Anhaltische Landeskirche hat neuen Kirchenpräsidenten Berliner geht als Wahlsieger hervor - Zerbster Pfarrer erreicht zweitbestes Ergebnis
Was sagt der Zerbster Pfarrer und Mitbewerber Albrecht Lindemann zum Ausgang der Präsidentenwahl?
Zerbst/Dessau - Fast wäre ein Zerbster Kirchenpräsident geworden. Seit 1. März war die Stelle vakant. Nun hat die evangelische Landeskirche Anhalt, zu welcher der Kirchenkreis Zerbst gehört, einen neuen Kirchenpräsidenten.
Im dritten Anlauf wurde der Berliner Pfarrer Karsten Wolkenhauer von den Synodalen gewählt. Im zweiten Wahlgang erzielte er die nötige Mehrheit von 20 Stimmen.
Während am Ende auf den Münsteraner Theologieprofessor Frank Weyen nur ein Stimme entfiel, erhielt der Zerbster Pfarrer Albrecht Lindemann immerhin 15 Stimmen. Mit ihm sprach die Volksstimme-Reporterin Daniela Apel.
Die Entscheidung fiel erst im zweiten Wahlgang. Sie unterlagen mit nur wenigen Stimmen. Enttäuscht?
Albrecht Lindemann: Irgendwie schon, aber nicht überrascht und für meine eigene Situation auch angenehm entspannt.
Was erhoffen Sie sich vom neuen Kirchenpräsidenten?
Ich hoffe, dass seine Erfahrungen im Moderieren und Coachen helfen, die verschiedenen aktuellen Herausforderungen unserer Landeskirche gut zu bewältigen.
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So mancher ist sicherlich froh, dass Sie sich als Pfarrer nun weiterhin auf Ihre Zerbster Kirchengemeinden konzentrieren können ...
Ich erlebe tatsächlich viel Freude über das Wahlergebnis, keineswegs spöttisch, sondern erleichtert. Ich habe meine Konzentration auch bisher nicht von meinen Aufgaben hier genommen und werde es so belassen. Stärkere Konzentration bedeutet für mich nun Weglassen von Aufgaben, die meinen Dienstbereich nicht direkt betreffen.
Welche Projekte stehen jetzt bei Ihnen ganz oben?
Die Lichtungen werden uns in 2025 weiter beschäftigen, auch mit der Feier des zehnjährigen Projekt-Bestehens. Projekte sind aber nicht der Kern meiner Aufgaben. Am wichtigsten ist mir, für Menschen ansprechbar zu sein und mit daran zu arbeiten, unsere Gemeinden immer wieder als Raum lebendiger, stärkender Gemeinschaft erfahrbar zu machen.