1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Verspätete Geburt: Riesenfreude in Zernitz bei Zerbst: Alpaka-Baby Yakari ist der neue Star

Verspätete Geburt Riesenfreude in Zernitz bei Zerbst: Alpaka-Baby Yakari ist der neue Star

Die Alpakaherde in Zernitz bei Zerbst in Anhalt hat einen neuen Star. Erst gut drei Wochen alt ist der Nachwuchs.

Von Petra Wiese 22.08.2023, 06:39
Yakari heißt das Alpakajunge auf dem Zernitzer Alpacahof Zwei Eiche, das am Monatsanfang geboren wurde. Er hat das Fell seiner Mutter Magda geerbt.
Yakari heißt das Alpakajunge auf dem Zernitzer Alpacahof Zwei Eiche, das am Monatsanfang geboren wurde. Er hat das Fell seiner Mutter Magda geerbt. Foto: Petra Wiese

Zernitz - Yakari heißt der flauschige Nachwuchs auf dem Zernitzer Alpakahof Zwei Eichen. Der niedliche Hengst ist insofern etwas Besonderes, da er der erste Nachwuchs seit dem Betreiberwechsel in diesem Jahr ist.

Er ist sozusagen Berit Sanders erstes Baby. Der Kleine kommt farblich nach seiner Mutter Magda. Da diese schon einige Junge zur Welt gebracht hat, war die Geburt auch diesmal kein Problem.

„Sie war schon drei Wochen überfällig“, erzählte Berit Sander. Regelmäßig schaute sie nach, ob sich schon etwas getan hat. Irgendwann sah sie dann das Knäuel auf der Wiese im Gras liegen. Ganz frisch offensichtlich, die Löckchen waren noch ganz verklebt. Die Nabelschnur war sauber durchtrennt, die Nachgeburt lag auf dem Rücken des Kleinen. „Er stand dann auf und pullerte“, so Berit Sander. Da habe sie auch gleich gewusst, dass es ein Junge ist.

Jeden Sonnabend ist Besuchszeit in Zernitz

Das Y ist in diesem Jahr an der Reihe bei den Zernitzer Alpakas. Spontan kam der Vorschlag Yakari. Da musste sich die Juristin erst einmal erklären lassen, wer denn wohl Yakari ist. Doch der Name passt gut zu dem kleinen Braunen , der nun munter in der Herde bei seiner Mutter steht und bei den anderen Tanten, die sich ebenso rührig um ihn kümmern. Berit Sander denkt, dass sie den Kleinen sicher behalten wird. „Ich freue mich schon auf seine Wolle“, sagt sie.

An Halfter und Führstrick sind die Zernitzer Alpakas gewöhnt.
An Halfter und Führstrick sind die Zernitzer Alpakas gewöhnt.
Petra Wiese

An dem Hengstfohlen haben auch die Besucher ihre Freude. Jeden Sonnabend ist der Alpakahof von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Nachmittage werden genutzt, freut sich Berit Sander. „Es werden immer mehr Besucher“, ist sie zufrieden. Aber auch die Nachfrage nach den Ferienwohnungen ist da und auch Camper haben sich schon an der Idylle des Hofes und dem Anblick der Alpakas bei ihrem Aufenthalt erfreut. Um in der Nähe der Tiere zu sein, bietet sich ein Picknick auf der Weide an und für Feierlichkeiten lässt sich auch die Grillkota nutzen.

Auch dies ist interessant zum Alpakahof in Zernitz bei Zerbst:Wenn die Wolle geschoren werden muss.

Die erste Wollernte für Berit Sander

Berit Sander, die aus ihrem alten Leben als Rechtsanwältin sozusagen ausgestiegen ist, um den Alpakahof zu betreiben, hat ihren Schritt nicht bereut. Sie fühlt sich wohl in Zernitz, erfreut sich an den Tieren des Hofes. Am Sonnabend, 2. September 2023, will sie nun ein Hoffest, wie ein kleines Erntedankfest, veranstalten.

Flamkuchen aus dem Holzbackofen und Waffeln soll es geben und einiges an Wollartikeln. Vielleicht kann sie noch den ein oder anderen Anbieter gewinnen, der an dem Nachmittag nach Zernitz kommt. Ab 14 Uhr sind Gäste eingeladen und natürlich werden die Alpakas im Mittelpunkt stehen.

Berit Sander hat den Alpakahof Zwei Eichen in Zernitz übernommen und lädt auch künftig zu Besuchen bei den Tieren und im Hofladen ein.
Berit Sander hat den Alpakahof Zwei Eichen in Zernitz übernommen und lädt auch künftig zu Besuchen bei den Tieren und im Hofladen ein.
Petra Wiese

Die erste Wollernte hat Berit Sander in diesem Jahr schon miterlebt. Die Alpakas wurden geschoren. Da hatte sie professionelle Hilfe. Aber auch selber versuchte sie sich beim Scheren, aber das Ergebnis war dann noch nicht so zufriedenstellend, meinte sie. Die Wolle geht in die Spinnerei und kommt dann aber zurück auf den Hof, wo sie verkauft oder weiter verarbeitet wird. Mützen, Handschuhe und Schals strickt Berit Sander selber. Auch Sockenbestellungen bedient sie. Die Alpakawolle ist ein reines Naturprodukt und besticht durch besondere Eigenschaften, reguliert Wärme und Kälte am Körper, verhindert Hitzestau und reguliert Feuchtigkeit. Die Produkte daraus sind gut für Gesundheit und Wohlbefinden.

Auf einer Wanderung müssen sich Mensch und Tier aufeinander einlassen.
Auf einer Wanderung müssen sich Mensch und Tier aufeinander einlassen.
Petra Wiese

Wie Wollverarbeitungmittels Spinnrad oder Handspindel erfolgt, diese Tradition wird übrigens noch bei den Treffen des Anhaltischen Spinnkreises gepflegt. Jeweils am zweiten Sonntag eines Monats kommen da um die zehn Frauen ab 14 Uhr in der Spinnstube des Alpakahofes zusammen. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen. Jeder bringt sein Spinnrad und seine Arbeit mit. „Ein romantisches Geräusch, wenn die Spulen klappern“, findet Berit Sander.