Pfarrer i.R. Heinz Lischke genießt die Chorfahrt nach Niederschlesien als gebürtiger Breslauer besonders Chorfahrt holt Kindheitserinnerungen hervor
Zerbst l Zu den Teilnehmern der Chorfahrt der Zerbster Kantorei nach Niederschlesien gehörte Pfarrer i.R. Heinz Lischke. Bei dem gebürtigen Breslauer weckte die Reise vielfältige Erinnungen und bot zugleich wunderbare Begegnungen, wie er in seinem niedergeschriebenen Bericht schildert.
So beobachtet er am ersten Morgen an der Auffahrt zum Hotel in Mochbern, einem Vorort von Breslau, eine Gruppe junger Männer beim Frühsport. "Vom Übungsleiter erfahre ich, dass sich mit uns im Hotel die bundesdeutsche Judo-Mannschaft befindet. Sie nimmt an einem internationalen Turnier teil."
Die katholische St. Boromäus-Kirche, in dem die Kantorei einen ihrer Auftritte absolviert, hat für Pfarrer Lischke eine besondere Bedeutung: "Sie hieß zur deutschen Zeit ,Caroluskirche` und ist die erste Kirche in meinem Leben, die ich als Vorschulkind an der Hand meiner Großmutter betreten habe." Auch trifft er hier Vikar Janis Kriegel mit Frau und Söhnchen von der deutsch-evangelischen Christopherigemeinde, zu der die anhaltische Schlesiergemeinschaft eine enge Beziehung pflegt. Die Rückfahrt zum Hotel führt "durch meine frühere Wohngegend in der Herderstraße (...) und ich erblicke meine vom Krieg unversehrte Sauerbrönnschule."
Auch die Friedenskirche in Schweidnitz ist ein Reiseziel der Gruppe. "Die Kirche kenne ich von viermaligem Besuch und zweimal habe ich hier auch gepredigt", schreibt Heinz Lischke. In der Hofkirche von Breslau gestaltet die Zerbster Kantorei einen Gottesdienst. Neben Pfarrer Lischke sitzt Janusz Witt, der ihm die Predigt von Bischof Bogusz übersetzt. Schließlich steht die Rückreise an. Im Bus "spiele ich mit Sibylle Flietel Mundharmonika und singe dann mit Ines Stephan ein russische Abschiedslied", erzählt Heinz Lischke.