Mit der Neuregelung sollen drei Kennzeichen wählbar sein / Jedoch nur in Anhalt-Bitterfeld Kennzeichen-Mix für Zerbst: ZE, AZE, ABI?
Die Meinungen über die Neuregelung zur Wiedereinführung alter Kfz-Kennzeichen gehen auseinander. Bald können AZE oder ZE wieder beantragt werden. Jedoch können Loburger, Leitzkauer oder Roßlauer nicht mit ihrem alten Kennzeichen rechnen.
Zerbst l Die Meinungen sind gemischt bei einer Umfrage zum Thema Wiedereinführung alter Kennzeichen. Städte und Gemeinden haben sich für die Wiedereinführung alter Kennzeichen ausgesprochen, darunter auch Zerbst. Der Verkehrsminister Sachsen-Anhalts, Thomas Webel (CDU), hat AZE und ZE mit 36 anderen alten Kennzeichen beim Bund beantragt, was derzeit geprüft wird.
"Mir ist das Wurst", sagt Stefan Wittge, der mit ABI-Kennzeichen unterwegs ist. Ebenso wie auch Reinhard Jäger oder Henry Woch, äußern sich viele Befragte gleichgültig über das ABI oder AZE, das an ihren Autos befestigt ist. Für einen Kennzeichen-Wechsel auch noch Geld zu zahlen, können sie nicht nachvollziehen. "Eine Nummer ist eine Nummer", meint Margit Reichelt. Die Neuregelung sei einzig eine Existenzrechtfertigung für Ämter, auch noch auf Kosten des Steuerzahlers, meint sie.
Auf der anderen Seite sind Bürger, die sagen: "Ich finde AZE besser. Da weiß man, das ist Zerbst und das zeigt Heimatverbundenheit." Das meint Sebastian Missal aus Steutz, der sich AZE wiederholen würde. Auch Gerald Krone wäre bei dem neuen alten AZE dabei, wenn es Ende des Jahres oder Anfangs des kommenden Jahres, wie das Bundesverkehrsministerium bekannt gibt, wieder beantragt werden kann. "Ist doch toll, wenn man erkennen kann, dass jemand aus Zerbst kommt. Und ABI - was ist das? Das ist ein großes Gebiet."
Fakt ist, dass AZE und ZE derzeit beim Bund geprüft werden. Die Erfindung ganz neuer Kennzeichen schließt das Verkehrsministerium Sachsen-Anhalts von vornherein aus. Laut Kfz-Zulassungsbehörde Anhalt-Bitterfeld sind noch 18161 Fahrzeuge mit AZE sowie 1427 Fahrzeuge mit "ZE" zugelassen (Stand August). Zum Vergleich: ABI tragen bereits 72000 Autos, BTF 28000, KÖT 17000. Wann die Neuregelung konkret in Kraft tritt, ist noch unklar. Zunächst wird im Bund-Länder-Fachausschuss Ende Oktober darüber beraten.
Schlechte Nachrichten gibt es allerdings für Orte, die einst AZE oder ZE trugen und nun nicht mehr zum Kreis Anhalt-Bitterfeld gehören. Diese können nicht zu ihrem alten Kennzeichen zurück: "Die Änderungsverordnung sieht vor, dass es beim so genannten Territorialprinzip bleiben soll", teilt das Verkehrsministerium mit. Nur im aktuellen Kreis Anhalt-Bitterfeld werden AZE oder ZE möglich sein. Loburger etwa können nur auf das Alt-Kennzeichen ihres aktuellen Kreises zurückgreifen. AZE oder ZE wiederum kann jeder Einwohner von Anhalt-Bitterfeld beantragen: Ein Köthener AZE, ein Zerbster BTF.