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"Kulturwerkstatt" Gommern stellt im Leitzkauer Schlosses "Hobeck" aus "Querbeet" – ein Streifzug durch die künstlerische Vielfalt der Kulturwerkstatt

Von Helmut Rohm 09.09.2010, 04:16

Leitzkau. "Querbeet - in eigener Sache" ist keine Gartenschau, sondern eine Kunstausstellung. Unter diesem, eine breite Vielfalt andeutenden Titel, präsentiert seit Sonntag die "Kulturwerkstatt" Gommern in der Galerie Schloss "Hobeck" des Leitzkauer Schloss-ensembles wahrlich künstlerische Breite.

Wir sind gut 50 Mitglieder, die sich wöchentlich in mehreren Zirkeln mit Engagement und Kreativität der künstlerischen Gestaltung widmen", erzählt Astrid Vanauer. Sie ist Leiterin der "Kleinen Galerie" der "Kulturwerkstatt" Gommern.

Die Anfänge der "Kulturwerkstatt" reichen bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. "In Gommern zeigen wir die Ergebnisse unserer eigenen Laienkunst, bieten aber auch anderen Künstlern eine Präsentationsplattform", so Astrid Varnauer. Öfter sind die Mitglieder jedoch auch "unterwegs", wie jetzt in Leitzkau.

In der Galerie des Schlosses "Hobeck" stellen 33 Mitglieder, einzeln oder mit Gruppenarbeiten, insgesamt 67 Exponate aus. Vertreten sind Ergebnisse sowohl der Malerei und Grafik, der beiden Gruppen Klöppeln sowie des Zirkels Sticken, Handarbeiten und Textilgestaltungen.

Im Hauptraum der Galerie haben die Gommeraner Künstlerinnen und Künstler Malerei und Grafik positioniert. Da wird man vielleicht darauf warten, dass aus dem Spinnennetz auf dem "Draht" von Carola Vandrey gleich einer der funkelnden Wassertröpfchen herabfallen wird. In "Innig", einem schlichten Pastellkreide-Paarakt von Antje Schräder, wird die zarte Liebesbeziehung förmlich erlebbar.

Der Flur ist der Präsentation des "Textilen" gewidmet. "Dick und Dünn" sowie "Linienspiele" sind zwei faszinierende Gemeinschaftsarbeiten der Klöppelkunst. Filigranes und Ausdrucksstärke überraschen den Betrachter.

Die Motive reichen von realistischer Naturdarstellung wie "Mohnwiese" (Andrea Ekert/Öl) und "Alpenveilchen" (Helga Hönow/Aquarell, Tinte, laviert) über philosophisch anmutende Themen wie "Blick zurück" (Brunhilde Schmehl/Mischtechnik), "Frühstück außer Haus" (Stephen Zechendorf/Öl) und "Schubladendenken" (Astrid Vanauer/Misch- technik).

Es gibt auch "mobile Exponate" in der Leitzkauer Ausstellung. Ganz jung ist das kürzlich gegründete Kreativ-Team "elasca feeling" (Elvira Hörnke, Astrid Vanauer und Carola Vandrey). Sie präsentieren "am Körper" ihre beiden kreierten Kurzjacken sowie ein handgearbeitetes und bemaltes Pflanzgefäß aus Porenluftbeton.

Erfreulich sei, so Astrid Vanauer, dass einerseits auch Männer überhaupt engagiert mitmachen und das, wie zum Beispiel mit Robert Drews und Daniel Gottschald, auch junge Laienkünstler den Weg zur "Kulturwerkstatt" gefunden haben.

Die Ausstellung ist bis zum 3. Oktober in Leitzkau zu sehen, auch während des Töpfermarktes am kommenden Wochenende.