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27 Stationen und mehr als 50 Vorleser bei 3. Zerbster Lesemeile Hotelkatze Mathilda trifft "fleißige Ameise"

Von Helmut Rohm 22.11.2011, 04:24

Zum dritten Mal initiierten die Zerbster Stadtbibliothek und die Kreisvolkshochschule, Standort Zerbst, eine Lesemeile. An 27 Stationen wurde vorgelesen, darunter auch an neuen Orten.

Zerbst l Mit der Lesemeile beteiligte sich Zerbst am bundesweiten Vorlesetag, zu dem die Stiftung Lesen, "Die Zeit" und die Deutsche Bundesbahn zum 18. November aufgerufen hatten. "Wer Spaß am Vorlesen hat, liest anderen vor", ist der Grundgedanke.

Von "acht bis acht" (gemeint natürlich bis 20 Uhr) wurde in Zerbst vorgelesen. Früh begannen die Vorleseaktionen, meistens 30 bis 45 Minuten lang, in Schulen und Kindertagesstätten. Später auch in Senioreneinrichtungen und an anderen Orten.

Die letzte Lesung des Tages, so Margitta Benecke (Leiterin der Stadtbibliothek) und Martina Marczok-Stück (Kreisvolkshochschule), begann genau um 20 Uhr im Umweltzentrum Ronney, wo sich Kinder und Jugendliche zu einem Workshop-Wochenende aufhielten. Damit war das bereits traditionelle abendliche Vorlesen von prominenten Zerbster Bürgern um 19 Uhr in der Stadtbibliothek "nur" vorletzte Station.

Das tat der Unterhaltung der fast ausnahmslos gut 20 weiblichen Zuhörerinnen überhaupt keinen Abbruch. Bei der Prominentenauswahl wurde auf Vielfalt geachtet. Mit Silke Hövelmann (Stadträtin) und Hannelore Seidler (selbständige Buchhändlerin) wurde auch die Frauenquote erfüllt. Für die Exekutive sprang Amtsleiter Andreas Dittmann kurzfristig für Bürgermeister Helmut Behrendt ein. Klaus Partheil las für die Zerbster Firmen. Jürgen Spitzer als Senior, vor allem als Schriftsteller.

Genau so vielfältig war das Vorgetragene: Lieblingsbuch, Lieblingstexte, Texte, die die/den Vorleser/in bewegt haben. Hannelore Seidler streute zwischen den Lesungen anderer Teilnehmer humorvoll-satirische Gedichte von Andrea Schomburg ein. Jürgen Spitzer las eigene Gedichte, in denen die Elbe immer irgendwie präsent war. Silke Hövelmann wählte mit dem Porträt von Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg einen ernsten Text aus. Schlossermeister Klaus Partheil erfreute die Gäste mit einer lustigen Geschichte um die Hotelkatze Mathilda aus "Rudernde Hunde" von Elke Heidenreich und Bernd Schröder. Wie Mark Twain den Mythos "fleißige Ameise" in Grund und Boden stampfte, erklärte Andreas Dittmann mit Auszügen aus "Bummel durch Europa".

An insgesamt 27 Stationen wurde am Freitag vorgelesen. An einigen, so Margitta Benecke, fanden gleich mehrere Vorlesestunden statt. Neben Stellen in der Kernstadt wurden ebenso in den Ortschaften Dobritz, Steutz, Güterglück, Deetz, Lindau, Walternienburg und in Ronney vorgelesen.

"Mehr als 50 Vorleser haben bei der 3. Lesemeile mitgewirkt. Ihnen gebührt unser großes Dankeschön", so die Organisatorinnen am Abend unmittelbar nach der eineinhalbstündigen Bibliothekslesung. "Neue Vorleseorte konnten wir unter anderem mit der Senioreneinrichtung ,Willy Wegner\' und der Zerbster Kindertafel einbeziehen", freuten sie sich.