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Gastronomie In Zerbst wird immer gefeiert - vor allem in der Vorweihnachtszeit

Lebensmittel sind teurer geworden. Strom und Heizung auch. Gibt es da noch Geld für eine Weihnachtsfeier, was sagen Gastronomen aus Zerbst und Umgebung?

Von Thomas Pusch 20.10.2023, 18:45
Silvana und Mathias Fritze freuen sich schon auf die Gäste in der "Alten Frieda". Die dürfen natürlich im gemütlichen Innenraum sitzen.
Silvana und Mathias Fritze freuen sich schon auf die Gäste in der "Alten Frieda". Die dürfen natürlich im gemütlichen Innenraum sitzen. foto: thomas pusch

Zerbst - Die Gastronomie hat seit der Corona-Pandemie zu leiden. Fachkräfte haben einen neuen Job gesucht, Gäste sind ausgeblieben. Durch die Inflation ist der Zulauf auch nicht unbedingt größer geworden. Nun naht die Adventszeit und für viele die Gelegenheit, sich zu einer Weihnachtsfeier zu treffen. Wie sieht es bei den Gastronomen in Zerbst und Umgebung aus?

„Ich kann nichts Negatives sagen“, meint Tom Hebäcker im Gespräch mit der Volksstimme. Er betreibt ein Catering-Unternehmen und die Gaststätte „Zur Stadtmauer“ in Zerbst. Gefeiert werde eben trotzdem. Was er allerdings festgestellt hat, ist, dass die Gäste vorher über den Preis der Speisen informiert werden wollen. „Was die Gäste trinken, können sie ja vorher nicht wissen“, sagt er.

Als Jäger kommt natürlich auch Wild auf die Karte

Er selbst ist Jäger und so stehen auf seiner winterlichen Speisekarte natürlich auch Wildprodukte. Ente und Gans sind natürlich auch dabei. „Und wir haben auch für die Kinder Gerichte mit Pommes, das ist doch klar“, sagt er.

„Wir sind voll ausgelastet“, sagt Silvana Fritze von der „Alten Frieda“. Sie habe sogar einen zusätzlichen Tag geöffnet, um die Anfragen nach Weihnachtsfeiern zufriedenstellen zu können. Das Repertoire reiche vom Autohaus bis zum Supermarkt.

Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen – für viele ein Muss.
Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen – für viele ein Muss.
foto: dpa

Genauso vielfältig ist das Angebot auf ihrer winterlichen Speisekarte. Es reicht von Wild über Ente und Gans bis zu Schnitzel und Kalbsbäckchen. Über die Nachfrage kann sie sich nicht beschweren. „Ohne Reservierung geht gar nichts“, stellt sie klar.

Keine „À-la-carte“-Geschäft am Vormittag mehr

Nicht viel anders sieht es im Parkrestaurant Vogelherd aus. „Wir haben vielleicht noch zwei, drei Tische in der Vorweihnachtszeit frei“, sagt Ronald Erdmann. Natürlich habe das Restaurant auch unter der Pandemie gelitten. „Das À-la-carte-Geschäft am Vormittag ist eingebrochen“, sagt Ronald Erdmann vom Park-Restaurant Vogelherd.

Am Wochenende sei das Restaurant allerdings sehr gefragt. Und Weihnachtsfeiern ebenso. Gans, Rehrücken und Fischpotpourri stehen dann beispielsweise auf der Speisekarte. Ihn beschäftigt im Gespräch mit der Volksstimme allerdings auch noch ein anderes Thema. „Die Großlieferanten haben jetzt Mindestabnahmemengen, deswegen müssen wir uns von kleinen regionalen Händlern trennen, das tut mir leid“, sagt er.

Es könnte mehr sein

Evelin Krüger hat ihre Waldgaststätte Eckernkamp in diesem Jahr nach einem Brand wiedereröffnet und sieht nachdenklich auf die Vorweihnachtszeit und die Gastronomie überhaupt. „Es gibt Anmeldungen, aber es könnte besser sein“, sagt sie im Gespräch mit der Volksstimme. Überhaupt findet die Österreicherin, dass die Gastronomie ein bisschen verloren geht.

„In Österreich hat sie einen höheren Stellenwert“, sagt sie. Jüngst hat sie bei einem Festival ein spanisches Buffet zusammengestellt. Immerhin hat sie auch 16 Jahre auf der iberischen Halbinsel verbracht. „Meine Küche ist schon ganz gut akzeptiert“, muss sie sich nicht bescheiden geben. Nun ist sie aber wieder zu den traditionellen Gerichten zurückgekehrt, Auf der winterlich-weihnachtlichen Speisekarte stehen Ente, Wild und Winterroulade. „Das Traditionelle funktioniert“, weiß sie.