Rad-Erfahrungs-Tagung Erfahrungen in und um Zerbst gesammelt: Veranstaltungswochenende der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt
Die Rad-Erfahrungs-Tagung der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e.V. führte die Teilnehmer in diesem Jahr nach Zerbst und in die umliegenden Ortschaften.

Zerbst - Seit vielen Jahren wird so ein Veranstaltungswochenende einmal im Jahr durchgeführt. Da nehmen nicht nur Mitglieder des Vereins teil, sondern auch andere Interessenten, die aus verschiedenen Teilen Deutschlands anreisen. Um Zerbster Geschichte ging es zum Start in das Wochenende. Darüber referierten Agnes-Almuth Griesbach und Paul Globig vom städtischen Museum. An dem überaus heißen Sonnabend traten die 25 Teilnehmer dann in Pedale. Von Zerbst aus führte die Strecke zunächst nach Eichholz, wo Pfarrer Albrecht Lindemann einiges zur Kirche und deren Sanierung erzählte.
Zweite Station war Tochheim. Hier schaute man sich das Übersetzen der Gierseilfähre an und die Radfahrer lernten den Steckby-Lödderitzer Forst als Herzstück des Biosphärenreservates Mittelelbe kennen. Walternienburg war das nächste Ziel. An der Arche wurde die Gruppe von Jutta Rose und Veronika Hesse vom Gemeindekirchenrat empfangen. Kurz vor der eigentlichen offiziellen Einweihung, die am 11. Juli mit der Kirchengemeinde gefeiert werden soll, durften sich die Gäste die Kombination aus Gemeinde-, Andachts- und Freizeitraum schon mal anschauen.
Trotz schweißtreibender Temperaturen setzten die Radfahrer, überwiegend Senioren und nur zum Teil mit Elektroantrieb ausgestattet, ihren Weg fort. In Nutha wurde spontan Halt gemacht, wo Birgit Herrmann vom Kornmuseumsteam einen kurzen Einblick gewährte. Früher als erwartet, traf die Truppe an der Kirche von Niederlepte ein.
Carl Friedrich Christian Fasch im Fokus der Betrachtungen
Im kühlen Kirchenschiff ließen sich die Gäste nieder und betrachteten die Fenster, die, wie auch das Fenster in der Walternienburger Arche, Teil des Projektes Lichtungen sind. Die Besucher ließen es sich aber nicht nehmen, gleich wieder aufzustehen, um durch den Bibelgarten rund um die Kirche zu wandeln. Marietta Klüdtke, die in das vor gut zwei Jahren initiierte Projekt viel Zeit und Herzblut investiert hat, machte dazu einige Ausführungen.
Derweil war auch Sylvia Rothe, Ortsbürgermeisterin und Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, eingetroffen. Sie hatte den Vormittag mit Kuchenbacken zugebracht, um die Gäste am Nachmittag zum Kaffee zu verwöhnen. Der Abend sollte für die Gruppe dann mit Begegnungen in der St. Bartholomäi-Kirche ausklingen. Der Komponist und Chorleiter Carl Friedrich Christian Fasch stand am Sonntag im Mittelpunkt der Betrachtungen.
Das Radfahren bei den Temperaturen abzuwählen, kam für die Gruppe nicht in Frage. "Mit viel Trinken und Pausen geht das schon", meinte Sigrun Höhne, die die Gruppe begleitete. Rund um Wittenberg und andere Regionen in Sachsen-Anhalt führen die Rad-Erfahrungs-Tagungen in der Regel.
Trockenheit und Veränderungen der Landschaft fallen auf
Diesmal fiel die Wahl auf das geschichtsträchtige Zerbst. Dann habe man sich die Orte im Umkreis von 30 Kilometern angeschaut, so Friedemann Ehrig, der Vorsitzende des Förderkreises. Er war bei der Tauffeier seiner Enkelin, die in Walternienburg stattfand, zum Beispiel auf die Arche aufmerksam geworden. Bei der Vorausfahrt entdeckte man dann noch den Bibelgarten.
Die Trockenheit und die Veränderungen in der Landschaft fielen Friedemann Ehrig auf. Und auch, wie sich die Leute auf dem Land für ihre Orte einsetzen. Und vor allem für die Kirchen. Es sei schön zu sehen, wie die Kirchenfeindschaft aus DDR-Zeiten überwunden ist, meinte er.
Die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 1997 wieder Sitz und Tagungshaus in der Lutherstadt Wittenberg hat. Um das Nachdenken über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geht es bei den Aktivitäten der Akademie. Auf Tagungen, in Workshops und Seminaren bringt sie Erwachsene und Jugendliche, Fachleute und Entscheidungsträger zusammen und setzt in Impulse für Meinungsbildung und beherztes Engagement.