Feuerwehreinsätze Mutmaßlicher Feuerteufel steckt in Zerbst erneut gelagerte Baumstämme in Brand
Zum zweiten Mal in knapp zwei Wochen steht im Ahornweg ein Haufen Baumstämme in Flammen. Nur elf Stunden später brennt eine Gartenlaube lichterloh.
Zerbst
Insgesamt 34 Einsatzkräfte haben am Morgen des 10. Mai gegen die Flammen gekämpft, die aus einer etwas abgelegenen Gartenlaube und Nebengebäuden im Eichholzer Wege nahe der Lepser Straße schlugen. Gegen 6.50 Uhr hatten mehrere Personen bei der Leitstelle angerufen und eine starke Rauchentwicklung gemeldet. Daraufhin wurden die Ortswehren Zerbst, Jütrichau und Güterglück alarmiert. Auch Stadtwehrleiter Denis Barycza war zum Einsatzort geeilt.
„Als wir an der Einsatzstelle ankamen, standen die Gartenlaube und Nebengebäude bereits in Vollbrand. Das Dach der Laube war eingestürzt“, sagt Steffen Schneider, Zerbster Ortswehr- und Einsatzleiter. Die Einsatzkräfte hatten Glück im Unglück: „Der Wind stand einigermaßen günstig, sodass wir das Übergreifen auf angrenzende Stallungen verhindern konnten“, erklärt Schneider.
Hund und Zuchttauben konnten gerettet werden
So hätten der Hund und ein Teil der Zuchttauben, die sich direkt hinter den brennenden Gebäudeteilen befanden, vor den Flammen gerettet werden können. „Von der in Vollbrand stehenden Laube und den brennenden Nebengebäuden haben wir allerdings nichts mehr retten können“, sagt Schneider.
Etwas zweieinhalb Stunden seien die 34 Feuerwehrleute mit den Löscharbeiten beschäftigt gewesen. „Gegen 9.30 Uhr konnten wir dann die Einsatzstelle verlassen“, so Schneider. Zur Brandursache sagt Schneider: „Ob es sich um einen technischen Defekt gehandelt hat oder ob möglicherweise Brandstifter am Werk waren, kann ich nicht sagen. Beides ist möglich. Das müssen nun die Polizei und die Brandursachenermittler klären.“ Der Brandort sei von der Polizei beschlagnahmt worden. Die Kriminalpolizei ermittelt. Personen wurden nicht verletzt.
Unbekannte zünden Haufen mit Baumstämmen an
Bei dem Einsatz nur etwa elf Stunden zuvor ist sich Steffen Scheider dagegen ziemlich sicher: „Hier waren Brandstifter am Werk.“ Denn als die Zerbster Feuerwehr am Abend des 9. Mai kurz nach 20 Uhr zum Ahornweg ausrücken müssen, klingeln bereits alle Alarmglocken. Doch es ist nicht Ödland, wie es in der Meldung hieß, sondern ein stattlicher Stapel Holz, der lichterloh brannte.
Die Flammen waren bereits zu sehen, als die Einsatzfahrzeuge von der Bundesstraße 184 in den Ahornweg einbogen. Und der Einsatzort ist den 20 Kameraden bestens bekannt, denn hier haben sie erst vor knapp zwei Wochen einen brennenden Holzstapel löschen müssen – gleiche Wegkreuzung nur auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Am 27. April stand ein etwa 25 Meter langer und knapp vier Meter hoher Holzstapel in Flammen. Dieses Mal brannten Baumstämme auf einem städtischen Lagerplatz.
Brennende Holzhaufen auch im Salzlandkreis ein Problem
Hier ist sich Schneider sicher: „Um den Baumstammhaufen lichterloh zum Brennen zu bringen, muss nachgeholfen worden sein.“ Am Ende legten die Einsatzkräfte hier einen Schaumteppich über die Baumstämme, um ein Aufflammen durch Glutnester zu verhindern.
Neben Mülltonnen, Sperrmüllhaufen, Gartenlauben oder Vegetation brannten in den vergangenen Monaten in Zerbst auch immer mal wieder Holzstapel, wie am 11. Juli 2020 an der Dobritzer oder am 11. Januar an der Tochheimer Chaussee nahe dem Gesundbrunnen.
Auch im Salzlandkreis sind brennende Holzstapel ein Thema. So sind beispielsweise die Schönebecker Feuerwehren im vorigen Sommer acht Mal zu brennenden Holzstapeln ausgerückt. Laut Schönebecker Stadtverwaltung beliefen sich allein die Einsatzkosten auf rund 64.000 Euro, nicht eingrechnet die mitalarmierte Wehren aus den Nachbarkreisen.