1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Heidetorfriedhof: Durch Konzentration Pflegeaufwand minimieren

Vielfältige Formen der Beisetzung möglich / Flächenbedarf geht zurück Heidetorfriedhof: Durch Konzentration Pflegeaufwand minimieren

Von Antje Rohm 29.05.2012, 03:38

Zerbst l Aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts stammen sie, die vier Mausoleen auf dem Zerbster Heidetorfriedhof. Sind also auch ein Teil des mittlerweile 430 Jahre alten Friedhofes.

"Wir wollen sie erhalten und eventuell in neue Nutzungen einbinden", sagt Ute Schilling, Sachbearbeiterin Grünanlagen der Zerbster Stadtverwaltung. Zwei der besonderen Bauwerke tragen bereits schmuck hergerichtet zum Erscheinungsbild des Friedhofes bei.

Weniger Wunsch nach Erdbestattungen

8,6 Hektar groß ist dessen Areal. "Auf dem ältesten Friedhofsteil, dem Friedhof 1, und auf Teilbereichen des Friedhofs 2, erfolgen nach Ablauf der jetzigen Ruhezeiten künftig keine Neuvergaben von Grabstätten mehr", blickt Ute Schilling voraus. Ziel ist es, durch eine Konzentration der Belegungsfläche die intensiv zu pflegenden Friedhofsbereiche zu minimieren.

Festzustellen sei, dass "die Tendenz immer mehr zur Einebnung der Gräber geht, wenn die Ruhezeiten abgelaufen sind", erklärt Elvira Trejbal, die gemeinsam mit Detlef Ostrowski die Friedhofsverwaltung bildet, einen Grund für den sinkenden Bedarf an Friedhofsfläche.

Vielfältige Formen der Beisetzung bietet der Zerbster Heidetorfriedhof an.

Rückgängig ist dabei der Wunsch nach Erdbestattungen. Gab es 2005 hier noch 35 im Jahr, waren es 2008 noch 25 und im vergangenen Jahr 18. Insgesamt finden in den letzten Jahren jeweils 100 bis 130 Beisetzungen statt. Unmittelbar nach der Wende waren es jährlich noch durchschnittlich 200.

"Sehr guten Zuspruch haben unsere Baumpartnergräber", so Elvira Trejbal. Sie sind pflegefrei und können für die Beisetzung einer zweiten Urne einmalig nachgekauft werden. Die erste Grabstätte wurde hier im April 2010 vergeben. Mittlerweile sind 21 entstanden. Die ebenfalls ab 2010 zur Verfügung stehenden Baumreihengräber haben bis jetzt sieben Grabstätten.

Die Urnengrabanlage "Wiese" wurde 2010 insgesamt 22-mal und im vergangenen Jahr 32-mal genutzt.

Parkanlage mit teils engen Wegen

Überhaupt, wissen Ute Schilling und Elvira Trejbal, "der Trend geht zur Urne". Nach wie vor stark gefragt sei der als Urnenfriedhof im Jahr 2001 angelegte Bereich des Friedhofs 3. Hier gibt es derzeit 131 Grabstätten.

Die für die Angehörigen ebenfalls pflegefreie Urnengemeinschaftsanlage "Rosengarten" entlang der Friedhofsmauer zur Pulspforder Straße ist Ende 2009 entstanden. Die Anlage hat derzeit 128 Grabstätten, die zu einem Drittel belegt sind. Geplant sei, sagt Ute Schilling, den "Rosengarten" ab 2013 zu erweitern.

Als "nicht so gravierend" schätzt die Sachbearbeiterin den Anteil der so genannten Sozialbestattungen ein. Fälle, in denen zum Teil die Stadt die Kosten übernehmen muss, weil es etwa keine Angehörigen der Verstorbenen gibt.

Die Friedhofsverwaltung bemüht sich, auch mit Unterstützung des städtischen Bau- und Wirtschaftshofes, dem Heidetorfriedhof ein angenehmes Aussehen zu geben.

"Hilfreich wäre dabei ebenfalls, wenn bei den Gemeinschaftsgrabanlagen die Angehörigen den Grabschmuck nur auf den dafür zugelassenen Flächen ablegen", hat Ute Schilling einen aktuell wichtigen Hinweis. Andererseits würde die angelegte Bepflanzung leiden, gebe es einen zusätzlichen Pflegeaufwand für das Friedhofspersonal.

Auch zum Miteinander der Friedhofsbesucher brennt den Verantwortlichen ein Hinweis unter den Nägeln: "Radfahren ist nicht gestattet. Der Friedhof ist eine Parkanlage mit teils engen Wegen. Wer das Rad braucht, um sich daran festzuhalten, kann es gern mitnehmen. Aber bitte absteigen!"