Windenergie Diskussion um Windparks
Im Bauausschuss Zerbst stand das Thema Nutzung der Windenergie in der Planungsregion Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg auf der Agenda.
Zerbst l Der sogenannte Sachliche Teilplan „Nutzung der Windenergie in der Planungsregion Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg“ weist drei Bereiche als Eignungsgebiete aus. Das wären der Windpark Güterglück, der Windpark Zerbst Flugplatz, Zerbst Ost und der Windpark Straguth. Alle anderen bisher vorgeschlagenen Flächen, wie der Raum nördlich von Buhlendorf und westlich von Zerbst, zwischen Hohenlepte und Leps, wurden aufgrund bestimmter Kriterien als nicht geeignet festgelegt. Die momentan festgelegten Gebiete ergeben sich aus der Analyse der „harten“ und „weichen Tabuzonen“, beziehungsweise Kriterien. Als „harte Tabuzonen“ gelten solche Flächen, die für die Errichtung von Windenergieanlagen ungeeignet sind, wie zum Beispiel Flächen mit zu geringem Wind. „Weiche Tabuzonen“ hingegen sollen nicht für die Windenergie genutzt werden. Dies könnte zum Beispiel der Sicherheitsabstand zu einem Natur- und Landschaftsschutzgebiete sein.
Rainer Erxleben, Ortschaftsrat aus Straguth, ist kein Mitglied des Zerbster Bau- und Stadtentwicklungsausschusses. Er bekam trotzdem Redezeit und brachte einen Antrag aus dem Straguther Ortschaftsrat zum Thema Windenergie ein. „Der Ortschaftsrat Straguth lehnt die Erweiterung über die Grenzen des Zerbster Flugplatzes hinaus ab“, so Rainer Erxleben. Durch eine Erweiterung würde sich eine enorme Doppelbelastung einstellen, da man bereits durch den Windpark nordöstlich von Straguth belastet sei. „Die Distanz zwischen den beiden Windparks würde dann nur noch ungefähr 1800 Meter betragen“, erklärte der Ortschaftsrat. Üblich seien 5000 Meter, schloss er an. „Mit dem jetzigen Windpark am Flugplatz haben wir uns abgefunden. Aber eine Erweiterung lehnen wir ab.“ Iris Herschel vom Bau- und Liegenschaftsamt wies auf die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen hin, auf die man aber keinen Einfluss nehmen könne.
Ausschussmitglied Alfred Schildt (Die Linke) merkte an, dass der Mindestabstand zwischen Windparks zu einer Zeit festgelegt wurde, in der die Windkrafträder noch kleiner waren. „Sie werden immer größer. Dadurch steigt auch die Belastung. Ist der jetzt festgelegt Mindestabstand überhaupt noch realistisch?“ Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) zerschlug die Hoffnungen, bei diesem Thema Erfolg zu haben, bejahte aber den Vorschlag von Hans Ulrich Müller (UWZ), es zu mindestens zu probieren. Auch aus anderen Ortschaften, so der Tenor im Ausschuss, soll es Gegenwind zum Teilplan Windenergie geben. Der Ausschuss selbst nahm die dazugehörige Beschlussvorlage mit neun Ja-Stimmen und zwei Nein-Stimmen an.