Polizeidirektion Ost versteigert ausgediente Dienstfahrzeuge Hundetransporter und Zivilstreife als Schnäppchen
Die Polizeidirektion Ost in Dessau versteigert jährlich ausrangierte Dienstfahrzeuge. Gestern kamen zehn Autos und zwei Motorräder unter den Hammer. Das Interesse war recht hoch, geboten wurde rege. Unterm Strich fließen der Landeskasse 31 500 Euro zu. Die Summe aller Mindestgebote lag bei 15 000 Euro.
Dessau. Die Polizei kann zufrieden sein, mehr noch die Landeskasse. Dorthin nämlich fließen die insgesamt 31 500 Euro, die Ralf Büttner gestern bei der diesjährigen Fahrzeugversteigerung einnahm. Im normalen Berufsalltag ist Büttner im Polizeiverwaltungsdienst in Dessau für die Technik zuständig. Gestern rief er die Fahrzeuge auf, nahm Gebote an und erteilte den Zuschlag.
Ihm gegenüber waren vielleicht 30 Personen versammelt - Autohändler, aber auch "sehr viele Privatpersonen", wie Daniela Schewe, bei Auktionen Büttners "rechte Hand", vorab einschätzt. Seit 2008 ist sie in die Fahrzeugversteigerungen eingebunden. Mit zwölf Fahrzeugen war sie gestern recht klein geraten, doch das resultiert aus Entscheidungen der Landesregierung. Vor Jahren erschien es dort günstiger, Fahrzeuge zu leasen. "Aktuell wird diese Strategie überprüft. Der Ausgang ist offen", so Schewe. Kann also sein, dass in den nächsten Jahren neue Polizeidienstfahrzeuge auch wieder verstärkt gekauft werden. Dann wären am Ende der Dienst-Karriere solche Autos wieder in größeren Stückzahlen bei Versteigerungen zu erwarten.
Die größte Laufleistung unter allen Fahrzeugen hatte gestern mit rund 266 000 Kilometern ein 530er BMW. Baujahr 2002, dürfte dieses Fahrzeug neun Jahre lang auf der A 9 und der A 14 den Rasern nachgesetzt sein und seine installierte Videotechnik geholfen haben, beweiskräftige Argumente für harte Strafen zu liefern.
Dieses Vorleben war den Interessenten gestern völlig egal. Das Auto brachte mehr als das Doppelte des Mindestgebotes ein: 1750 Euro waren das Minimum, 4750 Euro wurden gezahlt.
Erstaunlich hohes Interesse schlug auch zwei Opel Frontera entgegen. Sie waren in der Diensthundeführerschule Pretsch eingesetzt, hatten also neben dem Fahrer auch stets Hunde befördert. "Das riecht man", meinte Büttner trocken. Dennoch verdreifachten sich die Mindestgebote.
In den Dienststellen der PD Ost - dazu gehören die Polizeidienststellen der Kreise Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld sowie der Stadt Dessau-Roßlau, das Autobahnpolizeirevier und die Diensthundeführerschule - sind aktuell insgesamt 237 Fahrzeuge im Einsatz. Davon sind 120 geleast, 117 gehören dem Land Sachsen-Anhalt.