiten gegenüber der Volksstimme bedeckt. Dem schließt sich Elternsprecherin Claudia Hoberg an. „Ich weiß von Problemen, aber nichts Konkretes“, sagt sie, zeigt sich aber offen: „Ich biete in Abstimmung mit den anderen Elternratsvertretern Hilfe an.“ Die letztgültige Fassung des offenen Elternbriefes ist ihr im Detail nicht bekannt.

Auch Anja Lau vom Schulelternrat weiß vom Elternbrief, doch auch sie kennt die letzte Fassung nicht, weiß aber von den Problemen im Kollegium. Doch sowohl Claudia Hoberg als auch Anja Lau halten nichts davon, die Angelegenheit in der Öffentlichkeit zu klären.

Schulleiterin Ines Vogler will sich gegenüber der Volksstimme nicht äußern. „Das sind schulinterne Sachen, die trage ich nicht nach außen.“

Am Dienstag gehen Kinder und Lehrer wieder in die Schule. Im Elternbrief heißt es: „Wir wünschen uns, dass diese Schule wieder auflebt.“