Mehr als nur Schallplatten auflegen So hat sich die Arbeit eines DJs in Zerbst verändert
Volker Dubrau ist DJ aus Leidenschaft. Ob Karnevalssitzung, Kinderfasching oder Hochzeit – der Schallplattenunterhalter aus Pretzsch sorgt für die richtige Musik zum Tanzen und Feiern. Seine Arbeit hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten stark verändert.

Lindau. - Der Erfolg einer Party hängt zu einem großen Teil vom DJ ab. Der ist für die Musikauswahl im Club oder auf anderen Veranstaltungen, wie Festivals, Hochzeiten, Fasching, Firmenfeiern oder Geburtstagspartys verantwortlich. Es ist wichtig, dass er die zum Anlass passenden Songs auswählt, stimmige Playlists erstellt und für reibungslose Übergänge zwischen den Liedern sorgt und das Publikum – ob jung oder alt – motivieren und mitnehmen kann.
Das DJ steht für Discjockey oder Disc Jockey, was aus dem Englischen kommt und für disc „Scheibe“, „Schallplatte“, und Jockey für „Handlanger“ steht. DJ war ursprünglich die Bezeichnung für einen Rundfunkmoderator, der im Radio Tonträger präsentiert. Früher gab es nur CDs oder Schallplatten, mit denen quasi jongliert wurde. In der DDR war der „Schallplattenunterhalter“, wie die Bezeichnung für DJs lautete, sogar ein anerkannter Ausbildungsberuf.
DJ seit der Schulzeit in Pretzsch
„Ich bin staatlich geprüfter Schallplattenunterhalter“, kann DJ Volki, alias Volker Dubrau, von sich behaupten. In Deetz, Lindau oder Bornum kennt man ihn gut. Es ist gerade wieder die Zeit, dass der 52-Jährige aus Pretzsch auf dieser Seite der Elbe aktiv ist. Seit 1985 legt Volki schon auf und moderiert, an seiner Schule in Pretzsch hat er damit angefangen. In den Pausen sorgte er für die Beschallung mit Musik. Außerdem wurde zusammen mit dem Kinderheim Disco gemacht.
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Nach der Schule absolvierte der junge Mann den Lehrgang zum staatlich geprüften Schallplattenunterhalter, der etwas mehr als ein halbes Jahr, dauerte. Er fand an Abenden im Clubhaus in Wittenberg statt. Am Ende musste eine Prüfung abgelegt werden. Doch der Job in der Musikbranche war und ist bis heute Freizeitbeschäftigung und als gewerbliche Nebentätigkeit angemeldet. Der Facharbeiter für Geflügelwirtschaft hat sonst noch einen „normalen Job“.
Start mit Kassettenrekorder
Mit der Diskothek Tiger war Volker Dubrau die ersten fünf Jahre mit einem Partner unterwegs. Dann trennten sich die beiden, und von da an war er alleine im Geschäft. Das Hobby begann seinerzeit mit Kassettenrekorder und viel Technik Marke Eigenbau. DJs benötigten früher eine umfangreiche Musik- sprich Plattensammlung. Das ist heute dank Internet und Laptop viel einfacher. Allerdings gehört schon eine stattliche und kostspielige Anlage mit Laptop, Mischpult etc. dazu, um ganze Säle in Stimmung zu versetzen. Mehrere Tausend Euro sind da auf jeden Fall gut angelegt.
Da es für Volker Dubrau nur ein „Nebenjob“ ist und vielmehr seine Leidenschaft, belässt er es bei humanen Preisen. Er weiß, dass Vereine und Einrichtungen oft wenig finanziellen Spielraum haben. Er unterstützt solche Veranstaltungen. „Damit bestimmte Sachen erhalten bleiben“, sagt er. Auf der Deetzer Oldie-Party war er eine Zeit als DJ, beim Karneval in Isterbies, bevor er 2005 beim Lindauer Karneval anfing, wo er die Band ablöste.
Repertoire mit 16.000 Liedern
In Lindau legt er auch für Schulen und Kitas auf, wenn diese ihre Faschingspartys feiern. Bei Dorffesten in Trüben und Bornum war er dabei und seit mehr als 20 Jahren feiert er im Bornumer Landhaus wie gestern den Aschermittwoch mit Jung und Alt.
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„Ich mache das, was mir Spaß macht“, sagt er. Bei einer Faschingsparty sind die Lieder für die Erwachsenen und für die Kinder in etwa gleich. Da wird das rote Pferd angespannt, da reiten Cowboys und Indianer um die Wette, da fliegt der Helikopter oder alle haben die Eisbären gern. Der DJ lässt die Meute hopsen, klatschen, sich drehen oder den Hampelmann machen. Letzteres können manche Kinder heute gar nicht mehr, hat er festgestellt.
Natürlich hält er sich auf dem Laufenden, was neue Hits und Partykracher sind, um die er sein Musikrepertoire, das um die 16.000 Titel umfasst, stetig bereichert. Vor allem die Autofahrten nutzt er, um neue Musik zu hören. Je nachdem, wie das Publikum reagiert, weiß er, ob er richtig liegt.
Arbeit mit Menschen gefällt Volker Dubrau am besten
Auch wenn er oft, spät und das ganze Jahr unterwegs ist, hat er seine DJ-Laufbahn nie bereut. „Da bleibt man jung“, sagt der Familienvater, der zwei erwachsene Töchter hat, die auch beim Karneval aktiv sind, nur leider ohne, dass ihr Vater dort auflegt. Auch ist es die Arbeit mit den Menschen, die Volker Dubrau gefällt. Das Publikum mag den Junggebliebenen, der übrigens auch gerne mal selber tanzt, wenn andere auflegen. Er ist im Verein organisiert und da werden Termine untereinander ausgetauscht und weiter gereicht.
Wer den Kontakt sucht, findet ihn im Internet unter www.djvolker.com.