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Erneuerbare Energien Solarstrom aus Zerbst

Getec und EMAG kooperieren bei nachhaltiger Energieerzeugung am Standort Zerbst. Nun soll eine Fotovoltaikanlage errichtet werden.

28.09.2019, 23:01

Zerbst l Während die Bundesregierung noch über das Klimapaket diskutiert, haben sich zwei Unternehmen zum Handeln entschlossen: Die EMAG Maschinenfabrik Zerbst und die Getec green energy mit Sitz in Magdeburg haben einen Kooperationsvertrag unterschrieben, der auf eine nachhaltige, umweltfreundliche und zugleich wirtschaftliche Energieversorgung abzielt. Das erste gemeinsame Vorhaben soll jetzt umgesetzt werden: die Errichtung von Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 2600 Kilowatt peak (kWp) auf den Hallendächern der EMAG. Mit dem erzeugten Solarstrom soll an dem traditionsreichen Standort künftig produziert werden.

„Wir haben geschaut, wie wir unseren CO2-Fußabdruck verbessern können“, erzählt Keven Sens, der neben René Scheil Geschäftsführer der Maschinenfabrik (früher Wema) ist. Nachdem bereits seit 2013 ein Energiemanagement eingeführt worden war, sollte ein weiterer Schritt gegangen werden. Als konstruktiver Partner, wie sich im Gespräch schnell zeigt, fand sich die Getec green energy, für die diese Zusammenarbeit ein Novum darstellt. „Sonst bauen wir nur für uns“, sagt Geschäftsführer Chris Döhring. Als ein Beispiel nennt er den Energiepark auf dem Zerbster Flugplatz, wo längst die regenerativen Energieformen Wind, Sonne und Biomasse genutzt werden.

Nun investiert die Getec in ein Gemeinschaftsprojekt und zwar rund drei Millionen Euro in die Fotovoltaikanlagen, die der EMAG anschließend über einen Pachtvertrag zur Verfügung gestellt werden. Bereits in der nächsten Woche soll mit der praktischen Umsetzung begonnen werden, wie Getec-Prokurist Marcel Schöbel informiert. In vier Bauabschnitten werden die einzelnen Anlagen errichtet. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Module Sonnenlicht einfangen und in Energie umwandeln, die letzten 2022 in Betrieb gehen, wie Florian Sens, zweiter Green-energy-Geschäftsführer, erläutert.

Gut 75 Prozent des erzeugten CO2-neutralen Stroms nutzt die EMAG selbst. „Damit deckt die Anlage insgesamt rund 25 Prozent des gesamten Stromverbrauchs des Produktionsstandortes ab“, sagt Sens. Wie er verdeutlicht, vermeidet die Maschinenfabrik mit der Umsetzung des Projektes jedes Jahr rund 1400 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2). Der Solarstrom, der nicht in die Fertigung der Werkzeugmaschinen fließt, wird in das öffentliche Netz eingespeist und erhöht somit den Anteil an so genanntem grünen Strom im Strommix in der Region.

Keven Sens ist stolz auf das Projekt, mit dem der Zerbster Standort nicht nur ein Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz setze, sondern zugleich ein Vorreiter in der EMAG-Gruppe sei. Von einer schnellen Reaktion auf den beschlossenen Strukturwandel spricht Chris Döhring. „Und wir haben noch einiges vor in den nächsten Jahren“, ergänzt Roland Seeger, Prokurist der Maschinenfabrik und Leiter für Energie- und Umweltmanagement. Denn der ökologische Aspekt soll zukünftig das Firmenleitbild mit prägen, wie Keven Sens betont.