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Naturschutzprojekt Kartierer in Feld und Flur unterwegs: Dutzende Freiwillige helfen bei der Rettung des Rebhuhns in Zerbst

Das alljährliche Rebhuhnmonitoring hat begonnen. 25 freiwillige Kartierer sind im Projektgebiet Zerbster Ackerland dabei.

Von Petra Wiese 23.02.2025, 08:00
Die Rebhühner werden derzeit gezählt.
Die Rebhühner werden derzeit gezählt. Foto: Christian Gelpke

Buhlendorf. - Gestern begonnen, dauert der Zeitraum für die alljährliche Rebhuhnzählung bis 31. März an. Im Gebiet Zerbster Ackerland, das Teil des bundesweiten Projektes „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ ist, werden 25 Kartierer unterwegs sein. Davon sind 22 rein Ehrenamtliche, die die drei Mitarbeiter beim Förderverein Großtrappenschutz, bei dem das Rebhuhnprojekt angesiedelt ist, unterstützen. „Wir können auf eine verlässliche und engagierte Truppe an Freiwilligen zurückgreifen“, freut sich Nadine Schubert.

92 Routen – die gleiche Anzahl wie im vergangenen Jahr – sind zu begehen. In der Regel sind es zwei, drei Routen, die ein Freiwilliger übernimmt, einige aber auch vier bis sechs. Es gibt aber auch einen Helfer mit nur einer Route. Alles ist möglich, wichtig sei, was am Ende heraus kommt, so der Verein. Eine Strecke beträgt rund eineinhalb Kilometer.

Rufe der Rebhühner werden aufgezeichnet

Die Rebhühner werden „verhört“. Per Handy und Lautsprecher wird alle 200 Meter eine Rebhahn-Klangdatei abgespielt. Dann heißt es lauschen und die Antwort dokumentieren. Eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang sind die Rebhuhnmännchen aktiv.

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Es könnte also durchaus komisch anmuten, wenn man jetzt jemanden mit Soundbox in Feld und Flur antrifft. Umso wichtiger ist es, dass die Leute – vor allem sind Jäger und Landwirte aber natürlich auch Spazier- und Gassigänger mit ihren Hunden unterwegs – Bescheid wissen und vielleicht schon mal gehört haben, was die Freiwilligen da in der Feldflur machen und warum. Doch nicht nur im Zerbster Ackerland wird fleißig gezählt. In diesem Jahr läuft auch ein zweites (und vorerst letztes) Mal die bundesweite Rebhuhnkartierung.

Interesse am Rebhuhn und Schutzprojekt in Zerbst gestiegen

Im Mai sei mit den ersten Ergebnissen der allgemeinen Auswertung zu rechnen, so Rebhuhnschützerin Nadine Schubert. Was die Zahlen aus dem eigenen Gebiet sagen, darauf schaue man natürlich gleich zwei bis drei Wochen nach der Zählung. Alle Daten müssen erst gesammelt werden. Manche Kartierer nutzen die App, andere sind noch mit Stift und Papier unterwegs.

Nadine Schubert erwartet die Ergebnisse mit Spannung. Auch das allgemeine Interesse am Rebhuhn habe zugenommen. Viele Ornithologen und Jäger seien interessiert und hätten auch Interesse am Schutzprojekt. Auch die Erinnerung sei zurück, dass es doch früher viele Rebhühner in der Gegend gegeben hat.

Natürlich hat der Verein seinerseits die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut, um die Bevölkerung aufmerksam zu machen. „Es gibt viele Anfragen für Vorträge“, so die Projektleiterin. Der nächste Vortrag findet im Rahmen der Zerbster Kulturfesttage statt. Der Zerbster Heimatverein lädt am Montag, 3. März, um 18.30 Uhr in den Fasch-Saal der Stadthalle zu „Großtrappe und Rebhuhn im Zerbster Ackerland – wie man stark gefährdeten Arten unter die Flügel greifen kann“ ein.